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1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

Titel: 1312 - Letzte Ausfahrt Hölle
Autoren: Jason Dark
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wollte auf keinen Fall mit mir reden. Das ist doch nicht normal! Wo wir uns so viel haben sagen können, denn unser Verhältnis ist wirklich gut.« Sie schaute auf die Uhr.
    »Außerdem haben Sie Glück gehabt, mich noch anzutreffen. Ich muss gleich zu meiner Arbeitsstelle. Ich habe sie halbtags in einem Kaufhaus.«
    »Noch eine Frage«, sagte ich. »Kennen Sie Rico Genari, ihren Freund?«
    »Klar, er war ja oft genug hier.«
    »Wie standen Sie zu ihm?«
    Die Frau suchte nach Worten. »Das ist schwer zu sagen. Er war mir auf keinen Fall unsympathisch. Nur sein Umgang hat mir nicht so gefallen.«
    »Diese Clique?«, fragte Glenda.
    »Ja, genau die. Davon kam er zuerst nicht los. Er wollte sich irgendwas beweisen.« Sie schaute zur Seite und schüttelte den Kopf.
    »Meine Tochter und ich waren dagegen. Gerade Sina hat wie mit Engelszungen auf ihn eingeredet, doch von diesen falschen Freunden zu lassen. Zuerst zeigte er sich starr, dann weichte er auf, und schließlich hat er es uns beiden versprochen. Er wollte nur noch etwas durchziehen. Seitdem ist er verschwunden.«
    »Seit zwei Tagen.«
    »Genau, Mr. Sinclair.«
    »Meinen Sie denn, dass wir mit Ihrer Tochter sprechen können? Würde sie uns öffnen?«
    Die Frau druckste eine Weile herum. »So überzeugt bin ich davon nicht, aber Mrs. Perkins könnte es ja mal versuchen. Das wäre sicher nicht schlecht.«
    »Danke, das werde ich auch.«
    Ich war froh, Glenda bei mir zu haben. Sie warf mir noch einen Wenn-du-mich-nicht-hättest-Blick zu und ließ sich von Mrs. Long die Zimmertür zeigen.
    »Mich müssen Sie entschuldigen. Ich muss wirklich los. Wenn ich zu spät komme, gibt es Ärger. In Zeiten wie diesen muss man froh sein, überhaupt einen Job zu haben.«
    Wir stimmten ihr zu. Sie nahm noch eine blaue Jacke vom Haken und schloss wenig später leise die Wohnungstür.
    Glenda stand vor mir und blies mir ihren Atem gegen den Hals.
    »Was sagt dein Gefühl, John?«
    »Dass etwas nicht stimmt.«
    »So denke ich auch. Für mich ist das Verhalten des Mädchens schon komisch. Aber die Mutter scheint sich nicht viele Sorgen zu machen, sonst wäre sie nicht verschwunden.«
    »Der Job.«
    Glenda hob nur die Schultern. Unser Schützling wusste noch nicht, dass er Besuch bekommen hatte. Mrs. Long hatte jedenfalls nichts zu ihr gesagt oder sie vorgewarnt.
    Wir würden sehen, wie sich die Dinge entwickelten. Zuerst mal mussten wir den Kontakt zu Sina aufnehmen. Darum kümmerte sich Glenda, die dicht vor der hellbraunen Zimmertür stehen geblieben war und zwei Mal gegen das Holz klopfte.
    Keine Reaktion.
    »Bitte, Sina, melden Sie sich.«
    Diesmal hörten wir ein Geräusch. Es war keine Stimme, dafür mehr ein dumpfer Aufprall, als hätte jemand mit dem Fuß hart aufgetreten.
    »Ich will keinen sehen, wer immer es auch ist. Verschwinden Sie!«
    »Sie wissen ja gar nicht, wer wir sind.«
    »Ist mir egal.«
    »Das sollte Ihnen aber nicht egal sein«, gab Glenda mit ruhiger Stimme zurück.
    »Hauen Sie ab!«
    Wir waren beide nicht glücklich über den Klang der Stimme. Sina Long hatte sich beim Sprechen angehört wie jemand, der unter Druck stand und die Worte nur herauspresste. Wer so sprach, der hatte Stress. Er litt möglicherweise unter großen Ängsten.
    Glenda versuchte es weiter. »Bitte, Sina, wir müssen Sie sprechen. Es geht um etwas, was auch Sie interessieren muss.«
    »Woher wollen Sie wissen, was mich interessiert?«, rief sie zurück.
    »Es geht um Ihren Freund Rico!«
    Das war der Satz, der zunächst für Stille sorgte. Sicherlich überlegte sie. Ich schaute mir schon das Schlüsselloch etwas intensiver an, als wir endlich wieder ihre Stimme hörten.
    »Was haben Sie mit Rico zu tun?«
    »Darüber möchte ich mit Ihnen reden.«
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich heiße Glenda Perkins.«
    »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Trotzdem sollten Sie mir vertrauen.«
    »Ha.« Das Lachen klang trotzig. »Was haben Sie überhaupt mit Rico zu tun?«
    »Ich weiß möglicherweise, wo er sich befindet.« Jetzt hatte Glenda ihren stärksten Trumpf ausgespielt. Wir waren hochgespannt, wie Sina reagieren würde.
    Das tat sie mit einer Frage. »Dann sagen Sie mir, wo er steckt.«
    »Wenn wir uns persönlich gegenüberstehen.«
    Glenda hatte den Ball geschickt zurückgeworfen. Jetzt würde Sina ins Grübeln kommen. Wenn ihr an Rico etwas lag, musste sie einfach die Tür öffnen und mit uns sprechen.
    Sie tat es auch.
    Von innen drehte sich ein Schlüssel im Schloss. Dann
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