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1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

Titel: 1312 - Letzte Ausfahrt Hölle
Autoren: Jason Dark
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durchgab.
    »Ja, warum nicht?«
    »Kann das nicht alles eine große Seifenblase sein?«
    »Kann, muss aber nicht.«
    »Okay, es ist deine Entscheidung. Und Glenda bleibt also bei dir?«
    »Ich denke schon. Kann sein, dass sie besser mit Sina Long zurechtkommt als ich.«
    »Klar, man kennt dich ja.«
    »Halte dich nur zurück.«
    Suko lachte. »Bis später dann.«
    Wir mussten noch in die Tiefgarage des Yard, um den Rover zu holen. Glenda war auf dem Weg dorthin sehr nachdenklich. Und diese Nachdenklichkeit blieb auch bestehen, als sie sprach.
    »Ich glaube nicht, dass wir hinter einer Seifenblase herlaufen«, gab sie bekannt. »Wenn du immer dein Bauchgefühl in die Waagschale wirfst, kann ich es auch. Ich denke nämlich, dass wir mit einer Hand schon in das Wespennest gegriffen haben.«
    »Würde mich freuen.«
    »Aber nicht für Rico.«
    »Glaubst du, dass er tot ist?«
    Glenda bewegte unbehaglich ihre Schultern. »Es kann sein. Ich will es nur nicht hoffen. Mrs. Genari ist eine nette Frau. Ich kenne sie schon länger. Sie tut mir Leid. Sie hat nur den einen Sohn. Ihr Mann hat sich vor drei Jahren zurück in seine Heimat verzogen. Seitdem hat sie nichts mehr von ihm gehört. Er ist verschwunden, untergetaucht. Da hat auch alles Nachforschen nichts geholfen. Als sie zu mir kam und mich um Hilfe bat, war sie verzweifelt und am Ende mit ihren Nerven. Da sie wusste, wo ich beschäftigt bin, sah sie nur noch mich als einzige Chance, um ihr helfen zu können. Mir fiel nichts anderes ein, als sie mit dir zusammenzubringen.«
    »Das kann sich als Glücksfall erweisen.«
    »Gib nicht so an.«
    Ich lachte und öffnete Glenda die Beifahrertür, damit sie einsteigen konnte.
    »Wie freue ich mich auf die Fahrt. Vor allen Dingen auf den tollen Verkehr in London.«
    »Nimm ihn einfach als Schicksal hin.«
    »Das tue ich schon lange.«
    Glenda hatte sich nicht getäuscht. Der Verkehr war wirklich grauenhaft. Immer wieder steckten wir fest, obwohl die Rushhour noch auf sich warten ließ.
    Sina Long wohnte recht weit südlich der Themse in Kennington und nicht weit vom Kennington Park entfernt. Es dauerte schon seine Zeit, bis wir es geschafft hatten, die Strecke hinter uns zu bringen. Es war die Olney Road, und in ihr gab es nichts, was einen Touristen dazu hätte verleiten können, sie zu besuchen.
    Schmucklos mit Häusern, die dicht an dicht standen und manchmal recht schief aussahen. Vielleicht auch deshalb, weil sie unterschiedliche Höhen aufwiesen.
    Die Wohnung lag in einem Haus, das etwas zurückgedrückt war und einen kleinen Vorgarten hatte. Darin stand eine Bank, auf der eine ältere Frau saß und auf spielende Kinder achten sollte. Sie tat es nicht mehr, denn sie war eingeschlafen.
    An einem leicht verrosteten Gitterzaun entlang gingen wir auf die Haustür zu. Sie stand offen und war durch einen Keil festgeklemmt worden. Da Sina Long noch recht jung war – gerade 17, und sie ging noch zur Schule –, waren wir davon ausgegangen, dass wir sie auch antreffen würden. Glenda hatte sich zuvor telefonisch erkundigt und erfahren, dass sie tatsächlich zu Hause war.
    Sie hatte mit ihrer Mutter gesprochen, die uns auch die Tür öffnete und etwas verwirrt aussah.
    »Sie kommen wegen Sina und sind Mrs. Perkins und Mr. Sinclair.«
    »So ist es«, erklärte ich.
    »Bitte, kommen Sie rein.«
    Wir betraten einen sehr engen Flur, in dem zwei Menschen kaum nebeneinander stehen konnten. Auch ein bis zum Boden reichender Spiegel machte ihn nicht größer.
    Mrs. Long war eine schlanke Frau, die eine Brille mit braunem Gestell trug. Durch die dunklen Haare zogen sich einige graue Strähnen. Ich schätzte sie um die 45. Sie trug eine helle Bluse und einen grauen Rock. Etwas verlegen stand sie vor uns und meinte schließlich: »Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll.«
    »Was gibt es für Probleme?«
    Sie nickte Glenda zu. »Es ist wegen Sina. Sie verhält sich so ungewöhnlich. Sie hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen und will mit keinem reden.«
    »Ist das Verschwinden ihres Freundes der Grund?«, fragte ich.
    »Wenn ich das wüsste. Es kann natürlich sein, doch ich sehe eher den Telefonanruf als Grund an.«
    »Mit wem hat sie telefoniert?«
    »Keine Ahnung, Mr. Sinclair. Ich war nicht in ihrem Zimmer und hielt mich in der Küche auf. Ich glaube aber, einen Schrei gehört zu haben. Kann sein, dass ich auch zu spät zu ihr gegangen bin. Als ich sie auf das Telefongespräch ansprechen wollte, hatte sie die Tür abgeschlossen und
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