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1337 - Die Templer-Verschwörung

1337 - Die Templer-Verschwörung

Titel: 1337 - Die Templer-Verschwörung
Autoren: Jason Dark
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jetzt vor ihm.
    Nicht besonders schnell, auch nicht langsam. Recht zügig, aber er behielt den gleichen Abstand, und er blieb dabei auf der Mitte der Straße, wobei er leicht hin und her schwankte und dafür sorgte, dass Pierre nicht überholen konnte.
    Der Kaufmann war sich jetzt sicher, dass die beiden Männer es auf ihn abgesehen hatten. Er dachte dabei an einen Raub. Seine Kasse und auch die Lebensmittel lohnten sich schon. Allerdings musste man sie auch verkaufen können.
    Plötzlich gab der Fahrer des Renault Gas. Der Wagen beschleunigte und fuhr schnell auf eine Kurve zu, die nach links führte. Er verschwand dahinter, und zum ersten Mal seit geraumer Zeit atmete Pierre Sestre auf. Er war überzeugt davon, dass er in Ruhe gelassen wurde. Dass die Verfolgung für die anderen nur ein Spaß gewesen war, den sie sich hatten machen wollen.
    Auch Sestre lenkte sein Fahrzeug wenig später in die Linkskurve hinein. Er hatte sich noch nicht ganz beruhigt, aber war entspannter geworden. Jenseits der Kurve würde er den Renault wiedersehen, wenn er in Richtung Talschüssel fuhr.
    Sestre sah ihn wieder. Nur anders, als er es sich vorgestellt hatte.
    Denn dicht hinter der Kurve musste er hart auf das Bremspedal treten, weil der dunkle Megane quer auf der Straße stand.
    Der Kaufmann schrie auf, denn mit einem solchen Stopp hatte er nicht gerechnet. Sein Fahrzeug ruckte. Im Laderaum hinter ihm kam einiges durcheinander, die Reifen rutschten über den feuchten Straßenbelag, und er wusste nicht, ob er rechtzeitig genug abgebremst hatte.
    Es passierte nichts. Etwa einen halben Meter vor der Breitseite des Megane entfernt kam auch der Transporter zum Stehen. Sestre hatte den Motor vor Schreck abgewürgt. Es war um ihn herum still geworden, und so hörte er überlaut das Klopfen seines eigenen Herzens.
    Schlagartig wurde ihm erneut bewusst, dass die Männer aus dem Renault es auf ihn abgesehen hatten. Im Moment sah er sie nicht.
    Der Wagen vor ihm war leer.
    Aber sie waren da.
    Von zweit Seiten huschten sie geduckt auf den Transporter zu.
    Und sie rissen zugleich die beiden Türen des Fahrerhauses auf.
    »Aussteigen!«
    ***
    Pierre Sestre hörte den Befehl. Beide hatten gesprochen, aber es hatte sich angehört wie aus einem Mund.
    Der Kaufmann tat nichts. Er wünschte sich, dass alles nicht stimmte und er in einem Traum steckte. Nur wenn er nach rechts schielte, sah er den Mann mit der Glatze an der offenen Tür stehen und erhaschte auch einen Blick in dessen Augen.
    Links, an der Fahrerseite, stand der zweite Mann. Er war der Fahrer des Megane. Pierre Sestre sah ihn erst jetzt und konnte ihm direkt ins Gesicht schauen.
    Dass der Mann nicht mehr zu den jüngsten Menschen zählte, erkannte er auf den ersten Blick. Graues Haar, ein bleiches Gesicht.
    Schmale blasse Lippen. Falten in der Haut und ein Blick, der nichts Freundliches an sich hatte.
    Die beiden Männer hatten kein Wort gesprochen. Gerade diese Stille machte dem Kaufmann zu schaffen. Er wollte zumindest wissen, weshalb er hier auf freier Strecke angehalten worden war, und fragte mit leiser Stimme: »Was wollen Sie?«
    »Dich!«, erklärte der Grauhaarige.
    In diesen Sekunden wusste Sestre nicht, wie er reagieren sollte.
    Er wog ab. Ein Witz war das bestimmt nicht. Auch kein Zufall. Dass er angehalten worden war, hatte etwas zu bedeuten, und er glaubte auch nicht an einen Raub. Wäre das so gewesen, hätten sich die beiden Männer anders verhalten.
    Sestre hob die Schultern. Zu mehr war er momentan nicht fähig.
    Er suchte nach Worten und fand auch seine Sprache wieder.
    »Ich kenne Sie nicht und…«
    »Das ist nicht wichtig. Steig aus!« Der grauhaarige Sprecher deutete an ihm vorbei. »Auf der anderen Seite!«
    Sestre drehte den Kopf. Sein Blick traf den Glatzkopf. Er wollte ihn nicht sehen und den Kopf zur Seite drehen. Das schaffte er nicht mehr, denn dieser Mensch schaute ihn nur an.
    Ein kalter Blick der hellen Augen. Ein Blick, der wie ein Eishauch, zugleich jedoch bohrend und sehr gefährlich war.
    Etwas geschah mit dem Kaufmann. In seinem Kopf spürte er die andere Kraft. Oder war es ein fremder Wille?
    Er selbst war nicht mehr in der Lage, dies herauszufinden. Zudem war er auch nicht mehr der gleiche Mensch. Er nahm seine Umgebung weiter wahr, und er wusste auch, wo er sich befand, aber er erlebte alles nicht mehr so intensiv wie sonst.
    All das, was ihn sonst so beeindruckt hatte, war in den Hintergrund getreten. Es gab für ihn nur noch den Mann mit den
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