Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1339 - Der Blutengel

1339 - Der Blutengel

Titel: 1339 - Der Blutengel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konnte man ihn nicht eben bezeichnen. Er stand in direkter Konkurrenz zu ihm. Wenn sie sich richtig erinnerte, hatte es zwischen ihm und dem Schwarzen Tod sogar eine große Rivalität gegeben. Ob es wirklich so zutraf, konnte sie auch nicht sagen, da wusste Myxin besser Bescheid.
    Er aber hatte bisher geschwiegen und gelitten. Er hatte sich mit seinen Träumen herumplagen müssen. Es war einfach grauenvoll gewesen, auch für Kara, denn der kleine Magier hatte mit ihr nur wenig über das Thema gesprochen.
    Auch jetzt standen sie wieder schweigend beisammen und schauten auf die grauen Steine, die von der grünen satten Rasenfläche in die Höhe wuchsen und an knorrige Wächter erinnerten.
    Graue Steine, die normal aussahen. Tatsächlich aber waren sie mit einer magischen Kraft erfüllt, die alles überstieg, was sich ein Mensch vorstellen konnte. Wenn sie aktiviert worden waren und dabei rot glühten, zeigten sie bestimmten Menschen, die in das Viereck zwischen ihnen hineingetreten waren, Wege auf, um wieder zurück in die Vergangenheit zu tauchen. Sie waren ausersehen, um die Benutzer Zeitreisen machen zu lassen, und genau das hatten Myxin und Kara des Öfteren getan. Sie waren in ihre alte Heimat gereist, bevor diese untergegangen war.
    So hatten sie erleben können, wem es gelungen war, den Untergang zu überleben. Leider waren es in der Regel diejenigen gewesen, die schon in Atlantis auf der falschen Seite gestanden hatten, und so konnten sie das Fazit ziehen, dass das Böse leider überlebt hatte. Nicht alles, aber was noch vorhanden war und sich genug versteckt hielt bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, war für sie stets eine Kampfansage.
    Momentan waren die Steine »leer«. Es gab keine Magie mehr, die sich offen dort gezeigt hätte. Sie musste erst aktiviert werden, aber das hatte Myxin hinter sich, und es war ihm nicht so gut bekommen, da brauchte Kara nur in sein Gesicht zu schauen.
    Die leicht grünliche Farbe war etwas zurückgewichen und hatte einer fahlen Blässe Platz geschaffen. Für Kara ein Zeichen, dass Myxin noch immer unter den Nachfolgen zu leiden hatte.
    Auch jetzt, als er sich ihr zudrehte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck nicht.
    »Kannst du nicht daran denken, dass du auch Freunde hast, die an deiner Seite stehen?«
    Myxin, dessen Gesicht so flach aussah, zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht, Kara. Ich möchte es auch nicht.«
    »Warum denn nicht?«
    »Das ist ganz einfach zu erklären. Ich bin derjenige, der sich mit dem Blutengel auseinandersetzen muss.«
    »Nein, wir…«
    »Bitte.« Er fasste sie an den Handknöcheln an. »Nichts mehr sagen. Das geht dich nichts an und auch nicht den Eisernen Engel. Ich war sein Feind, als ich noch auf der anderen Seite stand. Dir brauche ich nichts über die Machtkämpfe zu erzählen, die es auch im alten Kontinent gegeben hat.«
    Kara lächelte. »Das nicht, Myxin. Aber wenn du schon so anfängst, dann würde es mich wirklich interessieren, wie der Schwarze Tod zu dem Blutengel gestanden hat.«
    »Feindschaft, Kara.« Myxin ließ die Hände seiner Partnerin los.
    »Purer Hass. Keiner gönnte dem anderen etwas. Es ging nur um die Macht, die der Blutengel erringen wollte.«
    »Und was er nicht geschafft hat.«
    »So ist es. Er hat dem Schwarzen Tod einige Niederlagen zufügen können, indem er seine Helfer reihenweise mit seinem Schwert zertrümmerte und zerschlug, aber das ist auch alles gewesen. An ihn selbst ist er nicht herangekommen.«
    »Verstehe«, flüsterte Kara. »Dann kam es nie zu einem abschließenden Kampf zwischen den beiden.«
    »So ist es gewesen.« Myxin ging etwas zur Seite. Er schaute aus seinen leicht grünlichen Augen gedankenschwer ins Leere. »Jetzt liegen die Dinge anders, Kara. Der Schwarze Tod ist zurückgekehrt und nicht aus der Vergangenheit, sondern aus dem Reich des Spuks. Damit ist das Unmögliche möglich geworden. Genau das hat auch der Blutengel erfahren, und er hat nichts vergessen, gar nichts. Er weiß jetzt, wo er seinen Feind finden kann und wird in dieser Zeit erscheinen.«
    »Um ihn zu vernichten?«
    Der kleine Magier hob die Schultern.
    Kara konnte nicht anders, sie musste einfach lachen. »Ich kenne den Blutengel nur vom Hörensagen und nicht wirklich. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er mächtiger ist als der Schwarze Tod. Das will in meinen Kopf einfach nicht hinein.«
    »Ich weiß es auch nicht. Gesetzt den Fall, es ist so, dann wird er nicht aufhören. Er wird weitermachen und uns alle in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher