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1308 - Tödliche Schwingen

1308 - Tödliche Schwingen

Titel: 1308 - Tödliche Schwingen
Autoren: Jason Dark
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heiße John Sinclair.«
    »Ja, ja«, sagte er krächzend. »Ein Mensch ist stärker gewesen als ich. Damals hätten wir es nicht für möglich gehalten.«
    »Ich bin es unter anderem gewesen, der das Labor des Professors mit zerstört hat.«
    »Ah ja.« Mehr sagte er nicht. Dafür lachte er. »Aber ich bin entkommen. In mir steckten bereits die Gene. Ich habe die Natur immer gemocht. Ich habe lange Zeit bei den Naturvölkern in Asien und Südamerika gelebt. Ich habe erkannt, wie mächtig sie werden konnten, wenn sie sich mit der Natur verbündeten. Ich habe Schamanen erlebt, die Unglaubliches leisteten. Sie wurden zu dem, was sie sein wollten, was sie am meisten in der Natur liebten. Das ist mir auch gelungen, denn Elax hatte mich gut vorbereitet. Ich wollte schon immer ein Adler sein, ein Herr der Lüfte, und ich habe es geschafft. Ich habe mich nach der Flucht wie ein Adler verhalten und nichts von dem vergessen, was man mir mal beigebracht hatte. Im Gegenteil, es ist mir sogar gelungen, es zu intensivieren, und dann hat man mich erhört. Ich wurde zum Vogel.«
    »Wer erhörte dich?«
    »Der große Geist, den die Schamanen verehrten und der über die Natur wacht. Der sie auch ist.«
    »Mandragoro?«, fragte ich.
    Dadurch, dass er leicht zusammenzuckte, wusste ich, dass ich ins Schwarze getroffen hatte.
    »Du kennst ihn?«
    »Das kann man so sagen.«
    »Er hat mir geholfen. Die Schamanen damals kannten ihn auch. Sie sind ihm treu ergeben und sie… sie …«
    Es ging zu Ende. Kurani konnte nicht mehr sprechen. Die Worte blieben ihm in der Kehle stecken und verwandelten sich dort in gurgelnde Laute. Durch seinen Körper rann ein starkes Zittern. Er bäumte sich noch mal auf, öffnete seinen Mund weit und stieß einen letzten Schrei aus, der mich erstarren ließ.
    Danach war nichts mehr.
    Seine Augen hatten sich verändert. Nichts mehr an ihnen erinnerte noch an den Blick des Adlers. Der Glanz darin war verschwunden. Er würde auch nie mehr wieder zurückkehren…
    ***
    Als ich mich erhob, sah ich, dass auch Maxine Wells gekommen war. Sie und Carlotta stützten sich gegenseitig. Beide waren gerettet worden. Niemand von ihnen zeigte die Erleichterung durch ein Lächeln. Zu stark noch waren die Erinnerungen an den erlebten Schrecken.
    Irgendwas wollte ich sagen und suchte nach den richtigen Worten. »Ich denke, damit haben wir das letzte Kapitel abgeschlossen, das einen gewissen Professor Elax betrifft.«
    Sicherlich stimmten mir die beiden zu, aber Carlotta sprach ein anderes Thema an. Sie hatte dabei Mühe, die Tränen zu unterdrücken. »Eden geht es schlecht. Er hat eine so große Wunde auf dem Nacken. Wir müssen so schnell wie möglich fahren, damit sich Maxine um ihn kümmern kann.«
    »Okay«, sagte ich.
    »Und was machst du mit Kurani?«
    »Um den werde ich mich später kümmern. Die Lebenden sind immer wichtiger als die Toten.«
    Diese Antwort gefiel nicht nur Carlotta, sondern auch Maxine Wells. »Ja«, sagte sie, »da hast du Recht. Und ich möchte so lange wie möglich am Leben bleiben. Zusammen mit Carlotta.«
    Dem musste ich nichts mehr hinzufügen…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Taschenbuch Nr. 73 241 »Das Rattenloch«
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