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1343 - Manons Feuerhölle

1343 - Manons Feuerhölle

Titel: 1343 - Manons Feuerhölle
Autoren: Jason Dark
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einzufrieren.
    Vor ihm lag eine Frau.
    Und sie war nicht verbrannt!
    ***
    Dr. Clifford wusste nicht, was er denken sollte. Er merkte nur, wie ihm das Blut in den Kopf stieg und er das Gefühl hatte, auf der Haut einen Brand zu erleben. Er merkte sogar einen leichten Schwindel, was bei ihm nur selten vorkam.
    Das war verrückt. Das war ein Irrtum. Man hatte die Leichen vertauscht, da lag eine falsche Frau in der Wanne, denn bei dieser Person war nicht mal ein Haar angesengt.
    Rotbraune Haare, die dicht und buschig um ihren Kopf wuchsen.
    Ein paar gekräuselte Strähnen waren in das hübsche Gesicht gefallen und bildeten auf der Stirn ein Muster.
    Man konnte bei ihr von einem fraulichen Gesicht sprechen und ebenfalls von einem fraulichen Körper mit den Rundungen, die man sich nicht abhungern sollte.
    Der Arzt sah es deshalb so genau, weil die Frau keinen Faden am Leib trug. Die Augen hielt sie geschlossen, und wohin Dr. Clifford auch schaute, an ihrem Körper zeigte sich kein einziger Brandfleck.
    Er war makellos vom Kopf bis zu den Füßen.
    Dr. Clifford stöhnte leise auf. »Das gibt es doch nicht«, flüsterte er, »das ist unmöglich. Man hat mir eine verbrannte Leiche gebracht. Aber die…« Er schüttelte den Kopf. »Man muss sie vertauscht haben. Das ist eine Frau, die vielleicht durch einen Herzschlag gestorben ist, aber nicht durch äußere Verletzungen.«
    Der Mann stand vor einem Rätsel. Seine Überraschung hatte er zwar überwunden, jedoch nicht so ganz, denn in seinem Innern blieb eine unangenehme Ahnung zurück. Trotzdem spürte er, dass sich sein Magen leicht zusammenzog, und der Schweiß stärker aus seinen Poren drang. Er wollte einfach nicht glauben, dass diese Frau die Leiche war, die hierher gehörte und…
    Auf der Stelle brachen seine Gedanken ab, denn er sah etwas, das ihn fast in die Fänge des Wahnsinns trieb.
    Langsam öffnete die Frau ihre Augen!
    Der zuschauende Arzt war davon so fasziniert, dass er nicht in der Lage war, Luft zu holen. Mit offenem Mund stand er neben der Wanne und betrachtete das Phänomen.
    Eines stand für ihn fest.
    Die Frau mit den rotbraunen Haaren lebte. Sie war nie tot gewesen, auch nicht scheintot. Was hier ablief, war wirklich ein Phänomen, und trotzdem gab es dafür eine natürliche Erklärung.
    Man hatte ihm eine lebende Person geschickt. Und sie hatte noch nicht so lange in der Wanne gelegen, um zu ersticken. Trotzdem störte ihn etwas. Sie hätte niemals auf diese Art und Weise erwachen können. Das war einfach falsch. Er war der Fachmann. Jeder andere Mensch – ob Frau oder Mann – hätte sich anders verhalten.
    Gekeucht, gehustet, hätte nach Luft geschnappt.
    Sie nicht.
    Warum nicht?
    Es war dem Arzt unmöglich, eine Antwort auf diese Frage zu geben. Hier passierte etwas Unerklärliches.
    Plötzlich schoss ihm etwas anderes in den Sinn. Der Name John Sinclair war in diesem Fall vorhanden. Er kannte den Geisterjäger.
    Wie sein Spitzname schon sagte, beschäftigte sich Sinclair mit Fällen, bei denen andere Menschen passen mussten. Er war derjenige, der die Phänomene jagte. Der ihnen nachging. Der dafür sorgte, dass auch Fälle aufgeklärt wurden, die in den Tiefen eines Grenzgebietes verschwunden waren. Das alles traf bei ihm zu.
    Dr. Clifford hatte sich darum persönlich nicht viel gekümmert.
    Einzelheiten wusste er nur von Kollegen, die mit dem Oberinspektor zu tun hatten und die oft nur den Kopf schütteln konnten.
    Nun erlebte er das Gleiche. Jetzt stand er vor dieser Person und konnte nur den Kopf schütteln, denn ihm kam in den Sinn, dass die Mitarbeiter der Feuerwehr die »Leiche« nicht vertauscht hatten.
    Das konnte man nicht verwechseln. Jeder sah, ob er eine normale Leiche in die Wanne legte oder eine vom Feuer zerstörte.
    Das war nicht zu fassen.
    Er stand reglos auf der Stelle, wusste, dass er etwas unternehmen musste, doch er schaffte es nicht, sich vom Fleck zu rühren. Der Schock und der Anblick der Frau hatten ihn paralysiert.
    Stoßweise blies er die Luft aus der Nase. Auf seiner Haut lag eine so große Spannung, dass er das Gefühl hatte, sie müsste reißen.
    Noch immer lag der Schweiß auf seiner Stirn. Nur war er jetzt kalt geworden.
    Es war nicht viel Zeit vergangen. Das wusste der Arzt, obwohl er nicht auf die Uhr geschaut hatte. Ihn überkam nicht das große Zittern. Er brach auch nicht in den Knien ein. Nur seine Gedanken wirbelten durch den Kopf, ohne ein Ziel zu finden.
    Er wusste, dass er vor einem Phänomen stand. Nur
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