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1312 - Die Spur der Kartanin

Titel: 1312 - Die Spur der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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sich führten.
    „Was wollt ihr?" erkundigte sich die Kartanin an dem mittleren Sessel. Das Abzeichen eines stilisierten Spiralnebels war bei ihr von einem roten Kreis eingerahmt, der ihre leitende Funktion unterstrich.
    „Auskünfte!" sagte Nikki Frickel leise. „Narktor, sorge dafür, daß wir nicht gestört werden!"
    Der Springer mit dem zerzausten Bart kehrte an die halboffene Tür zurück und ließ ebenfalls ein paar der kleinen Waffensegmente materialisieren.
    „Wir geben keine Auskünfte. Und schon gar nicht an Unbefugte. Wie seid ihr hereingekommen? Wie ist es euch gelungen, die planetare Ortung zu umgehen?"
    „Die Fragen stelle ich!" Nikki Frikkels Stimme besaß jetzt einen gefährlichen Unterton.
    „Also, wollt ihr antworten oder nicht?"
    „Nein!" sagte die Kartanin.
    Die Chefin der PIG war nicht gewalttätig. Aber sie besaß langjährige Erfahrung im Umgang mit den Kartanin. Und sie dachte an Fazzy Slutch, der zu einem Sicherheitsrisiko geworden war. Sie mußte sich beeilen, wenn sie etwas erreichen wollte. Sie paralysierte eine der Kartanin. Diese stürzte zu Boden und schlug hart mit dem Kopf auf. Die Sprecherin wollte sich auf Nikki stürzen, aber die schwebenden Waffen hielten sie in Schach.
    „Also?" machte Nikki. „Was soll der ganze Unfug mit den Fernschiffen? Warum bringt ihr Paratau nach ESTARTU? Warum nennen sich die Mitglieder eures Volkes dort Lao-Sinh?
    Was hat es mit dieser Geheimnistuerei auf sich? Was soll mit dem Paratau in ESTARTU geschehen, von dem die Sothos seit Jahrzehnten behaupten, daß er gefährlich sei?"
    „Das sind viele Fragen", erwiderte die Kartanin bereitwillig. „Du erwartest doch nicht, daß ich darauf eine Antwort gebe?"
    „Doch! Sofort!"
    Sie betäubte eine zweite Kartanin. Diese sackte haltlos in ihrem Sitz zusammen.
    „Der nächste Schuß wird tödlich sein", drohte Nikki, wohl wissend, daß sie diese Drohung niemals wahrmachen würde. Sie war sich jedoch darüber im klaren, daß die Kartanin diese Äußerung für bare Münze nahm.
    „Wir wissen nichts über dieses Projekt", sagte die Funkstellenleiterin. „Wir sind von den Großen Familien unserer Heimatwelt beauftragt, hier diese Schiffe zu bauen. Wir schicken sie in das All, wo sie von Besatzungen Kartans übernommen werden. Was dann mit den UMBALI-Schiffen geschieht, wohin sie fliegen und welche Ziele ihre Besatzungen verfolgen, ist uns nicht bekannt!"
    „Und das soll ich glauben?" schrie Nikki. „Wahrscheinlich wissen es die Besatzungen auch nicht. Und wenn sie in den Galaxien ESTARTU angekommen sind, haben sie vergessen, daß sie Kartanin sind. Ist es nicht so?"
    „Wir wissen es nicht", sagte die andere Kartanin, die noch über ihre Bewegungsfähigkeit verfügte. Nikki stutzte. Sie glaubte die Ausstrahlung dieser Frau zu spüren und fragte sich, ob sie nicht einer Fehleinschätzung unterlegen war.
    „Was wißt ihr dann?"
    Irgendwo begann eine Sirene zu wimmern. Die Kartanin gaben Alarm. In der Funkzentrale war er nicht ausgelöst worden. Also hatten sie Fazzy entdeckt oder bereits gefangen. Vielleicht lebte der Vironaut gar nicht mehr.
    „Meekorah ist groß, und Ardustaar ist uns als Heimat zu eng geworden. Deshalb fliegen wir hinaus", sagte die Kartanin mit erhobener Stimme, in der deutlicher Triumph mitschwang. „Sayaarons Licht ist wie das Brennen einer Kerze im Vergleich zu..."
    Sie brach ab und schwieg. Irgendwo draußen in der Halle entstand Lärm. Nikki lahmte die beiden restlichen Kartanin und wandte sich um.
    „Weg, schnell!" zischte sie und sprang an Pluthros und Narktor vorbei. Sie hatte begriffen, daß sie nicht mehr erfahren würde. Entweder schwiegen die Kartanin bis in den Tod, oder sie wußten wirklich nicht mehr.
    Zu dritt stürmten sie hinaus. Nikki wandte sich nach rechts in den Korridor und rannte bis zum nächsten Antigrav. Sie polte ihn aufwärts und warf sich hinein. Sie hatte den Helm geschlossen und die Waffen eingesammelt Ihr Schutzschirm flammte auf und machte sie zu einer beinahe uneinnehmbaren Festung, zumindest für Kartanin. Aber auch dieses Volk hatte mit ein paar technischen Überraschungen aufzuwarten, wenn es um die Abwehr und die Vertreibung von Gegnern ging.
    Plötzlich setzte der Antigrav aus. Die SERUNS aktivierten augenblicklich ihre eigenen Aggregate. Die drei Gefährten flogen empor, bis der Antigrav endete. Sie stiegen aus und hetzten einen Korridor entlang.
    Narktor fluchte. Er deutete nach vorn, wo sich ein Schutzschirm aufgebaut hatte. Dieser Weg
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