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1337 - Die Templer-Verschwörung

1337 - Die Templer-Verschwörung

Titel: 1337 - Die Templer-Verschwörung
Autoren: Jason Dark
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einfach zu langweilig gewesen. Dem Wechsel der Jahreszeiten hatte sie zudem auch nichts Romantisches oder Nachdenkliches abgewinnen können. Sie brauchte die Action im Leben, und die hatte sie jetzt. Hin und wieder traf eine Ansichtskarte ein. Die warf Pierre stets ungelesen in den Papierkorb.
    Er war so in Gedanken gewesen, dass er den Rest der Fahrt kaum mitbekommen hatte. So war er schon leicht verwundert darüber, dass er bereits den Rand des großen und gepflasterten Platzes erreicht hatte, der sich vor dem Eingang des Klosters ausbreitete.
    Von hier waren es nur wenige Meter bis zum Tor. Nach wenigen Sekunden hatte er die Strecke zurückgelegt.
    Er stoppte.
    Dass hinter ihm ein dunkler Wagen in Deckung gelenkt wurde, fiel ihm nicht auf. Sestre benahm sich wie immer. Er öffnete die Tür, stieg aus und schritt auf das noch geschlossene Eingangstor zu.
    Jeder Besucher musste sich anmelden. Das passierte durch ein Klingelsignal, aber auch die Kamera an der Vorderfront war nicht zu übersehen, denn ihr Auge überwachte den Eingangsbereich.
    Er war sicherlich schon auf einem Monitor gesehen worden, doch niemand öffnete die Tür. Da musste er schon klingeln, was er auch tat. Alles war wie immer, alles lief normal ab. Ein kleines Fenster wurde von innen aufgezogen. In seinem Viereck erschien das bärtige Gesicht eines Templers, das Pierre nie vergaß, denn die knallrote Narbe auf der Stirn war nicht zu übersehen.
    »Ich bin wieder da, Bruder!«
    »Gut, sehr gut. Wie ich hörte, gehen unsere Vorräte allmählich dem Ende entgegen.«
    »Habt ihr einen so großen Hunger gehabt?«
    »Auch das. Rechne nach. Du bist seit zehn Tagen nicht mehr bei uns gewesen.«
    »Das stimmt. Ich habe meinen Wagen in der Inspektion gehabt. Aber jetzt ist alles okay.«
    »Gut, ich öffne.«
    Das Ritual war dem Kaufmann bekannt. Er wusste auch, was er zu tun hatte. Die hintere Tür zog er auf und kletterte auf die Ladefläche seines Transporters.
    In den Fächern standen zahlreiche Lebensmittel. Alles, was entsprechend verpackt oder eingetütet war, brauchte nicht gekühlt zu werden. Anders verhielt es sich mit dem Fleisch und dem Gemüse.
    Beides wurde in Kühlboxen gelagert, aber in unterschiedlichen Temperaturen, so war Frische garantiert.
    Sestre brachte zuerst immer das Fleisch hinein. Von diesem Ritual wich er auch an diesem Tag nicht ab. Er öffnete die Türen des Kühlschranks und erhielt einen leichten Kälteschock, der ihm aus dem offenen Schrank entgegenfuhr.
    Wie immer, so streifte er auch jetzt seine Handschuhe über, um die eisige Ware besser tragen zu können. Es war ein großes und recht schweres Paket mit Frischfleisch, das er aus der Kühlbox holte. Das Fleisch lag in einem Karton, der an den wichtigen Enden und Ecken von Metallbändern umschlossen war.
    Sestre kletterte nach draußen. Er brauchte die Ware nicht in das Kloster zu tragen, denn es stand bereits eine Sackkarre bereit, die der Templer geholt hatte.
    »Danke, du bist super wie immer.«
    »Ich will ja nicht, dass du zusammenbrichst.«
    »Wer sollte euch sonst diese tolle Ware bringen?«
    »Eben.«
    Das Fleisch wurde auf die Sackkarre gestellt. Der nächste Karton folgte sofort und noch ein dritter, kleinerer. Er war mit Wurst gefüllt, eine Ware, die man nicht tiefgefroren hatte.
    Pierre Sestre arbeitete mit der Routine des Fachmanns. Käse und Gemüse würde er später holen. Mit den Gedanken war er nicht bei der Sache. Etwas lenkte ihn ab. Er konnte nicht genau sagen, was es war, aber er fühlte sich nicht so wie sonst. Manchmal überkam ihn der Eindruck, etwas Fremdes im Kopf zu spüren, doch den Gedanken daran schüttelte er schnell wieder ab. Als er die volle Sackkarre anschob, dachte er daran, dass es gut wäre, noch Getränke zu liefern, doch das musste er einem Kollegen überlassen. Man konnte nicht alles machen. Außerdem würde sein Wagen die Menge an Getränkekisten kaum fassen.
    So schob er die schwere Sackkarre auf die offene Eingangstür zu, neben der sich der Templer aufhielt, der ihm auch geöffnet hatte.
    »Wie immer?«, fragte Pierre.
    »Ja, zuerst in den Kühlraum…«
    ***
    Es ist schlimm zu wissen, dass etwas passiert und man selbst nicht eingreifen kann, obwohl man von dem Geschehen unmittelbar berührt ist. Aber so ist das nun mal, wenn hunderte Kilometer dazwischen liegen. Man nimmt es entweder hin. Oder man tut etwas.
    Suko und ich wollten es nicht hinnehmen. Wir taten etwas, obwohl noch nicht feststand, dass etwas passiert war.
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