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1304 - Die Voodoo-Gräfin

1304 - Die Voodoo-Gräfin

Titel: 1304 - Die Voodoo-Gräfin
Autoren: Jason Dark
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und würde sich auch nicht so leicht mehr überraschen lassen.
    Ein Geräusch musste einen Grund haben. Es trat nicht von allein auf. Carlotta hatte bisher keinen Menschen gesehen, aber das änderte sich. Sie war noch zu weit entfernt, um etwas Genaues erkennen zu können, aber von der Dunkelheit des Untergrunds hob sich an einer bestimmten Stelle etwas ab, und es bewegte sich auch weiter.
    Das war kein Tier!
    Das war ein Mensch!
    Carlotta erkannte es auf den zweiten Blick. Aus einem Impuls heraus wollte sie weiterfliegen und sich dem Menschen nähern, als sie es sich anders überlegte und in der Luft stehen blieb. Dazu brauchte sie nur leicht die Flügel zu bewegen und so die Winde auszugleichen, die immer wieder gegen sie fuhren.
    Der Mensch lief. Eine Frau musste es den Bewegungen nach sein.
    Zudem sah Carlotta das längere Haar, das im Wind flatterte. Dieser Eindruck währte nur kurz, denn beim längeren Hinschauen fiel ihr noch mehr auf.
    Die Gestalt bewegte sich auf eine so ungewöhnliche Art und Weise. Sie ging zwar, aber sie zog dabei ein Bein nach, als könnte sie sich darauf nicht mehr abstützen, weil es verletzt war.
    Carlotta wusste, dass diese Person Hilfe brauchte. Warum die Frau durch die Nacht wanderte, war ihr nicht geläufig, doch mit dieser Behinderung würde sie kaum an einen sicheren Ort gelangen können und in der Kälte eventuell erfrieren.
    Das heftige Keuchen und kurze scharfe Bellen schickte ihr eine Warnung zu. Für einen Moment spürte sie den Schwindel und hatte das Gefühl, dem Boden entgegen zu sacken, aber sie fing sich und drehte sich in der Luft, um zurückzuschauen.
    Die beiden Tiere waren da. Groß und kräftig. Zwei mächtige Hunde, die sich auf die Fersen der Frau geheftet hatten und sie wahrscheinlich als Beute ansahen.
    Bevor Carlotta alles richtig für sich, einordnen konnte, hörte sie den leisen Schrei und kümmerte sich wieder um die Frau.
    Sie war nicht mehr da!
    Carlotta erschrak. Ihre Augen bewegten sich blinzelnd. Sie suchte nach der Frau, die den lichten Wald noch nicht erreicht hatte, um darin verschwinden zu können.
    Carlotta sah sie.
    Die Frau lag auf dem Boden. Sie hatte sich nicht mehr halten können, aber sie wollte weitermachen, denn sie war dabei, sich wieder aufzuraffen. Hinstellen konnte sie sich nicht. Die Verletzung war zu schwer, und sicherlich fehlte ihr auch die Kraft für einen Neuanfang. So blieb sie auf dem kalten Boden hocken, und sicherlich sorgte nicht nur die Kälte für diese tiefe Starre, ebenso wie die Verletzung am Bein. Da musste noch etwas anderes hinzukommen.
    Das Vogelmädchen brauchte nickt lange nachzudenken, um Bescheid zu wissen.
    Es war die Angst!
    Eine tiefe Angst vor den Hunden, due den Rest der Strecke mit Sprüngen überwanden. Beim Stoppen rutschten sie sogar noch nach vorn und kamen so zur Ruhe, dass sie die sitzende Frau in die Zange nahmen.
    Wohin sie auch hätte fliehen wollen, die Hunde wären immer schneller gewesen. Und sie zeigten ihre Gefährlichkeit und ihren Willen, die Beute zu töten.
    Die Schnauzen hielten sie weit offen. Die Gebisse blinkten so hell, dass auch Carlotta sie erkannte, obwohl sie noch drei Meter über dem Geschehen schwebte.
    Die Angst der verletzten Frau war für sie fast körperlich spürbar.
    Sie wehte ihr entgegen, und Carlotta wusste auch, dass die Hunde nicht länger warten würden.
    Schon jetzt sagte ihre Haltung aus, dass sie im nächsten Moment springen würden.
    Das Vogelmädchen war schneller.
    Ein kurzer Schlag mit beiden Schwingen, und sie jagte nach unten. Sie war schnell, und sie überraschte nicht nur die Frau, sondern auch die beiden Hunde.
    Sie zögerten mit ihren Sprüngen, denn sie witterten die Gefahr.
    Dann rauschte es von oben her auf sie nieder. Ein gestreckter Körper war plötzlich da, zwei Hände griffen zu und rissen die überraschte Frau in die Höhe.
    Die Schnauzen der Hunde schnappten zu, aber sie bissen ins Leere…
    ***
    Helen Pride wusste nicht, was mit ihr geschah. Dass sie nicht mehr auf dem Boden hockte, war ihr schon klar, aber was nun mit ihr passierte, das wollte ihr nicht in den Kopf.
    Fliege ich?
    Genau diese Frage drängte sich in ihren Kopf. Sie konnte darauf keine Antwort geben, weil sich die Welt um sie herum völlig auf den Kopf gestellt hatte. Zwar riss sie die Augen weit auf, um etwas erkennen zu können, doch der scharfe Wind trieb ihr wieder die Tränen vor die Pupillen und machte sie fast blind.
    Starke Arme hielten sie umfangen. Helen lag halb auf
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