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1337 - Die Templer-Verschwörung

1337 - Die Templer-Verschwörung

Titel: 1337 - Die Templer-Verschwörung
Autoren: Jason Dark
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nahmen ihm den Blick, aber die Templer ließen sich nicht abwimmeln. Sie wollten an den Wachen vorbei, die sich plötzlich synchron bewegten. Das konnte der Beobachter durch eine Lücke erkennen.
    Bewegen, die Waffen ziehen und…
    Er hatte den Gedanken kaum beendet, da fiel der erste Schuss.
    Schreie folgten, wieder fiel ein Schuss. Ein Handgemenge brach los, der dritte Schuss peitschte auf, und einer der Polizisten musste getroffen worden sein, denn er brach schreiend zusammen.
    Saladin war jemand, der nachdachte. Er wusste deshalb auch, wenn er stark und wann er schwach war. In diesem Fall traf eher die Schwäche zu. So handelte er nach dem Prinzip: »Gib der Schwäche nach und warte ab, bis sie von der Stärke abgelöst wird.«
    Und so zog sich der Hypnotiseur wieder in das Dunkel der Wäschekammer zurück…
    ***
    Es war ein Kampf, den Justine Cavallo nur verlieren konnte. Sie quälte sich, sie wehrte sich. So hatte ich sie noch nie erlebt, und der Gedanke, dass der Knochensessel sie eventuell vernichtete, strahlte immer stärker in mir hoch.
    Ich konnte hier stehen und zuschauen, wie sie starb.
    Aber wollte ich das wirklich? War ich so abgebrüht? Sie ist kein Mensch!, hämmerte ich mir immer wieder ein. Man muss sie mit anderen Augen sehen. Ihre Schönheit ist Tünche. Innerlich ist sie verfault. Sie ernährt sich vom Blut der Menschen, und sie hätte auch mich schon leer getrunken, wäre es ihr möglich gewesen.
    Ihr Mund öffnete sich ruckartig. Ebenso ruckartig schlug er wieder zu. Aus ihrem Rachen drangen Geräusche, wie ich sie noch nie in meinem Leben gehört hatte. Der Sessel hielt noch immer ihren Hals fest. Ein normaler Mensch wäre längst erwürgt worden, aber bei dieser Unperson musste erst das Genick gebrochen werden.
    Und ich brauchte nicht mal etwas dabei zu tun. Ich hätte jetzt sogar die Waffe ziehen können, um ihr mehrere geweihte Silberkugeln ins Herz zu schießen.
    Oder ich hätte das Kreuz nehmen und sie durch dessen Kraft endgültig vernichten können. Alle Wege standen mir offen. Es war so leicht.
    Ich tat es trotzdem nicht.
    Etwas hinderte mich daran.
    Es war tatsächlich eine innere Stimme. Oder mein Gewissen.
    Beide hatten sich zusammengetan, und plötzlich flossen Begriffe durch meinen Kopf wie Partner, gemeinsame Feinde. Die Vernichtung des Schwarzen Tods. Die Vampirwelt und Lady Sarah Goldwyn.
    Der letzte Begriff gab den Ausschlag. Ich wusste, was mir meine innere Stimme damit hatte sagen wollen. Ohne dass ich etwas dazu tat, stand plötzlich ein Bild vor meinen Augen.
    Ich sah einen Friedhof. Ich sah ein Grab. Ich sah auch einen Mann, der auf dem Grab kniete und aus eigener Kraft nicht mehr wegkam, weil ihm jemand die Mündung einer Pistole an den Kopf hielt.
    Der Mann war ich!
    Und das Grab der Lady Sarah Goldwyn hatte zu dem Ort werden sollen, an dem ich mein Leben aushauchte.
    Dass es nicht so gekommen war, hatte ich einer bestimmten Person zu verdanken. Oder auch Unperson, wie man es eben nimmt.
    Es war Justine Cavallo gewesen. Sie, die blonde Bestie, war wie der rettende Engel erschienen und hatte mir das Leben gerettet.
    Konnte ich sie jetzt im Stich lassen?
    Es war verrückt. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, einmal in eine derartige Lage zu geraten.
    Partner!
    Innerlich lachte ich auf. Oft genug hatte ich aus ihrem Mund diesen Ausdruck vernommen. Sie hatte mich so gesehen, wenn auch immer mit einem leicht spöttischen Unterton in der Stimme.
    Irgendwie hatte sie trotzdem Recht. Wenn jemand das Leben eines anderen Menschen rettet, dann können leicht Partner daraus werden.
    Justine Cavallo kämpfte weiter. Sie hatte es geschafft, den Kopf wieder zu drehen, und sie schaute mir jetzt direkt ins Gesicht. Ihr Gesicht hatte alle Glätte und kalte Schönheit verloren. Es war zu einer Fratze geworden, und es hätte auch so aussehen können, wäre jemand dagewesen, der ihr einen angespitzten Pflock auf die Brust gesetzt hätte, um sie zu pfählen.
    Sie jammerte nicht. Sie zuckte mit den Beinen. Sie wollte ihren Oberkörper nach vorn bringen und dabei den nötigen Schwung mit den Beinen bekommen.
    Es war der letzte Versuch.
    Nichts ging mehr, denn sie fiel wieder zurück, und in meiner Brust kämpften noch immer zwei Seelen.
    Da war wieder das Gewissen.
    »Sie hat dir das Leben gerettet!«
    Verdammt, das hatte sie. Und dieser letzte Ansturm sorgte bei mir für die Entscheidung.
    Ich wandte mich nicht ab.
    Ich tat das Gegenteil und ging zu ihr.
    Justine Cavallo sah es. Sie
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