Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1343 - Manons Feuerhölle

1343 - Manons Feuerhölle

Titel: 1343 - Manons Feuerhölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
von einem Vertauschen sprechen.«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Eben.«
    »Beschreiben Sie mir die Frau«, bat ich ihn. Ich wollte wissen, ob sie Ähnlichkeit mit der Person aufwies, die Bill und ich in den Flammen gesehen hatten.
    Die Beschreibung erhielt ich. Sie war so exakt, dass ich mir unter dieser Person auch etwas vorstellen konnte. Nur wusste ich nicht, ob sie genau die gewesen war, die Bill und ich inmitten der Flammen gesehen hatten. Das war in diesem brennenden Haus einfach zu schnell gegangen.
    Der Arzt war mit seinem Bericht noch nicht am Ende. »Und jetzt kommt das Schärfste«, sagte er. »Sie werden etwas von mir hören, was ich zuvor noch nie erlebt habe. Es ist wirklich unwahrscheinlich, und es kommt mir jetzt noch immer unglaublich vor. Diese Person griff mich an und schlug mich nieder.«
    »Was?«
    »Ja, sie jagte aus ihrer Wanne hoch und schaffte es tatsächlich, mich bewusstlos zu schlagen.«
    Ich war perplex. Erfuhr Einzelheiten und stellte die Frage, die mir auf der Zunge brannte.
    »Wissen Sie möglicherweise, wo sich diese Person jetzt befindet? Oder wo sie hingegangen sein könnte?«
    »Nein, das weiß ich nicht. Als ich aus meinem Zustand wieder erwachte, war sie weg.«
    »Das hätte ich mir denken können.«
    »Und Sie haben Ihren Fall, Mr. Sinclair. Nein, nicht nur das. Sie haben ein verdammtes Problem.«
    »In der Tat. Noch eine Frage. Hat jemand gesehen, wohin diese Person gelaufen ist?«
    »Nein, niemand. Ich habe natürlich telefoniert, aber sie ist verschwunden.«
    »Danke.«
    »Wofür?«
    »Nur so«, murmelte ich.
    »Jedenfalls werde ich jetzt mein Kinn kühlen.«
    »Tun Sie das, Doktor.«
    »Und was unternehmen Sie? Verzeihen Sie die Neugierde, aber ich hänge mit drin.«
    »Ich habe ein Problem und werde nach Lösungen suchen müssen. Und ich werde sie finden, Doktor.«
    Er holte vor seiner Antwort tief Luft. »Das kann ich nur hoffen, Mr. Sinclair. So etwas wie diese Person darf einfach nicht frei herumlaufen. Sie verstehen, was ich meine.«
    »Klar.«
    »Also, ich kann Ihnen nicht mehr sagen. Die Beschreibung habe ich Ihnen gegeben und kann nur wiederholen, dass sie eine sehr hübsche junge Frau ist. Genau das, von dem Männer träumen können. Mit den Rundungen an den richtigen Stellen.«
    »Dann ist sie wohl nicht zu übersehen«, sagte ich sarkastisch.
    »Vorausgesetzt, sie bleibt nackt.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Jedenfalls danke ich Ihnen dafür, dass Sie mich so schnell informiert haben.«
    »Keine Ursache.«
    Ich hatte gewusst, dass es weitergehen würde, und genau das war nun eingetreten. Es gab keine Erholung. Ich würde weitermachen, und zusammen mit Bill würden wir zunächst einem Phantom hinterherlaufen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Manon Lacre bei uns anklingeln und sich für ihre Rettung bedanken würde.
    Ich rief Bill Conolly an und bekam ihn auch sofort an den Apparat. »Es ist was passiert, nicht?«
    »Gut geraten.«
    Er lachte. »Das habe ich nicht erraten, das hörte ich einfach deiner Stimme an.«
    »Ja, auch das.«
    »Was ist mit unserer Brandleiche?«
    »Wahrscheinlich ist sie keine.«
    »Was?« Bills Schrei malträtierte mein Trommelfell. Unwillkürlich hielt ich den Hörer vom Ohr weg.
    In den folgenden Sekunden blieb er ruhig, denn da bekam er von mir eine Erklärung. Ich konnte mir leicht vorstellen, wie er sich die Haare raufte. Schließlich fragte er: »Was ist nun?«
    »Jetzt haben wir ein Problem.«
    »Das weiß ich auch. Wo sollen wir anfangen?«
    »Keine Ahnung, Bill. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sie uns nicht vergessen hat.«
    »Du meinst, sie wird uns besuchen.«
    »Das wünsche ich mir sogar.«
    »Dann halte die Augen offen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, sagte ich…
    ***
    Graue Wolken trieben über den Himmel. Grabsteine warfen Schatten. Es waren Relikte aus den vergangenen Jahrhunderten.
    Sorgfältig restauriert standen sie nahe der kleinen Kapelle, die das Herz des Friedhofs bildete. Sie war vor Jahren von einem Privatmann gebaut worden, der sich schon vor seinem Tod ein Denkmal hatte setzen wollen.
    Besucher gingen gern in die Kapelle hinein, in der sie eine andere Stille erlebten als auf dem Friedhof. Da konnten sie das Gefühl haben, vom Atem des Allmächtigen gestreift zu werden.
    Die Frau, die sich auf dem Friedhof herumtrieb, wirkte wie ein Gespenst. Das lag an dem weißen Kittel, den sie trug und der ihre Nacktheit verdeckte.
    Ihn und eine Männerhose hatte Manon Lacre gefunden. Beide
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher