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1318 - Terror am Totenbett

1318 - Terror am Totenbett

Titel: 1318 - Terror am Totenbett
Autoren: Jason Dark
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gelungen.
    Zwar trug er eine Lampe in der Tasche. Die holte er allerdings nicht hervor. Er wollte sich das Bild nicht zu oft antun. Er kannte es.
    Es stand nur fest, dass sich die Toten in den unterschiedlichsten Stadien der Verwesung befanden. Wenn der Geruch noch stärker wurde, dann würde er durch die Seitenritzen der Klappe dringen und sich seinen Weg nach oben bahnen.
    Paul bückte sich wieder. Die Finger seiner Hände vergrub er in die Kleidung der Leiche. Er zerrte sie ein Stück nach vorn auf den Rand der Luke zu. Mit der rechten Schulter kippte der Tote bereits darüber hinweg. Dann rutschte auch der Arm nach unten und pendelte über den Toten hinweg.
    Der Tritt beförderte den Toten in die Tiefe.
    Er fiel nicht lange. Schon kurze Zeit später vernahm Peter den Aufschlag. Es war ein klatschendes Geräusch, aber keines, das Knochen brechen ließ. So stark waren die Toten noch nicht verwest.
    Wieder hatte er etwas hinter sich gebracht. Der Lord konnte zufrieden sein. Genau darauf kam es Paul an. Er wollte keinen Stress, denn er dachte immer an sein Ziel.
    So zu werden wie Lord Peter!
    Die Klappe schob er wieder zu. Er hätte auch in die Grube hineinsteigen können, denn an der linken Schmalseite befand sich eine kleine Treppe mit schmalen Stufen. Auf dieses Vergnügen verzichtete er jedoch gern. Dafür rollte er den Teppich zusammen, klemmte ihn sich unter den Arm und machte sich auf den Rückweg.
    Heute war wieder alles perfekt gelaufen. Und wenn Nachforschungen angestellt wurden, konnten sie denen auch locker entgegensehen, denn wer verdächtigte schon einen Menschen, der seit geraumer Zeit erkrankt war und schon im Sterben lag?
    Niemand!
    Und genau das war ihr großes Plus!
    ***
    Die Horror-Puppen lagen hinter uns, aber der Fall hing mir noch immer irgendwie nach. Es war etwas geschehen, das außerhalb der normalen Fälle ablief. Hier hatte es eine Frau geschafft, Gift, Magie und Voodoo zu vereinen und hatte aus Puppen kleine Monster gemacht, die Menschen mit Giftnadeln attackierten.
    Davon konnte mein Freund Bill Conolly ein Lied singen. Seine Frau Sheila war zeitweilig durch einen Streifschuss außer Gefecht gewesen, doch beiden ging es wieder besser. Bill war bei einem Spezialisten gewesen, und der hatte ihm das entsprechende Gegenmittel eingespritzt.
    Den Conollys ging es den Umständen entsprechend, auch wenn Sheila sich über das Pflaster ärgerte, das ihren Kopf zierte, wobei noch einige Haare hatten abrasiert werden müssen, was ihr natürlich nicht gepasst hatte.
    Sheila und Bill hatten also Glück gehabt. Nicht so sehr ein Mann namens Korbinius Rifkin, von Beruf Makler. Er war als Erster in diesen mörderischen Kreislauf hineingeraten, und die verdammten Puppen hatten ihn mit ihren Giftnadeln nahezu gespickt.
    Ich konnte nicht vergessen, wie ihn die Männer aus dem Notarztwagen aus dem Haus transportiert hatten, nachdem ich ihn von den Nadeln befreit hatte.
    Auch das besorgte Gesicht des Arztes war mir noch im Gedächtnis, und einen ähnlichen Ausdruck erlebte ich im Gesicht des Professors, der Rifkin behandelte.
    Er war in eine Klinik eingeliefert worden, die auf die Behandlung von Vergiftungen spezialisiert war. Ob er durchkam, war fraglich, und auch jetzt hatte sich noch nicht viel Neues ergeben.
    Der Professor schüttelte bedauernd den Kopf. »Es hört sich zwar banal an, doch ich kann Ihnen nur immer wieder sagen, dass wir tun, was wir können, Mr. Sinclair.«
    »Ja, ja, das glaube ich Ihnen. Haben Sie denn schon das Gift gefunden?«
    Er sah mich erstaunt an. »Das Gift?«, flüsterte er und musste dabei lachen. »Wenn das so einfach wäre. Es ist nicht nur ein Gift gewesen, es waren mehrere Gifte. Wir haben noch nicht alle identifizieren können. Es wird noch eine Weile dauern, und so lange wird der Patient auf unserer Quarantänestation bleiben, immer mit der Hoffnung, dass er auch überlebt. Garantieren kann ich für nichts. Oft genug liegt das Schicksal nicht in unserer Hand, sondern in der eines Höheren.«
    »Ja, ich weiß.« Mein Blick fiel durch die Scheibe nach draußen, wo es langsam vor sich hinnieselte. Ein Mairegen, der schon den zweiten Tag bis auf einige Ausnahmen anhielt. Er hatte den Rasen feucht und das Erdreich schwer gemacht.
    Ich drehte mich wieder um. »Dann kann ich den Patienten nicht besuchen?«
    »Davon würde ich abraten, Mr. Sinclair. Außerdem befindet er sich in einem komaähnlichen Zustand. Er nimmt ja nichts wahr. Wir können nur die Daumen drücken, dass er
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