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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Schott öffnete, zog ich den Paralysator, entsicherte ihn. Es war, als gehorchte ich einem sechsten Sinn.
    Als ich in den Laderaum trat, stieß ich fast mit Dao-Lin zusammen. Sie prallte vor mir zurück und zeigte ihre leeren Hände. „Ich habe allen Paratau aufgebraucht", versicherte sie. „Woher hattest du ihn?" fragte ich. „Meine Freunde haben ihn mir von Abendrot geschickt", antwortete die Kartanin. „Es wäre mir ein leichtes gewesen, mit ihrer Hilfe fortzuteleportieren."
    „Und wohin?" rief ich. „Du hattest nur den Sonnensatelliten zur Verfügung. Und dieser wäre dir mitsamt dem Selbstmordkommando zum Grab geworden. Das ist das Schicksal, das dir die anderen Wissenden zugedacht haben!"
    Dao-Lin sah mich mit seltsamem Blick an. Da sah ich es zwischen ihren Fingern glitzern. Sie spreizte die Finger, und ein einzelner Paratautropfen rollte ihr in die Handfläche. Ohne lange zu überlegen, drückte ich den Paralysator ab. Dao-Lin brach lautlos zusammen.
    Ich blickte mich kurz nach der Wachmannschaft um, sah, wie sich zwei der Männer regten und auf die Beine kamen, dann eilte ich aus dem Laderaum.
    Minuten später war ich in der Transmitterstation, gab den Kode für Abendrot-Station ein und schaltete auf Empfang. Ich konnte nur hoffen, daß die Besatzung den Kontaktimpuls registrierte und den Sendetransmitter aufsuchte.
    Ich hatte getan, was ich konnte, und zog mich mit schußbereitem Paralysator von der Transmitterplattform zurück. Wenn die Satellitenmannschaft das Richtige tat, dann konnte sie gerettet werden. Der Transmitterimpuls würde automatisch dafür sorgen, daß sich im Paratronschirm eine Strukturlücke bildete, so daß die Verbindung zwischen Sender und Empfänger hergestellt werden konnte.
    Dadurch wurde die Möglichkeit eines Transmitterunfalls ausgeschlossen.
    Aber die Strukturlücke würde es auch kartanischen Espern erlauben, an Bord der WAGEIO zu kommen!
    Ich schwitzte in diesen Sekunden förmlich Blut und war über alle Maßen erleichtert, als endlich die vier Besatzungsmitglieder von Abendrot nacheinander aus dem Transmitterfeld kamen.
    Donald Screen, der grauhaarige Kommandant des Sonnensatelliten, brach nach wenigen Schritten vor Erschöpfung zusammen. Ich hätte mich am liebsten neben ihn gelegt, so erleichtert war ich, daß sich mit den vier keine Esper an Bord gemogelt hatten. Ich kehrte in die Kommandozentrale zurück und kam gerade zurecht, als die Ortungsgeräte die Explosion des Sonnensatelliten registrierten.
    Aber das war nicht alles. Kaum aus der Sonnenkorona heraus, wurde schon wieder Alarm gegeben.
    Vor uns tauchte eine ganze Kartaninflotte auf. Sie war mit zwanzig Schiffen zwar kleiner als jene, die uns bei Kabarei heimgesucht hatte, aber dafür befanden sich zwei Großraumer vom Typ MASURA darunter. Jeder mit einem Durchmesser von 2400 Metern. Die vielen Esperkanzeln auf der Oberseite der beiden Diskusschiffe verursachten mir Unbehagen.
    Kaum hatten wir sie geortet, eröffneten sie auch schon das Feuer auf uns. Diesmal war es uns aber nicht mehr möglich, in großem Bogen auszuweichen. Wir mußten geradewegs durch dieses Strahlengewitter. „Die Kartanin sind ein Volk von Selbstmördern!" rief Helma geradezu hysterisch. „Die beiden Großraumer sind geradewegs auf Kollisionskurs eingeschwenkt. Wir müssen uns mit den Anti-M-Strahlern den Weg freischießen."
    „Nicht nötig", versicherte Narktor. „Wir erreichen genügend hohe Beschleunigungswerte, um das Schwerkraftzentrum rechtzeitig zum Metagrav-Vortex zu verdichten. Allerdings möchte ich nicht an Bord eines der Schiffe sein, die sich im Bereich des Pseudo-Black-Holes befinden, wenn wir in den Hyperraum stürzen." Noch während Narktor sprach, entstand der Metagrav-Vortex, und wir tauchten im Schutz der Grigoroff-Schicht in den Hyperraum ein.
    Wir erfuhren nie, in welcher Weise die kartanischen Großraumer durch die so entstandene Gravitations-Schockwelle in Mitleidenschaft gezogen worden waren; wenigstens hatten wir einen Zusammenstoß verhindert.
    Aber die erste Erleichterung über diesen glücklichen Ausgang schwand bald großer Sorge, denn nun war uns klar, daß es in Pinwheel keinen Ort mehr für uns gab, an dem wir uns sicher fühlen konnten.
    Und durch die beiden Strahlenbombardements war die WAGEIO so arg beschädigt worden, daß wir M33 nicht mehr verlassen konnten und uns der Fluchtweg in die Milchstraße versperrt war.
    Die Kartanin spürten uns während der drei Monate noch einige Male auf und

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