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1319 - Der Bote des schwarzen Tods

1319 - Der Bote des schwarzen Tods

Titel: 1319 - Der Bote des schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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ließen sich damit nicht töten.
    Die Blonde sagte nichts. Sie ließ ihn starren, amüsierte sich aber, denn er wirkte verlegen, weil er so permanent auf ihre Brüste gestarrt hatte.
    Luke war rot im Gesicht geworden. Die Schweißflecken im Hemdstoff an den Achselhöhlen vermehrten sich, aber noch immer wollte ihm kein Wort über die Lippen kommen.
    »Okay? Hast du genug gesehen?«
    Er fühlte sich etwas erleichterter, als er die schon normalen Worte vernahm. Zudem schloss die Blonde ihren Mund. So wurde ihm auch die Sicht auf die beiden unnatürlichen Zähne genommen.
    »Was sollte ich denn sehen?« Die Frage war überflüssig gewesen, das merkte er sofort.
    »Meine Zähne.«
    »Ja…«
    »Dann weißt du, wer ich bin?«
    Er nickte.
    »Sehr schön, mein Freund, sehr schön. Du musst dich nur damit abfinden, dass dieses Gebiss nicht künstlich ist, sondern echt. Das heißt, ich bin eine echte Vampirin. Ich habe mich nicht verkleidet, um dir einen Schrecken einzujagen. Und wenn du über Vampire informiert bist, dann weißt du auch, wovon sie sich ernähren.«
    »K… klar …«
    »Ich habe Hunger.«
    Luke schluckte.
    »Ich brauche Blut!«
    »Nein… nein, ich …«
    »Doch, mein Lieber. Ich brauche das Blut, um weiterhin stark zu bleiben. Denn ich will das bekämpfen, das euch auch Sorgen bereitet, verstehst du?«
    »Nichts von dem. Ich kenne dich nicht. Verdammt, warum bist du hergekommen? Welche Rolle spielst du?«
    »Immer die Hautprolle und die der Siegerin.« Sie hatte ihn angeflüstert und kam jetzt auf ihn zu.
    Durch Lukes Kopf schossen die schrecklichsten Vorstellungen. Es war schon der reine Wahnsinn, in so etwas reingezogen zu werden.
    Da stand er fast kurz vor dem Durchdrehen. Er wunderte sich darüber, dass er noch nicht losschrie, denn dass die Person ihr Versprechen halten würde, das hatte er in ihren Augen gelesen.
    Es war noch Zeit, und er riss die Waffe wieder hoch, obwohl sie nicht mit den entsprechenden Kugeln geladen war. Doch er zielte dabei auf ihren Kopf.
    Als die Vampirin stoppte, da ahnte er, dass er ein richtiges Ziel anvisiert hatte.
    »Wenn du dich noch einmal falsch bewegst, werde ich dir in den Schädel schießen.«
    »Denk daran, wer ich bin!«
    »Ich weiß es. Aber ob du einen Schuss in den Kopf überstehst, ist fraglich.«
    Justine Cavallo entspannte sich. »Da hast du leider Recht, aber mein Hunger ist trotzdem nicht gestillt.«
    »Das ist mir egal, verdammt. Ich lasse mich hier nicht fertig machen. Ich weiß nicht, welches Spiel hier abläuft. Ich hasse das verdammte Skelett, aber ich hasse auch Kreaturen wie dich. Ich kann nichts daran ändern, dass die Welt auf den Kopf gestellt wurde, doch eines weiß ich verdammt genau. Ich…«
    Die Bewegung!
    So schnell, dass er sie kaum erkennen konnte. Er handelte trotzdem und drückte im Reflex ab.
    Die Kugel traf. Aber nicht die Blonde, denn die war zur Seite getaucht, und Luke sah von unten her einen Schatten auf sich zurasen.
    Der Schmerz fraß sich blitzartig in sein Handgelenk. Er verlor die Waffe, hörte das Lachen und kassierte einen Schlag gegen den Hals, der ihn so gut wie paralysierte, ihm aber nicht die Sicht auf seine Feindin nahm, denn die griff zu, und ihre Flüsterworte hallten wie Donnerschläge in seinen Ohren wider.
    »Ich habe noch immer Hunger…«
    ***
    Sandro lag auf dem Boden. In seinem Hinterkopf schienen sich zahlreiche spitze Steine eingenistet zu haben, die sich zudem noch bewegten. Es waren keine Steine, sondern die Schmerzen, die er spürte, weil er mit dem Hinterkopf hart aufgeprallt war.
    Das alles war nichts im Gegensatz zu dem, was er mit seinen eigenen Augen zu sehen bekam. Er konnte es nur mit den Bildern eines grässlichen Albtraums vergleichen, den er sich nie hatte vorstellen können. Er war einfach zu verrückt.
    Vor ihm brach die Erde auf.
    Sandro selbst bekam die Bewegungen mit, sodass er nicht ruhig liegen bleiben konnte. Obwohl er Angst hatte, brachte er es fertig, seinen Kopf ein wenig anzuheben und zu schauen, was da jenseits der Füße vorging.
    Da war die Erde richtig aufgebrochen, und sie entließ das, was sie bisher verborgen hatte. Es passte in diese Umgebung. Das Gelände mit den Grabsteinen wirkte wie ein Friedhof, und in dieser Erde verbargen sich die grauenvollsten Dinge.
    Jetzt entließ der Boden das Wesen, dessen Klaue schon einmal seinen Fuß umklammert hatte. Es kämpfte mit seinem gesamten Knochenkörper gegen das Gewicht der Erde an und schob sich im Zeitlupentempo immer
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