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1321 - Das Haus der Schatten

1321 - Das Haus der Schatten

Titel: 1321 - Das Haus der Schatten
Autoren: Jason Dark
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das nichts Besonderes war. Die Zufahrt zum Haus befand sich in einer anderen Straße, die nicht weit von uns abbog und mehr als Gasse tiefer in das Wohngebiet hineinstach.
    Das Tor war innerhalb eines Rundbogens eingefasst. Wobei das Metallgestänge nicht zu sehen war, weil Pflanzen es überwuchert hatten. Zwischen den Blättern sah ich die satten Farben der Rosen, die weiß und rot blühten.
    Das Tor war verschlossen. Es gab eine Klingel und eine Gegensprechanlage in der Mauer. Bill Conolly drückte auf den Klingelknopf.
    »Wer ist dort?«, ertönte es aus der Gegensprechanlage.
    »Guten Tag, Mrs. Stone. Ich bin es, Bill…«
    »Ja, kommen Sie.«
    Ein leises Summen erklang, dann konnten wir das Tor aufdrücken, was Bill tat. Ich blieb zunächst im Hintergrund. Steine in Erdfarbe befanden sich unter unseren Füßen. Aus ihnen bestand auch die Treppe mit den drei Stufen, die wir hochgingen, um einen breiteren Weg zu erreichen, der zunächst von einer Hecke gesäumt wurde, dann aber in den Garten hineinlief, der wirklich ein kleines Paradies war.
    Bill hatte sich mit seiner Beschreibung nicht geirrt. In diesem Garten fielen tatsächlich die zahlreichen Teiche auf, die allesamt durch Bohlenwege aus dunklem Holz miteinander verbunden waren. Es war nicht nur das Wasser vorhanden. Das Grundstück war groß genug, um noch zahlreiche Beete aufzunehmen. Darauf leuchteten die Blütenkelche der Blumen, und ich sah fast alle Farben, die die Natur hervorbrachte.
    Gräser wuchsen aus prall mit Erde gefüllten Terrakottatöpfen, und die hohe Hecke umgab das große Grundstück wie eine natürlich gewachsene Mauer.
    Bill Conolly deutete nach vorn und sagte: »Das ist also das Reich der Linda Stone.«
    »So etwas macht viel Arbeit.«
    »Du sagt es, John.«
    Wer sich setzen wollte, konnte zwischen verschiedenen Bänken wählen, aber auch an einem ovalen Holztisch seinen Platz finden, der auf einer mit Steinen belegten Rundung stand.
    Das Haus stand rechts von uns. Es war ein recht flacher Bau mit einem angebauten Wintergarten, in dem helle Korbmöbel standen.
    Die Scheiben des Anbaus waren zurückgeschoben worden. Wir hätten ihn betreten können, um anschließend in das Haus zu gelangen, aber wir blieben im Garten. Außerdem kam Linda Stone uns entgegen.
    Einige Nachbarn der Conollys kannte ich. Mit einem hatten wir mal unangenehme Erfahrungen machen müssen, aber Linda Stone war mir unbekannt. Sie trat aus dem schattigen Haus in den Wintergarten hinein, in dem es nur unwesentlich heller war, und so hatte ich Zeit genug, sie zu beobachten.
    Zuerst fiel mir ihre Kleidung auf. Sie trug einen dicken beigefarbenen Pullover und eine weiße Hose, deren Stoff recht dick aussah.
    Zu dick für ein Wetter wie dieses, zumal der Pullover noch hochgeschlossen war. Vom Alter her schätzte ich Linda Stone um die 40.
    Sie machte auf mich einen gepflegten Eindruck. Die Haare hatte sie leicht rötlich eingefärbt und zu einer sorgfältig zurechtgelegten Frisur drapiert.
    Ein schmales Gesicht, ein aufrechter Gang, und als sie näher kam, fiel mir die sehr glatte Haut auf, die sehr bleich und straff war, wobei sich die einzigen Falten um die Mundwinkel herum abzeichneten.
    Sie blieb vor uns stehen, lächelte, reichte uns aber nicht die Hand.
    Bill stellte mich vor, und ich erntete ein Nicken der Hausherrin.
    »Mein Freund John Sinclair interessiert sich für Gärten«, baute Bill die Legende auf. »Er und seine Frau sind dabei, ein Haus zu bauen, wissen aber noch nicht, wie sie den Garten anlegen sollen, in dem es recht viel Platz gibt. Ich habe John von Ihnen und ihrem Garten berichtet, und jetzt möchte mein Freund gern einen Blick darauf werfen, falls Sie es gestatten.«
    Linda Stone nickte. »Schauen Sie sich ruhig um, Mr. Sinclair. Wenn Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Ein Garten ist wirklich etwas Herrliches, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Ja, der Meinung ist meine Frau auch.«
    »Sie hätten sie mitbringen sollen.«
    »Leider ist sie beruflich unterwegs. Es kann durchaus sein, dass ich noch mal mit ihr zurückkehre, wenn es Sie nicht stört, Mrs. Stone.«
    »Nein, nein, ganz und gar nicht. Ich fraue mich darüber, wenn andere Menschen dem gleichen Hobby nachgehen wie ich.«
    Ich hatte in den letzten Sekunden auf ihre Hände geschaut, die mir sehr gepflegt vorkamen. Nicht wie die einer Frau, die sich oft im Garten aufhielt und dort arbeitete. Aber es gab auch Handschuhe. Darauf griff sie wahrscheinlich zurück.
    »Bitte,
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