Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1304 - Die Voodoo-Gräfin

1304 - Die Voodoo-Gräfin

Titel: 1304 - Die Voodoo-Gräfin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dem Rücken und halb auf der Seite. Wenn sie nach oben schaute, sah sie schemenhaft ein Gesicht über sich. Es glich mehr einer Spukgestalt, die aus irgendwelchen weit entfernen Sphären gekommen war, um einen Menschen zu überfallen. Für sie war es kaum zu glauben.
    Falls sie flog, dann war dies ein Wunder, aber sie erlebte es so intensiv, und sie sah auch über sich das Gesicht eines sehr jungen Menschen.
    Eines Kindes?
    Das konnte schon zutreffen, denn sie hörte wenig später die Stimme. Und das war nicht die einer erwachsenen Person, sondern die eines Kindes. Eines Mädchens, dessen sanfte Worte sie umflorten und trotz des Brausens zu hören waren.
    »Du brauchst jetzt wirklich keine Angst mehr zu haben. Die Hunde können dir nichts tun. Dafür habe ich gesorgt. Sie können nicht so hoch springen. Und ich bringe dich in Sicherheit…«
    Eine ungewöhnliche Frage kam Helen Pride in den Sinn. Und sie stellte sie auch.
    »Fliegen wir jetzt in den Himmel…?«
    »So ähnlich, meine Liebe, so ähnlich.«
    Mehr sagte Carlotta nicht. Helen hätte sie auch nicht mehr gehört, denn sie war in den Tunnel der Ohnmacht gezogen worden und bekam von der Welt nichts mehr mit…
    ***
    Etwas zischelte um sie herum. Dann hörte sie Worte, die leise gesprochen wurden.
    Eine fremde Stimme sagte: »Ich denke, dass der Tee jetzt richtig durchgezogen ist. Der wird unserer Patientin guttun.«
    »Aber gib Acht, dass er nicht zu heiß ist, Max.«
    »Keine Sorge, Kind.«
    Helen Pride hielt die Augen weiterhin geschlossen. Sie fand sich mit der neuen Lage nicht zurecht. Zwar hörte sie etwas und hatte das Gesprochene auch verstanden, doch sie dachte dabei mehr an einen Traum, aus dem sie keinesfalls erwachen wollte.
    Und doch gab es da etwas, das sie wieder an die Realität erinnerte. Es war der Schmerz in ihrem Fuß, der sich abgeschwächt hatte. Der Fuß fühlte sich auch anders an. Dicker. Aber nicht vom Fuß selbst, sondern deshalb, weil man ihn mit etwas umwickelt hatte. Mit einem Verband oder einer Kompresse. Das genau hatte Helen nicht selbst getan. Da musste sie einen Helfer gehabt haben.
    Helfer…?
    Lange brauchte sie nicht zu überlegen. Sie war auch wieder aus dem Dunkel der Ohnmacht so hoch gestiegen, dass sie sich wieder an das erinnerte, was mit ihr passiert war. Die Vergangenheit stand plötzlich wieder klar vor ihren Augen. Da schälten sich Einzelheiten hervor. Sie erinnerte sich wieder daran, was passiert war. Die Flucht aus dem Schloss in die Kälte, ihre Verletzung und dann die beiden Doggen, deren Erscheinen sie geschockt hatte.
    Sie waren da gewesen.
    Sie hatte in ihre Schnauzen geschaut, die verdammten Gebisse gesehen, und dann war alles anders geworden.
    Die Rettung!
    Der Engel von oben! Das Fliegen durch die Luft zu einem unbekannten Ziel, an dem sie sich jetzt noch befand. Aber sie lag nicht mehr auf einem harten Boden und auch nicht im Freien, sondern auf einer weichen Unterlage, und da kam ihr nur ein Bett oder eine Liege in den Sinn. Es war auch nicht mehr kalt. Sie umgab eine wohlige Wärme, die auch ihren Körper bedeckte und die durch irgendetwas dahingekommen sein musste, was Helen nicht begreifen konnte.
    Ja, ein Engel. Es musste ein Engel gewesen sein, der sie gerettet hatte. Es gab für sie keine andere Erklärung, aber sie bekam trotzdem Zweifel, als sie wieder die Stimmen hörte, und sie sich fragte, ob sich Engel wie Menschen verhielten.
    Da kam sie durcheinander. Sie lauschte wieder den Worten. Die Stimme des Mädchens hatte sie erkannt, aber es gab noch eine andere Person in der Nähe. Deren Stimme gehörte keinem Kind, sondern einer erwachsenen Frau.
    »Warte mal, Carlotta. Ich weiß ja, dass du ungeduldig bist, aber wir dürfen nichts überstürzen.«
    »Sie ist doch wach, Max. Das spüre ich.«
    Helen wunderte sich. Sie kannte weder eine Carlotta noch eine Max. Beides waren für sie fremde Menschen, doch sie war ihnen schon jetzt dankbar.
    Deshalb schlug sie auch die Augen auf. Sie wollte ihre Helferinnen keinesfalls im Ungewissen lassen.
    Um sich herum sah Helen eine fremde Umgebung. Fremd, aber nicht feindlich. Sie lag tatsächlich auf einer Couch, und im Raum musste ein Feuer brennen, denn dessen huschender Schein brach sich zitternd und flackernd auf dem hölzernen Fußboden. Über sich sah sie eine Decke. Hell und mit dunklen Balken. Eine Katze strich auf leisen Pfoten vorbei und legte sich in der Nähe des Kamins zur Ruhe.
    Dann erschien eine Frau in Helens Gesichtsfeld, die sie noch nie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher