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1319 - Der Bote des schwarzen Tods

1319 - Der Bote des schwarzen Tods

Titel: 1319 - Der Bote des schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
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Skelett als Erste erreichen.
    Sie hatte das helle Licht gesehen und mitbekommen, dass der Angriff gestoppt wurde. Voller Freude sah sie die unegalen Bewegungen der Gestalt und erlebte ihren Absturz.
    Die Blutsaugerin wurde noch schneller. Sie wollte nicht nur Sinclair und Suko beweisen wie gut sie war, sie wollte auch direkt versuchen, das Monstrum zu töten. Der Schwarze Tod sollte nichts vorfinden, auf das er sich verlassen konnte.
    Und sie schaffte es.
    Eine letzte Kurve noch, ein allerletzter Sprung, dann sah sie das Skelett vor sich liegen, es war zu Boden gefallen, aber in dieser Enge zwischen den Grabsteinen wirkte es wie eingeklemmt. Es würde nicht so locker wieder auf die Beine kommen.
    Justine huschte hin!
    Mit beiden Füßen prallte sie auf die alten Knochen. Sie hörte auch das Knirschen, aber das alles waren für sie nur Randerscheinungen, denn andere Dinge zählten mehr.
    Das schnelle Bücken, der gezielte Griff!
    Von zwei Seiten umklammerte sie den hässlichen Schädel des Monstrums, das seinen Kopf sogar angehoben hatte und es ihr leichter machte. Sie lachte, zerrte an dem Schädel, drehte ihn zugleich nach rechts und hörte das Brechen von Gebein, was wie die herrlichste Musik in ihren Ohren klang. Dann riss sie die Arme hoch und hielt den Schädel des Skeletts triumphierend fest…
    ***
    Diese Szene erlebten Suko und ich, als wir Justine Cavallo erreichten. Die Geste erinnerte an die einer Königin, die alle Widersacher aus dem Feld geschlagen hatte und nun den Kopf ihres Rivalen als Kriegsbeute hochhielt.
    Sie stand zwischen den Knochen, von denen sich nichts mehr bewegte. Justine lachte. Sie starrte uns an. Ihr Gesicht war noch immer eine so glatte Maske, aber wir lasen auch den Triumph darin, dass sie es endlich geschafft hatte.
    »Seine erste Niederlage!«, brüllte sie uns zu. »Ich habe es gewusst. Seine erste… ha … ha … ha …«
    Wir ließen sie in Ruhe. Wir gönnten ihr den Sieg. Vielleicht mussten wir auch umdenken, wer konnte das schon alles wissen? Justine schwebte wie auf Wolken, obwohl sie zwischen dem Gebein stand, aber sie ließ den verdammten Schädel nicht los.
    Ich wollte sie schon fragen, ob sie ihn mitnehmen wollte, als sie uns beide mit der nächsten Aktion überraschte. Sie drehte sich so weit nach rechts, bis sie einen bestimmten Punkt erreicht hatte, der genau in ihrem Blickfeld lag.
    Es war ein schmaler doch recht hoher Grabstein.
    Für einen Moment schwebte der Schädel über dessen Krone. Es sah für uns aus, als wollte sie Maß nehmen.
    Das tat sie auch.
    Sie rammte den Schädel nach unten!
    Er traf die Kante. Er bekam Risse, aber er zersplitterte noch nicht.
    Das passierte erst beim nächsten Aufprall, denn da hatte sie noch mehr Wucht in ihren Schlag gelegt.
    Volltreffer!
    Das alte Gebein sprang zu den verschiedensten Seiten hin weg.
    Es landete auf dem Boden, und einige der Stücke erwischten auch uns.
    Justines Hände waren jetzt leer. Ihre Arme sanken nach unten.
    Zugleich nickte sie uns zu.
    »Ein erster Sieg«, erklärte sie. »Es war ein erster Sieg, aber glaubt nicht, dass es in Zukunft so leicht werden wird, wenn der Schwarze Tod seine Rückkehr schafft. Denkt an meine Worte – Partner !«, schrie sie uns entgegen, drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit über dem Gräberfeld…
    ***
    »Hast du gehört, was sie gesagt hat, Suko?«
    »Ja, Partner.«
    Ich schüttelte den Kopf und schaute auf die Trümmer des Skeletts. »Sind wir das?«
    »Wir waren es.«
    »Und in Zukunft?«
    Suko schaute mich länger an als üblich. »Kannst du dich damit anfreunden?«, fragte er dann.
    »Nein, wohl kaum.«
    »Dann sage ich dir nur, dass der Teufel in der Not auch Fliegen frisst, da du schon ein Sprichwort-Freak bist.«
    »Ja, und dabei hat er sich schon öfter den Magen verdorben, denke ich.«
    Ein lautes Keuchen unterbrach unsere Unterhaltung. Geduckt näherte sich Flavio McCormick, der ständig seinen Kopf bewegte und schließlich zu Boden schaute auf die Knochen, die einmal ein großes Skelett ergeben hatten.
    »Ist es das?«
    »Es war es«, erklärte ich und schob Suko zur Seite. »Aber ich weiß noch immer nicht, was dahinter steckt und weshalb das Monstrum hier erschienen ist.«
    »Es ist ganz einfach«, sagte Suko.
    »Wieso?«
    »Frag mich!«
    Ich grinste etwas schief, worauf Suko lachen musste. »Lass uns erst mal von hier weggehen, dann erzähle ich dir alles…«
    ENDE
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