Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
so größer war nun seine Enttäuschung, daß er sein Ziel offenbar nicht erreicht hatte.
    Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dachte er.
    „Was wollt ihr hier?" schrie einer der Somer. Er schrie tatsächlich, und er war so erregt, daß ihm die Adern unter und neben dem Schnabel weit hervortraten.
    „Bei dir piept es wohl?" donnerte Toomoan Taan ihn respektlos an. „Glaubst du vielleicht, wir wissen, weshalb wir hier sind? Ich wollte eine Auskunft von dir haben.
    Eigentlich hätten wir jetzt im Siom-System sein müssen. Aber irgend etwas ist schiefgegangen."
    Der Somer blickte sie fassungslos an. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, in dieser Art und Weise angefahren zu werden. Köön Chaaer lachte. Toomoan Taan gefiel ihm immer mehr.
    „Wir wollen uns hier nicht länger aufhalten als unbedingt notwendig", erklärte er.
    „Genau das ist richtig", fügte sie singend hinzu. „Du brauchst uns nur zu sagen, wer hier der Ober-Zampano ist. Ich werde mit ihm reden und dafür sorgen, daß er das Heraldische Tor richtig einstellt, so daß wir wieder verschwinden können."
    Die anderen Somer rückten näher. Kopfschüttelnd blickten sie die beiden Ophaler an.
    „Seid ihr nicht ganz richtig im Kopf?" fragte einer von ihnen. „Kodexwahrer Dekroed ist ein mächtiger Mann auf Pailliar. Er hat dafür gesorgt, daß dieses Heraldische Tor ,Terraner-Tor’ genannt wird, aber er hat ganz sicher nicht die Macht, euch dorthin zu schicken, wohin ihr wollt."
    „Und wer entscheidet das?" fragte Toomoan Taan.
    „Das können wir dir leider nicht beantworten", erklärte das Vogelwesen. „Wir jedenfalls nicht. Glaube mir, uns wäre es am liebsten, wenn ihr sofort wieder verschwinden würdet.
    Ihr stellt uns vor gewaltige Probleme."
    „Ach, tatsächlich?"
    Köön Chaaer blickte Toomoan Taan überrascht an. Sie schien den Verdacht zu haben, daß die Somer sie absichtlich hierher gelotst hatten.
    „Natürlich", entgegnete ein anderer der Somer mit schriller Stimme. „Wir haben bereits Versorgungsprobleme. Und das nicht zu knapp. Und jetzt kommt ihr hier mit wenigstens 150.000 Mann an und verlangt selbstverständlich alles von uns, was ihr zum Leben braucht."
    „Darüber hinaus geht es nicht nur um die Versorgung", fügte ein weiterer Somer mit schwankender Stimme hinzu. „Es geht auch um die Entsorgung. Wenn sich 150.000 Ophaler mal eben in die Büsche schlagen, wird die ganze Gegend hier zur Kloake."
    „Das erinnert mich an etwas", sang Toomoan Taan.
    Die Somer schlugen die Hände zusammen und wandten sich ab.
    „Um Himmels willen", zwitscherte einer von ihnen. „Nicht hier!"
    „Wo denn?" fragte sie. „Meine Güte, dieser fehlgeleitete Transport ist mir ganz gehörig auf den Darm geschlagen. Das ertrage ich nicht mehr lange."
    Die Somer stoben davon.
    „Empfindliche Seelen", schnaubte Toomoan Taan verächtlich. „Warte hier auf mich, mein Schätzchen, ich muß mal hinter die Büsche."
    Köön Chaaer sah, daß sie nicht die einzige war, die in dieser Weise auf die unerwartete Situation reagierte. Zehntausende von Ophalern scherten aus dem Strom aus, der zur nahen Stadt drängte.
    Wer auch immer das organisiert hat, dachte der Ophaler erschrocken, daran hätte er denken können!
    Ein Schatten fiel auf ihn, und als er nach oben blickte, sah er vier Großgleiter. Die Maschinen senkten sich herab, und bevor er recht wußte, wie ihm geschah, zerrten ihn einige Somer an Bord. Zusammen mit einem Roboter holten einige andere Somer Toomoan Taan aus den Büschen hervor und schleppten sie trotz heftiger Proteste an Bord.
    „Laßt mich wenigstens die Hosen hochziehen", kreischte die resolute Frau empört. Ihr eiförmiger Kopf mit dem lippenlosen Mundschlitz hatte sich tiefrot verfärbt, und aus dem armdicken Knorpelwulst unter dem Kopf hallte es in den verschiedensten Tonlagen und Höhen hervor. Dumpfe Baßlaute wechselten sich mit wahren Paukenschlägen ab.
    Deutlicher hätte sie ihren Protest nicht kundtun können. Doch die Somer kümmerten sich nicht darum. Sie warfen sie auf einen Sessel und brachten sie schließlich zur Ruhe, indem sie ihr androhten, sie zu paralysieren.
    Die Gleiter starteten und entfernten sich rasch vom Heraldischen Tor. Sie landeten wenige Minuten später inmitten einer Ansammlung von weißen Gebäuden, die angelegt waren wie ein großes Vogelnest. Gläserne Türen wichen lautlos vor den Somern und den beiden Ophalern zurück. Toomoan Taan und Köön Chaaer blickten sich verstohlen an.
    Ihnen war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher