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1312 - Die Spur der Kartanin

Titel: 1312 - Die Spur der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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relativ geringe Distanz von zehn Kilometern über sechs Stunden gebraucht, und mehr als einmal hatte Fazzy Slutch kehrtgemacht. Jedes Mal hatten sie ihn mit Gewalt daran gehindert, auf eigene Faust den Rückweg zu suchen.
    Auch jetzt bereute es der Vironaut bitterlich, daß er an dem Unternehmen teilgenommen hatte.
    „Sie haben scharfe Krallen", flüsterte er. „Sie bringen jeden Eindringling um. Sie zögern nicht, gefährliche Mitwisser zu beseitigen. Und wir sind bereits durch unsere Anwesenheit zu Mitwissern geworden. Wann wollt ihr es endlich einsehen? Laßt uns umkehren und verschwinden. Es gibt Möglichkeiten, wie wir an die benötigten Informationen herankommen können, ohne unseren Hals zu riskieren!"
    „Er ist verrückt", behauptete Pluthros. „Ich habe es die ganze Zeit über schon gewußt.
    Hätte ich nicht einen Rüssel, der mir lieb und teuer ist, ich würde ihm das Stück um die Ohren schlagen, daß ihm Hören und Sehen verginge!"
    „Einverstanden!" rief Fazzy aus. „Aber um das wahrzumachen, müssen wir zunächst zur NIOBE zurü..."
    Nikki Frickel rief ihn zur Ordnung. Narktor hatte sich etwa zweihundert Meter von der Gruppe entfernt. Sie sahen, wie er sich zu Boden gleiten ließ. Seine Handschuhe wischten über den feuchten Staub, der sich überall abgesetzt hatte. Narktor schob das lose Material zu kleinen Häufchen auf, dann ließ der Springer ein unmißverständliches Brummen hören, daß er etwas gefunden hatte. Sie arbeiteten sich zu ihm hinüber. Das „Wetter" war inzwischen schlechter geworden. Dichte Wolkenbänke schoben sich über den Boden und nahmen ihnen die Sicht. Der Normalfunk begann zu knistern und war nach wenigen Sekunden so beeinträchtigt, daß eine Verständigung nicht mehr möglich war. Narktor war spurlos verschwunden. Sie wußten nur seine Position in Relation zu ihrer eigenen. Sie blieben dicht zusammen und stapften hinter Nikki Frickel her, die die Augen starr geradeaus gerichtet hielt.
    „Es tut mir leid, aber ich kann nichts mehr orten", teilte ihr SERUN mit. „Der Schutzschirm des Springers sendet keine energetischen Impulse mehr aus!"
    Nikki erschrak. Narktor hatte doch wohl nicht den Befehl an seinen Anzug gegeben, den Schirm auszuschalten!
    „Wo bist du?" fragte sie laut. Außer dem Rauschen war nichts in ihrem Helm. Noch immer war der Funk tot.
    Einen Augenblick glaubte die Terranerin, daß die Kartanin ihre Hände im Spiel hatten.
    Dann aber verwarf sie den Gedanken. Die Feliden wußten nichts von der Anwesenheit einer Einsatzgruppe auf ihrem Werftplaneten. Daß es sich um einen solchen handelte, stand seit der Montage der KLOOM endgültig fest.
    Der trübe Vorhang um sie herum wurde etwas lichter. Nikki suchte nach der Gestalt des Springers und fand sie schräg hinter sich. Sie waren an ihm vorbeigegangen. Narktor hatte inzwischen eine ovale Fläche von etwa vier Meter Durchmesser freigelegt. Er erhob sich gerade.
    „... höchste Vorsicht geboten", verstand Nikki seine Stimme. „Die Schleuse wird gesichert sein!"
    Der Funk arbeitete wieder, von ein paar geringfügigen Störungen abgesehen.
    Nikki gab Pluthros einen Wink. Der Unither ließ sich dort nieder, wo Narktor gekniet hatte. Die Hüftgegend des SERUNS entließ mehrere fingerdicke Tentakel, deren Spitzen sich an die Schleuse hefteten und langsam an ihr herumzutasten begannen.
    „Wie lange dauert das denn?" rief Fazzy Slutch. „Bis wir hier fertig sind, haben uns die Kartanin längst entdeckt!"
    „Mein Gott!" dachte Nikki und hielt sich vor Augen, daß Fazzy unter seiner Schutzmontur diese häßlich bunte Kleidung trug. Daß er nicht auch noch seinen Federhut trug, war ein wahres Wunder. Und laut fuhr sie fort: „Gerade, weil Pluthros sich solche Mühe gibt, werden die Feliden nichts merken. Oder glaubst du, die PIG verfügt über eine veraltete Ausrüstung? Der Unither trägt eine Spezialanfertigung eines SERUNS!"
    „Vermutlich ein UNIRUN", rumpelte Narktor. Selbst in dieser angespannten Situation konnte er seine Scherze nicht lassen.
    „Und womöglich mit eingearbeitetem Rüssel", fugte Fazzy hinzu und stellte unter Beweis, daß seine Stimmungen schneller wechselten als die Wolkenballungen, die über den Boden Lians jagten.
    Pluthros richtete sich ruckartig auf. „Ruhe jetzt!" mahnte er. „Ich habe den Kode und strahle die Kombination ab!"
    Noch immer lagen die Tentakel auf der Metallplatte. Ein Funkimpuls verließ den SERUN. Sekundenbruchteile vergingen, dann losten sich die Tentakel und
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