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130 - Höllenfahrt

130 - Höllenfahrt

Titel: 130 - Höllenfahrt
Autoren: Susan Schwartz
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Matt wusste. So ganz traute man Jed noch immer nicht. Zu frisch war die Erinnerung daran, wie er den König eines Barbarenheeres unterstützt hatte, der die Macht in Britana an sich reißen wollte. Man musste ihm allerdings zugute halten, dass er sich zu dieser Zeit nicht an sein früheres Leben hatte erinnern können. Und obwohl er jetzt wieder der Alte war, braucht es wohl noch einige Zeit, das Misstrauen gegen ihn ganz abzulegen.
    Rulfan war es vor allem, der immer wieder dazu mahnte, im Umgang mit Jed vorsichtig zu sein. Und doch war Jed zur Task Force berufen worden und nicht Rulfan.
    Denn bei dem Albino schien es noch mehr als bei Jed Stuart angeraten, ihn als Sicherheitsrisiko einzustufen. Er hatte bereits einmal unter dem Einfluss einer Daa'murin gestanden und war in der jüngsten Vergangenheit vom Pech verfolgt gewesen – vorsichtig ausgedrückt.
    Obwohl Rulfan die Entlarvung eines Daa'muren-Sympathisanten im Bunker von Salisbury auf seine Fahnen schreiben konnte, hatte Queen Victoria angewiesen, ihn über das »Projekt TF« nicht zu informieren. [2]
    »Der Schläfer«)
    Die Königin fuhr mit einem Nicken in Shaws Richtung fort:
    »Peter Shaw hat sich in vielen Einsätzen bewährt und gilt trotz seiner Jugend als hervorragender Pilot. Wenn es um die Planung von Risikoeinsätzen in der Luft geht, ist er der richtige Mann. Außerdem verfügt er nach seinem Besuch in Amarillo über, nun, besondere Fähigkeiten, die ihm als Pilot sehr nützlich sein können.«
    Sie wandte sich an Matt. »Commander Matthew Drax ist in seiner Funktion als Sonderbeauftragter hier; sprich: Er ist der Mann, der uns die Tofanen aus dem Feuer holen soll. Er gehört zwar nicht dem Führungsstab der Task Force an, kann aber jederzeit an ihren Sitzungen teilnehmen und eine beratende Funktion ausüben.«
    Matt nickte. Diese Regelung hatte er sich von vornherein ausbedungen; lange Diskussionen und Konferenzen lagen ihm nicht; er war immer schon ein Mann der Tat gewesen.
    Außerdem wollte er Aruula einen dauerhaften Aufenthalt in den Communities ersparen.
    Queen Victoria wies nun auf die beiden Matt unbekannten Frauen, die ihm gegenüber saßen. Die Frau auf der linken Seite besaß eine ungewöhnliche, exotisch wirkende Schönheit. Im Detail betrachtet passte bei ihr nichts so recht zusammen – die Wangenknochen zu hoch, die Mandelaugen zu schmal, der Mund leicht schief, das Kinn etwas zu spitz, die Stirn zu breit.
    Und doch bildete alles zusammen ein perfektes Ganzes, das unwillkürlich die Blicke auf sich zog. Ihre dunklen Augen zeigten je nach Lichteinfall einen Stich ins Blaue. Ihre Ausstrahlung wirkte herb. Dazu passte auch ihr akkurat geschnittener dunkler Anzug, der ihre schmale Figur betonte.
    Matt spürte sofort, dass unter der scheinbar ruhigen Oberfläche ein explosives Temperament brodelte. Er schätzte die Frau auf Mitte zwanzig. Aber das konnte täuschen; Technos wurden nicht selten bis zu 150 Jahre alt.
    »Dr. Ariana Laird«, stellte die Queen die Frau vor. »Wir kennen uns schon sehr lange, um nicht zu sagen, eine halbe Ewigkeit. Ariana kennt sich aus in Politik, Soziologie und Psychologie und ist deshalb eine wichtige Beraterin dieses Teams. Außerdem besitzt sie mein uneingeschränktes Vertrauen.«
    Dr. Laird nickte kurz, mit kühlem Blick und überheblich wirkender Miene. »Ich bin sicher, dass ich wertvolle Dienste leisten kann«, sagte sie, »und ich bin dankbar für das Vertrauen der Queen.«
    Matt runzelte die Stirn. Diese Frau war ihm auch nach dem zweiten Eindruck nicht sympathisch. Nochmals zu betonen, ein besonderes Privileg der Queen zu genießen, war unnötig gewesen. Und die Blicke, die sie in Daves Richtung abschoss, ließen vermuten, dass lieber sie den Vorsitz über die Task Force gehabt hätte.
    »Einen ersten guten Dienst hat uns Ariana bereits mit Katja Mirren erwiesen«, meinte Victoria lächelnd und wies auf die zweite Frau.
    Diese machte auf Matt einen unscheinbaren, wenn nicht zerstreuten Eindruck, denn sie nestelte gedankenverloren an einem Knopf ihrer Bluse herum, anstatt der Vorstellung zu folgen.
    Katja Mirren war optisch irgendwo Mitte bis Ende vierzig anzusiedeln, von eher gedrungener Gestalt, nicht übergewichtig, aber auch nicht schlank. Ihr Gesicht war rundlich, der Teint blass. Nach ihr drehte sich gewiss keiner ein zweites Mal um.
    »Katja Mirren«, wiederholte die Queen deutlich lauter, als sie merkte, dass die Angesprochene nicht bei der Sache war, »ist eine hervorragende Erfinderin und
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