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1300 - Die Gänger des Netzes

Titel: 1300 - Die Gänger des Netzes
Autoren: Unbekannt
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allen Belangen deutlich zu erkennen, dass Eirene innerlich ruhiger und ausgeglichener wurde, mit jedem Jahr, das sie älter wurde, von einem Tag zum anderen. Sie entwickelte allmählich sogar einen Ordnungssinn, ihr Kinderzimmer sah nicht mehr wie die Behausung eines Chaotarchen aus, und sie lernte auch mit der Zeit fertig zu werden. Sie. brachte das Gestern und Heute nicht mehr durcheinander und verlor ihren Blick, der ihr die Durchsicht ins Morgen erlaubte.
    Das hatte Gesil besonders Angst gemacht, aber niemand außer ihr, nicht einmal Perry, hatte etwas von den Ansätzen zu einer präkognostischen Fähigkeit bemerkt. Das lag daran, dass Eirene sich keinem anderen als ihr anvertraute. Eirene mochte Perry sehr, sie war sehr anhänglich und tollte am liebsten mit ihm herum... wenn Icho Tolot oder Gucky gerade nicht verfügbare waren. Aber mit Gesil sprach sie als einzige über die Dinge, die sie bewegten. Eirene musste eine tiefe Verbundenheit zu ihr spüren, die tiefer verwurzelt war als die Liebe der Tochter zu ihrer Mutter. Vielleicht liebte sie ihren Vater sogar mehr, aber der Mutter gehörte ein unzerreißbares Gefühl der Zugehörigkeit. Als wären beide über Raum und Zeit hinaus durch eine unsichtbare Nabelschnur verbunden.
    Gesil schrieb das ihrer Herkunft zu, sie war aus der Inkarnation einer Kosmokratin hervorgegangen, und Eirene erkannte das unbewusst. Aber je älter Eirene wurde, desto mehr Distanz gewann sie zu dieser Art von Abhängigkeit, und darüber war Gesil sehr froh. Eirenes parapsychische Anfälle wurden immer seltener. An ihrem sechsten Geburtstag, an dem Perry nicht kommen wollte, fragte Eirene: „Was ist das für ein Wesen, Mom?" Und sie gab eine exakte Beschreibung des Sorgoren Carfesch.
    Als dann Perry mit seinen bei den Leidensgenossen Atlan und Jen Salik kam, erzählten sie, dass sie Besuch vom Gesandten der Kosmokraten bekommen hatten. Und im Frühjahr 436 fragte Eirene unvermittelt: „Was ist aus meinem Bruder geworden?" Gesil war im ersten Augenblick bestürzt. Sie hatte vor vier Jahren eine Scheinschwangerschaft gehabt, aber nicht einmal Perry davon erzählt. Sie hatte sich so auf ein zweites Kind gefreut, gleichzeitig aber die untrügliche Gewissheit gehabt, dass sie nie wieder ein Kind bekommen würde. Und es hatte sich tatsächlich nur um eine eingebildete Schwangerschaft gehandelt. Der Fluch ihrer Abstammung... „Bruder?" wiederholte sie. „Ja, mein Bruder Michael dieser Methusalem, der sich Roi Danton nennt", plapperte Eirene munter drauflos. „Ich verstehe ja nicht, wie ein so uralter Herr mein Bruder sein kann, aber irgendwie muss es ja möglich sein, oder?" Gesil lachte befreit auf. „Was ist daran so komisch?" wollte Eirene wissen. Gesil wurde wieder ernst. Sie erzählte Eirene von Roi Danton, der mit den Vironauten nach ESTARTU aufgebrochen war, von seinen überlieferten Erlebnissen bei den Elysischen Ringen von Erendyra und an den Heraldischen Toren von Siom Som.
    Eirene lauschte der Erzählung fasziniert. „Der letzte Bericht über Roi und seine Freunde stammt von Boldar", endete Gesil „Sie wurden in dem Troß gesehen, den Sotho Tyg Ian vor dem Aufbruch in die Milchstraße um sich geschart hat. Es gibt Gerüchte, wonach Roi und seine Freunde mit dem Ewigen Krieger Ijarkor zum Herzen der Superintelligenz ESTARTU vorgedrungen sein sollten. Aber niemand weiß etwas Genaues. Seit damals ist dein Bruder verschwunden. Er ist irgendwo im Dunklen Himmel verschollen."
    Gesil betrachtete ihre Tochter, die sehr nachdenklich und konzentriert wirkte, und fragte, einer plötzlichen Eingebung folgend: „Wieso, hast du eine Nachricht von Roi?" Statt einer Antwort flüsterte Eire ne: „ESTARTU lebt hier nicht mehr... Was hat das zu bedeuten, Gesil?" Damit wusste Gesil nichts anzufangen. Sie erklärte ihrer Tochter, dass dies wahrscheinlich so gemeint sei, dass der Geist der ESTARTU die Ewigen Krieger verlassen hätte und sie nicht mehr im Sinn ihrer Superintelligenz agierten...
    Monate später, im August dieses Jahres erinnerte sich Gesil wieder an dieses Gespräch mit ihrer Tochter. Denn da lieferte Reginald Bull die Information, dass die Superintelligenz ESTARTU schon vor fünfzigtausend Jahren aus ihrer Mächtigkeitsballung verschwunden sei, diese seit damals von den Ewigen Kriegern verwaltet wurde... und dass die wahren Herrscher der zwölf Galaxien die Animateure aus dem Volk der Pterus waren. Und noch etwas fiel Gesil auf. Die letzte Meldung über Roi, Ronald, Demeter und
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