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1339 - Der Blutengel

1339 - Der Blutengel

Titel: 1339 - Der Blutengel
Autoren: Jason Dark
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es in seinem Gesicht zuckte. Er breitete die Arme aus und fing dann an zu sprechen. Sicherlich war er froh, mit uns allein reden zu können.
    »Es ist alles so plötzlich über mich gekommen«, sagte er leise, wobei er immer wieder die Schultern hob. »Ich kann es noch nicht begreifen, dass Eric tot ist. Ich war immer an seiner Seite. Ich habe verdammt viel von ihm gelernt, aber jetzt…«
    »Sie werden hineinwachsen«, machte Suko ihm Mut. »Sie müssen nur akzeptieren, was passiert ist und was alles noch passieren kann, Monsieur Dubois.«
    Die Augen in seinem kantigen Gesicht weiteten sich. »Passieren kann? Was meinen Sie damit?«
    »Der Tod hat viele Gesichter. Es ist möglich, dass er noch mehrere davon zeigt.«
    »Die Gefahr ist also noch nicht vorbei?«
    »Nein«, sprach ich weiter, »das ist sie nicht!«
    »Und wohin soll das alles führen? Gibt es denn irgendein Motiv, verdammt?«
    Ich nickte ihm zu. »Ja, das gibt es. Die andere Seite will die Kontrolle übernehmen. Und mit der anderen Seite meine ich Personen, die völlig anders sind. Sie wollen das Kloster der Templer übernehmen. Sie kennen dabei keine Skrupel. Menschenleben sind ihnen nicht wichtig, und sie werden von Mächten geleitet und kontrolliert, die man nicht so leicht erklären kann, Monsieur Dubois. Es hat etwas mit Schwarzer Magie und mit der Hölle zu tun, das muss ich Ihnen leider sagen, auch wenn es für Sie unverständlich erscheinen muss. Aber ich sage Ihnen auch, dass wir die Wahrheit sprechen. Nichts davon ist gelogen, gar nichts.«
    Marcel Dubois verstand. »Kann ich denn erfahren, mit wem ich es genau zu tun haben werde?«
    »Es sind zwei Personen wichtig«, klärte Suko und fügte die Namen hinzu. Dann gab er dem Kollegen die Beschreibung. Dubois hörte aufmerksam zu und wiederholte die Namen schmallippig.
    »Ich habe sie noch nie gehört.«
    »Das soll wohl sein. Sie sind bisher mit der Polizei auch noch nicht in Berührung gekommen. Ihre Aktivitäten laufen anders.«
    Suko sprach, und ich überließ ihm das Feld. Ich hatte eine schmale Tür gesehen, die ich öffnete und in einen kleinen Raum hineinschaute, der so etwas wie eine winzige Garderobe war. Dort sah ich eine Toilette und ein Waschbecken. Allerdings kein Telefon, worauf ich gehofft hatte.
    Dubois fragte mich, was ich suchte. Als ich ihm das sagte, deutete er auf seinen Apparat.
    »Ich müsste mit London telefonieren.«
    »Tun Sie das.«
    Suko hatte mein Verhalten begriffen. »Können wir solange in ein anderes Zimmer gehen?«
    Dagegen hatte der Mann nichts einzuwenden. Sie ließen mich allein, und ich setzte mich auf Dubois’ Platz. Es würde kein leichtes Gespräch werden, das wusste ich. Etwas Bammel hatte ich schon davor, aber ich konnte Sir James auch nicht im Unklaren lassen.
    Er war in seinem Büro und recht ungehalten. Sir James gehörte zu den Menschen, die immer informiert werden wollten, und das so schnell wie möglich.
    Ich konnte ihn verstehen. Er hatte lange nichts mehr von uns gehört und stand vor einem Problem.
    Allerdings merkte er an meiner Stimme, dass nicht alles glatt gelaufen war, und er wurde sehr schnell friedlicher, als er mich fragte, wie weit wir gekommen waren.
    Ich setzte zu meinem Bericht an. Die Worte hatte ich mir schon vorher im Groben überlegt. Meinen Chef kannte ich schon sehr lange, aber ich hatte ihn noch nie so sprachlos erlebt wie in diesem Augenblick. Er redete nicht, er stellte keine Zwischenfragen. Dass ihn mein Bericht trotzdem mitnahm, erkannte ich an seiner Reaktion, denn ich hörte ihn heftiger atmen.
    Fakt für Fakt hörte er sich an, und ich hatte das Gefühl, als würde der Hörer in meiner Hand allmählich zusammenschmelzen.
    Schließlich war ich am Ende angelangt und flüsterte: »Das ist es gewesen, Sir. So sehen die Dinge aus.«
    Der Superintendent stellte eine ganz profane Frage: »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Suko und ich müssen hier in Alet-les-Bains bleiben. Es ist noch nicht zu Ende.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, Sir. Die andere Seite hat zwar einen Erfolg errungen, aber keinen hundertprozentigen. Sie wird weitermachen wollen. Sie wird alles in Bewegung setzen, um an das Kloster heranzukommen. Es soll der Stützpunkt der Baphomet-Templer werden, und van Akkeren wird sich zum neuen Großmeister aufschwingen.«
    »In einem zerstörten Kloster?«
    »Das lässt sich wieder aufbauen.«
    »Gut«, sagte Sir James und stimmte somit schon zur Hälfte zu.
    »Aber was ist mit dem Schwarzen Tod? Ich denke, dass er im
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