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1319 - Der Bote des schwarzen Tods

1319 - Der Bote des schwarzen Tods

Titel: 1319 - Der Bote des schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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verstärkten den Eindruck noch.
    Flavio McCormick hatte uns gesehen. Kaum waren wir ausgestiegen, als er die Tür öffnete und auf der Schwelle stehen blieb, um uns zu erwarten. Ein Blick in sein Gesicht klärte uns darüber auf, dass es ihm jetzt besser ging. Seine Augen glänzten. Er hatte die Arme ausgebreitet, als wollte er uns an die Brust drücken.
    »Was war los?«, fragte ich.
    Sein linker Daumen und der Zeigefinger bildeten einen Kreis.
    »Sie sind zwar da, was auch positiv ist, aber die Sache ist erledigt.«
    »Wieso?«, fragte Suko.
    »Einer meiner Leute hat das Skelett gefunden und ihm mit zwei Kugeln den Schädel zerschossen.« Sein Gesicht strahlte jetzt, als wäre darauf die Sonne aufgegangen.
    »Gratuliere«, sagte ich.
    »Ja, Sinclair, so einfach war das.«
    »Dann waren wir nicht die Einzigen, die ein Skelett vernichtet haben.«
    McCormick begriff nicht so recht. Er musste erst darüber nachdenken. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ab, wie sich sein Gedankengang veränderte. Er verlor sein Strahlen. Die Augen blickten plötzlich trübe und irgendwie auch furchtsam.
    »Das haben Sie doch nicht zum Spaß gesagt – oder?«
    »Nein, wie kämen wir dazu?«
    Er schluckte. »Äh… noch ein Skelett?«
    »Es gibt keinen Grund für uns, Sie anzulügen.«
    »Kommen Sie rein.«
    Wir betraten die »Leichenhalle«. Und wieder stellte ich mir vor, dass im Bereich hinter dem Eingang Särge standen, in denen die Toten aufgebahrt wurden. Das hätte irgendwie gepasst.
    Aber ich sagte nichts weiter dazu. Hinter ihm gingen wir dorthin, wo er sich sein Wohnzimmer eingerichtet hatte. Die wuchtigen Möbel passten in den großen Raum. Mir persönlich waren sie zu dunkel. Durch das breite Fenster fiel der Blick in einen Garten, dessen Rasen sehr gepflegt aussah.
    Ein Teil des Fensters war zur Seite geschoben. Die kühlere Luft wehte durch die Öffnung und gegen den Rücken des Mannes, der uns anschaute und die Schultern hob.
    »Sie haben mich wirklich überrascht.«
    »Und wir haben auch nicht gelogen«, erklärte Suko.
    Er winkte ab. »Warum hätten Sie das auch tun sollen? So etwas bringt ja nichts.«
    »Stimmt.«
    »Wo war das Skelett denn?«
    »Wir entdeckten es auf der Straße.« Suko lächelte McCormick an.
    »Fast wie einen Spaziergänger.« Von dem Bus erwähnte er nichts, was ich auch gut fand.
    Flavio McCormick rieb über seinen Nacken, weil sich dort schon wieder Schweiß gebildet hatte. »Können Sie denn ungefähr sagen, wie viele Skelette noch unterwegs sind?«
    »Nein.«
    »Dann waren es schon zwei.«
    Suko zuckte nur mit den Schultern. Wir wollten abwarten, wie sich der Mann verhielt. »Dann werde ich wohl Sandro anrufen müssen. Er befindet sich auf dem Gelände.«
    »Machen Sie das.«
    »Bitte, kommen Sie mit.«
    McCormick verließ das Zimmer durch die offene Tür und betrat den Garten. Er ging vor uns her und schien dabei um Jahre gealtert zu sein. Unsere Nachricht hatte ihm wirklich die Sprache verschlagen. Er gab auch keinen Kommentar ab, sondern schüttelte den Kopf.
    Auf dem Rasen gingen wir wie auf einem kostbaren Teppich. Als McCormick stehen blieb, hielten auch wir an. Wir schauten uns um.
    Der Pool war nicht interessant, die Terrasse auch nicht, aber die Hecke schon, denn hinter ihr lag das Feld mit den Grabsteinen, von denen wir schon einige sahen, wenn wir über die Krone hinwegschauten.
    McCormick wählte. Er fluchte dabei. Beim dritten Versuch ließ er das Handy sinken.
    »Keine Verbindung?«
    »So ist es, Mr. Sinclair.«
    »Wo haben Sie diesen Sandro denn zuletzt erreicht?«
    »Auf meinem Grundstück mit den Gräbern hat er sich aufgehalten. Nicht ich habe ihn erreicht, sondern er mich. Er gab mir seine Erfolgsmeldung durch und war richtig euphorisch.«
    »Kann man sich denken.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Zugleich zeigten Suko und ich auf die Hecke. »Gibt es dort einen Zugang zum zweiten Teil des Grundstücks?«
    »Ja, ein Tor.«
    »Okay, dann werden wir schauen, ob wir Sandro finden.«
    McCormick stand für einen Moment unbeweglich, bevor er fragte: »Kann ich mitgehen?«
    »Sicher. Nur ist es Ihr Risiko.«
    »Weiß ich«, flüsterte er…
    ***
    Erst ein Skelett – jetzt ein Vampir!
    Luke glaubte es nicht. Er wollte es einfach nicht glauben. Das war verrückt und zu viel auf einmal. Er wusste wirklich nicht mehr, wie er sich verhalten sollte. Auf seine Waffe konnte er sich ebenfalls nicht verlassen. Wenn diese Blonde ein Vampir war, dann reichten auch keine Kugeln, denn diese Wesen
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