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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht
Autoren: Unbekannt
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aufzwingen."
    Ijarkors Blick wurde nachdenklich.
    „Ich kam hierher, um dir, dem Feldherrn der Weltraumnomaden, zuzugestehen, daß ich diese Schlacht verloren habe", sagte der Ewige Krieger. „Du weißt, daß ich andere Mittel einsetzen könnte. Ich könnte diesen Planeten mit allem, was auf ihm kriecht und schwimmt, pulverisieren ..."
    „Nein, das könntest du nicht!"
    Perry Rhodans Stimme war von ungewöhnlicher Schärfe. Der Krieger sah überrascht auf.
    „Es ist Vorsorge getroffen", erklärte Rhodan. „In dem Augenblick, in dem die SOMBATH die erste feindselige Handlung unternähme, wären vierzig Raumschiffe der Gänger des Netzes zur Stelle. Du kennst die Technik derer, die du Gorims nennst. Das einzige, was im Ephytra-System pulverisiert würde, wäre dein Flaggschiff."
    „Es käme auf einen Versuch an", begehrte Ijarkor auf.
    „Einen Versuch zu welchem Zweck?" fragte Perry Rhodan. „Laß mich zu dir sprechen, wie ich zu einem vernünftigen Wesen sprechen würde." Der Krieger zuckte zusammen. Er wollte aufbegehren. Aber es lag eine fast hypnotische Kraft in den Worten des Gorims, die ihn zwang, zu schweigen und zuzuhören. „Ich hielt dich für ein Monstrum", fuhr Perry Rhodan fort. „Für den unbelehrbaren Vertreter der barbarischen Lehre, die den immerwährenden Kampf predigt. Aber dieser hier, mein Freund", dabei legte er Veth Leburian die Hand auf die Schulter, „hat mich eines Besseren belehrt. Deine Gesinnung hat sich gewandelt. Du bist nur dem Namen nach noch ein Ewiger Krieger. Du hast erkannt, daß der Kodex des Kriegers eine Lüge ist, die Philosophie des Permanenten Konflikts eine Irrlehre.
    Du bist ein Geschöpf von hohem Alter. Niemand wird fünfzigtausend Jahre alt - vierzigtausend nach deiner Zeitrechnung -, ohne Weisheit zu erwerben. Jetzt, nachdem du den Irrtum des Kriegerkults erkannt hast, ist es an der Zeit, die erworbene Weisheit zur Geltung zu bringen. Nicht in dem du ausprobierst, ob deine SOMBATH etwa vierzig Raumschiffen der Netzgänger gewachsen sein könnte - das wäre dein Ende! -, sondern indem du dazu beiträgst, den Schaden wettzumachen, den die Philosophie des Permanenten Konflikts im Reich der Zwölf Galaxien angerichtet hat."
    Ijarkor wollte widersprechen. Er wollte den Fremden wegen seiner Überheblichkeit verspotten. Aber es lagen in den Worten des Gorims so viele Gedanken, die er während der vergangenen Wochen selbst gedacht hatte, daß der Geist des Widerspruchs versagte und der Spott Gefahr lief, unecht zu klingen.
    „Wer bist du, Gorim?" fragte er. „Woher kommst du?"
    „Ich bin Perry Rhodan", wurde ihm geantwortet. „Ich komme von Terra."
    „Wie Roi Danton und Ronald Tekener?"
    „Genau wie diese."
    Eine Zeitlang herrschte Schweigen. Dann begann Veth Leburian: „Es gibt Dinge zu tun, Ijarkor. Dieser Abschnitt des Universums befindet sich im Aufbruch. Die Ära der Ewigen Krieger ist vorüber. Die Animateure treten die Herrschaft an, aber sie werden sich nicht lange halten. Es gibt Zehntausende von Sternenvölkern, denen ein neuer Weg gewiesen werden muß. Es wird eine Suche nach ESTARTU unternommen werden müssen. Wohin ist die Superintelligenz verschwunden, die einst über diese Mächtigkeitsballung herrschte.
    Versöhnung ist die Idee der Zeit, nicht mehr Kampf, Ijarkor. Dein Wissen, deine Erfahrung, deine Weisheit sind von unschätzbarem Wert für die, die sich anschicken, im Geist der Versöhnung zu Werk zu gehen. Du bist willkommen, wenn du dich uns anschließen willst. Und wenn alles getan ist, was zu tun ist, und du dann noch das Bedürfnis verspürst - dann will ich mit dir kämpfen."
    Ijarkors Blick war in die Ferne gerichtet. Er sah durch die Wände der Station, durch Tausende von Metern Ozean hindurch in die Weite des Alls. Es fiel kein Wort. Niemand dachte daran, diesen Augenblick der Besinnung durch unnütze Laute zu stören.
    Schließlich sprach der Ewige Krieger: „Selbst wenn ich Verlangen hätte, mich an dem neuen Werk zu beteiligen, hätte ich zuvor noch ein altes abzuschließen. Ich werde mir eure Worte durch den Sinn gehen lassen - deine, Mlironer, und die des Terraners. Aber im Augenblick bin ich noch der Ewige Krieger, der Herrscher von Siom Som. Vergeßt das nicht!" Sein Blick richtete sich auf Veth Leburian. „Vorerst habe ich dir zuzugestehen, als ein Feldherr zum ändern, daß ich diese Schlacht verloren habe.
    Alles Weitere wird sich zeigen."
    Damit wandte er sich ab und schritt durch die offene Schleuse
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