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1343 - Manons Feuerhölle

1343 - Manons Feuerhölle

Titel: 1343 - Manons Feuerhölle
Autoren: Jason Dark
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Geht es dir gut?«
    Manon wich etwas zurück. Sie drückte sich vor einer Antwort und blickte Bill misstrauisch an.
    Der Reporter lachte sie an. »He, kennst du mich nicht mehr?«
    »Müsste ich das?«
    »Da bin ich aber enttäuscht. Ich war dabei, als wir dich aus dem brennenden Haus holten.«
    Sie zwinkerte einige Male mit den Augen. »Ja, ja, jetzt erinnere ich mich.« Es klang nicht überzeugend, doch das war mir egal.
    Ich sagte nur: »Bill wird mit uns fahren!«
    Manon war dagegen. Das »Nein« lag ihr schon auf der Zunge, als ich wieder das Wort übernahm. »Wenn er nicht mit dabei ist, muss ich mir etwas anderes überlegen. Entscheide dich, Manon.«
    Das tat sie. Nur ließ sie sich etwas Zeit. Sie war kein Kind mehr und konnte gewisse Dinge durchaus richtig einschätzen. Diesmal musste sie nachgeben. Ich hatte es bei ihr getan, und sie focht einen inneren Kampf aus, der allerdings zu meinen Gunsten ausging, denn sie nickte. »Ja, er kann mitkommen.«
    »Klasse«, sagte Bill. Er strahlte Manon fast an. »Ich heiße übrigens Bill Conolly. Du kannst aber Bill zu mir sagen.«
    »Ist schon gut, Bill.«
    Ich zwinkerte meinem Freund zu. Wir nahmen Manon in die Mitte und schritten mit ihr die Treppe hinab in den Schacht hinein und der Station entgegen.
    Dass eine lebende Brandbombe zwischen uns ging, wussten nur wir. Für die anderen Besucher der Station sahen wir aus wie normale Gäste, die eben nur in eine U-Bahn steigen wollten, um loszufahren.
    Ich hoffte, dass sich Manon Lacre zusammenriss und auch die Kräfte in ihr sich zurückhielten. Ich wollte nicht, dass sie plötzlich Feuer fing, das auf andere Menschen überging. Da konnte es leicht zu einer Katastrophe kommen.
    Deshalb beobachtete ich sie heimlich von der Seite her und suchte in ihrem Gesicht nach irgendwelchen Hinweisen. Es blieb glatt.
    Es gab keine Anzeichen darauf, dass sie etwas vorhatte oder von anderen Mächten manipuliert wurde.
    Bill besorgte die Tickets. Wir warteten auf ihn. Dicht nebeneinander blieben wir stehen. Von diesem Platz aus konnten wir das Einlaufen und das Abfahren der Züge beobachten. Das geschah in einem wirklich schnellen Wechsel.
    »Wohin willst du?«, fragte ich.
    »Nach Süden.«
    »Und weiter?«
    »Wimbledon.«
    »Direkt?«
    »Nein.«
    Manon war sehr einsilbig. Fast ebenso fragte ich weiter. »Gibt es dort das Hotel?«
    Sie nickte. Mir kam sie in Gedanken versunken vor. »Da habe ich mal gewohnt. Es ist ein kleines Haus und wird von zwei Schwestern geführt. Ich habe mich dort immer wohlgefühlt. Es ist zu meiner Heimat geworden. Man hat mich akzeptiert.«
    »Du hast dort aber nie mit dem Feuer gespielt – oder?«
    »Nein, das tat ich nie. Man hatte nur Verständnis für mich. Und das ist gut gewesen.«
    »Okay, dann lass uns fahren. Ich habe trotzdem noch eine Frage. Was könnte passieren, wenn wir dort eintreffen? Glaubst du wirklich, dass du dort sicher bist?«
    »Das muss ich.« Sie hob die Schultern.
    »Ich weiß, dass es zu einem Ende kommen muss, John. Aber da fühle ich mich viel besser, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Klar, immer. Du sollst dich dort auch gut fühlen. Ich habe nichts dagegen.«
    »Danke.«
    So ganz gefiel mir diese Lösung nicht. Ich wollte noch wissen, wie der Name des Hotels lautete.
    »Little House.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Das glaube ich dir, John. Es ist auch nur wenigen bekannt. Aber diejenigen, die davon wissen, fühlen sich sehr wohl, das kannst du mir glauben. Nur nehmen die beiden Schwestern nicht jeden Gast auf. Sie schauen sich ihre Leute sehr genau an, denn die Menschen, die dort wohnen, wollen nicht gestört werden und ihre Ruhe haben. Es ist auch ein wunderbarer Ort, um abzuschalten und meditieren zu können, und ich habe mich immer dorthin zurückgezogen.«
    »Hört sich interessant an.«
    »Auch du musst dich an die Regeln halten. Bitte, gib nicht deinen Beruf bekannt. Wenn wir eintreffen, sind wir einfach nur Freunde. Du verstehst?«
    »Immer doch.«
    Klar, ich hatte sie verstanden, aber sie konnte nicht verhindern, dass ich mir meine eigenen Gedanken machte.
    Bill Conolly kam zu uns und winkte mit den Tickets. Auf seinem Gesicht sah ich ein breites Grinsen. »Es ist alles okay, wir können einsteigen, Freunde.«
    Seine Stimme hatte sehr locker geklungen. Er fragte auch nicht, wohin die Fahrt ging, aber wer Bill kannte, so wie ich, der wusste, dass diese Lockerheit nur Tünche war. In Wirklichkeit dachte er anders, und das erging mir ebenso.
    Wir beide waren keine
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