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1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

Titel: 1312 - Letzte Ausfahrt Hölle
Autoren: Jason Dark
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Dann habe ich auf ihn eingeredet. Sehr geduldig. Immer und immer wieder. Er hat mir versprochen, nicht mehr hinzugehen. Bis auf eine Ausnahme. Ein letztes Mal musste er hin. Das war vorgestern. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.« Sie deutete auf ihr Telefon. »Bis eben zu diesem Anruf.«
    »Hat er gesagt, wann er kommen will?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Und was ist mit seinen Freunden?«
    »Die gehen mich einen Scheiß an.«
    »Warum hasst du sie?«, erkundigte sich Glenda.
    »Weil sie furchtbar und grauenhaft sind. Verrückt. Schreckliche Monster, die aussehen wie Menschen. Sie denken immer, sie wären die Kings, aber das sind sie nicht. Sie sind einfach nur Arschlöcher. Widerliche Typen.«
    »Wen kennst du?«
    Sina zuckte mit den Schultern.
    Glenda fragte weiter. »Ugly?«
    Sie hatte einen wunden Punkt getroffen, denn jetzt zuckte Sina Long zusammen.
    »Du kennst ihn also?«
    »Nicht so richtig.«
    »Was heißt das?«
    Sina lehnte sich zurück und blickte gegen die Decke. »Meine Güte, ich habe ihn einmal gesehen, aber das hat mir gereicht. Der heißt nicht nur Ugly, der ist auch hässlich.«
    »Inwiefern?«
    »Durch einen Messerstich, den er mal ins Gesicht bekommen hat. Die Wunde ist nie richtig verheilt. Der hat eine Narbe im Gesicht, die kann man nicht übersehen.« Sie schüttelte sich. »Aber das ist auch nicht das Schlimmste. Er ist ein menschliches Schwein. Er kennt keine Rücksicht.«
    »Ist er der Chef der Höllenfahrer?«
    »Klar.«
    »Und sie führen ihre Rennen durch.«
    Sina Long nickte, ohne uns anzusehen. »Ja, das tun sie«, sagte sie dann. »Ich hasse es. Sie setzen sich in ihre Autos und fahren eine Strecke so lang, bis es nicht mehr geht, einer als Erster reagiert und abbiegt. Der hat dann verloren. Das verfluchte Spiel nennen sie letzte Ausfahrt Hölle. Schon allein da komme ich nicht mit. Aber sie ziehen es durch. Sie sind eiskalt. Auch Rico hat mitgemacht, bis mein Einfluss groß genug war. Aber ein Rennen, das Allerletzte, das musste er noch fahren.«
    »Gegen wen?«
    »Ugly, Mr. Sinclair. Es ist tatsächlich Ugly gewesen. Gegen ihn wollte er antreten.«
    Ich wollte fragen, ob er gewonnen hatte, hielt mich damit aber zurück. »Was könnte denn passiert sein?«, erkundigte ich mich stattdessen.
    »Rico hat die letzte Ausfahrt genommen.«
    »Und befindet sich jetzt in der Hölle, meinen sie?«
    »Genau das meine ich. Er ist zum Teufel gefahren, ohne tot zu sein. Er hat mich sogar angerufen.«
    »Kann man das denn aus der Hölle?«, fragte ich.
    Die Frage war wohl etwas zu viel gewesen. Sina Long starrte mich an. Eine Antwort konnte sie nicht geben. Sie entschloss sich, aggressiv zu werden. »Verdammt, das weiß ich doch nicht! Ja«, sagte sie dann. »Mittlerweile glaube ich alles. Das ist doch so schief gelaufen wie nur etwas schief laufen kann.«
    Ob es stimmte oder nicht, das war momentan nicht die Frage.
    Uns ging es um andere Dinge. An diese Hölle kamen wir sowieso nicht heran. Wenn wir etwas erfahren wollten, mussten wir anderen Spuren nachgehen. Dieser Verschwundene hatte zu einer Clique gehört, die sich Höllenfahrer nannte. Und wir wussten noch einen Namen aus dieser Clique. Es war der Mann mit der Gesichtsnarbe, der hässliche Ugly.
    Glenda wollte etwas sagen, sicherlich auch Tröstendes, doch da war ich schneller. »Es geht um diesen Ugly, Sina. Sie haben uns den Namen gesagt. Sie haben auch erklärt, wie er aussieht. Deshalb gehe ich davon aus, dass Sie ihn auch kennen.«
    »Ja«, bestätigte sie mit dünn klingender Stimme. Sie schien Angst vor ihm zu haben.
    »Sehr gut. Können Sie uns sagen, wo wir den Mann finden? Wo lebt dieser Ugly? Wohnt er allein oder…«
    »Das weiß ich nicht«, erklärte sie schnell. »Ich glaube aber nicht, dass es jemand mit dem aushält.«
    »Wo könnten wir ihn dann antreffen?«
    »Bei den Docks an der Südseite. Noch östlich der Jamaica Road, aber mehr zum Wasser hin.«
    »Danke.«
    Sie schaute mich schräg an. »Bedanken Sie sich lieber nicht, Mr. Sinclair. Das ist eine beschissene Gegend. Dort wohnt man nicht, da haust man. Gerade richtig für ihn.«
    »Ach, dann waren Sie schon dort?«
    »Nein, das nicht. Ich weiß es von Rico. Die haben da auch ihren Treff. In einem alten Schuppen.«
    »Aber die genaue Adresse kennst du nicht?« hakte Glenda nach.
    Sina Long verzog ihre Mundwinkel. »Ihr braucht nur in der Gegend nach Ugly zu fragen, den kennt dort jeder. So hat es mir Rico mal gesagt.« Sie senkte wieder ihren Kopf und fing
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