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1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors
Autoren: Unbekannt
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Danton, und er war fest entschlossen, dafür zu sorgen, daß Ijarkor nie wieder auf den Gedanken kam, die Spiele einem Nicht-Ophaler anzuvertrauen.
    Die Spiele werden in einer Katastrophe enden, dachte er, während er sich über einige Aufzeichnungen beugte. Schon sind 300.000 Ophaler spurlos verschwunden. Das ist das erste Anzeichen, und es wird noch schlimmer werden.
    Er blickte auf die Monitoren. Er zögerte.
    In den vergangenen Tagen hatte er einige Komplikationen vorbereitet - wie er den Knüppel nannte, den er den Organisatoren der Spiele zwischen die Beine werfen wollte.
    Er brauchte sie nur noch einzuspeisen, und irgendwann im Verlauf der kommenden Wochen würden sich Fehler einschleichen, die zu weiteren Fehlern und Störungen führen und schließlich den Zusammenbruch der Spiele verursachen würden.
    Und aller Wahrscheinlichkeit nach wird man nicht zurückverfolgen können, woher die falschen Anweisungen kommen, überlegte er. Der Plan mußte funktionieren. Er hatte ihn immer wieder überprüft und verfeinert, hatte Gefahrenelemente eliminiert und Spuren verwischt. Und doch blieben Zweifel.
    Chyyk Traal war nicht gerade ein mutiger Mann. Er hätte es nie und nimmer fertiggebracht, sich einem Gegner im offenen Kampf zu stellen. Dann hätte er lieber vorher eingelenkt und sich demütigen lassen. Das pflegte er stets zu tun, wenn es zu einer Konfrontation kam. Er hatte sich stets eingeredet, daß es klüger und geschickter war, in solchen Situationen auszuweichen, den Gegner ins Leere laufen zu lassen, anders zu taktieren und auf kleinen Umwegen sein Ziel doch noch zu erreichen.
    In gewisser Weise war er sogar stolz darauf, daß es ihm in den allermeisten Fällen gelungen war, den offenen Schlagabtausch zu vermeiden und die Auseinandersetzung mit raffinierten Winkelzügen für sich zu entscheiden.
    Nie und nimmer hätte er sich selbst oder anderen gegenüber eingestanden, daß er feige war.
    Ich weiß nicht, was Tekener und Danton wirklich können, dachte er. Vielleicht sind sie in der Lage, den ganzen Plan zu durchschauen? Vielleicht kommen sie mir auf die Schliche, bevor die Maßnahmen überhaupt greifen können?
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    Wenn er doch nur jemanden gehabt hätte, mit dem er über das Problem reden konnte.
    Aber er hatte niemanden. Er wagte es auch nicht, sich einem anderen Ophaler anzuvertrauen, war doch allein der Gedanke, das Spiel des Lebens stören zu wollen, schon so etwas wie Blasphemie.
    Die anderen tun so, als wäre es keine ungeheure Herabsetzung für unser Volk, daß Tekener und Danton die Organisatoren sind. Keiner scheint danach zu fragen, was wir Ophaler eigentlich getan haben. Alle nehmen die Strafe hin, als wäre sie wirklich verdient, überlegte er.
    Er drückte einige Tasten auf dem Terminal, und einer der Bildschirme erhellte sich. Er fühlte, wie es ihm kühl prickelnd durch die Tentakel lief, als er Ronald Tekener und Salaam Siin sehen konnte.
    Ich werde euch auf Schritt und Tritt überwachen, schwor er sich. Und ich werde euch die Suppe gründlich versalzen.
    Wie häßlich der Terraner war!
    Seltsam, daß die Schöpfung derart unzulängliche und fremdartige Wesen hervorgebracht hatte.
    Und gerade ihnen mußte Ijarkor die Organisation der Spiele anvertrauen. Es ist unbegreiflich!
    Chyyk Traal schaltete den Monitor aus und ging in Gedanken noch einmal den ganzen Plan durch.
    Nein, er hatte keinen Fehler gemacht. Niemand würde ihm auf die Schliche kommen.
    Schon gar nicht die Terraner. War er ihnen nicht weit überlegen?
    Chyyk Traals Tentakel glitten über die Tasten. Er hätte die Befehle auch singen können.
    Die Syntronik hätte ihn verstanden. Doch er wollte nicht, daß irgend jemand mithörte.
    Natürlich war er ihnen überlegen. Alle Ophaler waren es. Das war doch gerade der Grund für seine Empörung.
    Wenn ich nicht genau wüßte, daß es so ist, hätte ich keinen Grund, mich aufzuregen, hämmerte er sich ein. Das ist doch der springende Punkt. Nicht nur, daß wir Ophaler um eine nach Jahrtausenden zählende Tradition betrogen werden, sondern wir müssen auch noch Wesen weichen, denen wir in allen Belangen überlegen sind.
    Er speiste das gesamte Programm ein und überprüfte am Ende noch einmal, ob er alles richtig gemacht hatte. Dann gab er den entscheidenden Befehl. Somit stand für ihn fest: Die Spiele mußten in einer Katastrophe enden.
     
    3.
     
    Toomoan Taan schrie empört auf, als ein Stromstoß durch ihre Beine jagte.
    Köön Chaaer warf
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