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130 - Höllenfahrt

130 - Höllenfahrt

Titel: 130 - Höllenfahrt
Autoren: Susan Schwartz
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betrügen; es gab schon zu viele Blockaden.
    Zumindest würde sie während Aruulas Anwesenheit nicht mehr auf deren Gestalt zurückgreifen können. Die zweite Frau, Eve, war dagegen unproblematisch, da sie das Original bereits beeinflusste.
    Gu'hal'oori war klar, dass die Zeit nun knapp wurde.
    Aruulas Anwesenheit brachte Probleme und weckte Konflikte.
    Mit ihrem Lauschsinn konnte sie vielleicht die Wahrheit erkennen…
    Gerade noch im letzten Moment hatte die Daa'murin in Wulfs Gestalt eingegriffen und Rulfan die Rückkehr in sein Quartier befohlen.
    Allerdings war sie inzwischen mehr als einmal versucht gewesen, ihm einfach die Kehle durchzubeißen. Nach der Enttarnung von Russ Saint Neven war Rulfan für die Übergangszeit zum Sicherheitschef im Bunker ernannt worden und hatte nun Zugang zu allen Bereichen. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte er seinen treuen Wulf immer noch nicht ins »Nest« mitgenommen, so sehr die Daa'murin ihn auch konditionierte. War das ein Zeichen seines starken Willens – oder für die nachlassenden Kräfte Gu'hal'ooris? Sie wusste genau, dass ihre Zeit ablief. Der ständige Wechsel von einer Gestalt in die andere zehrte an ihren Kräften. Des Nachts, wenn Rulfan schlief, nahm sie zwar ihre Echsengestalt an, aber das konnte nur kurzfristige Erholung bringen. Der Zeitpunkt, an dem sie unkontrolliert in ihre ursprüngliche Gestalt zurückfallen und eine mindestens vierundzwanzigstündige Ruhephase verbringen musste, rückte immer näher…
    Wulf hob den Schädel, als er Aruulas Blick auf sich ruhen spürte. Er stellte die Ohren steil nach vorn und runzelte leicht die Nase. Ein leises Knurren drang aus seiner Kehle.
    »Seit wann verhält sich Wulf so?«, fragte die Kriegerin.
    »Früher hat er mich immer freudig begrüßt. Es kommt mir fast so vor, als wäre er… eifersüchtig.«
    »Was für ein Unsinn«, winkte Rulfan ab. »Er bekommt nur die selbe Bunkerneurose wie alle hier, das ist alles. Wir sind einfach schon zu lange hier unten…« Er wollte den Lupa streicheln – und zog die Hand erschrocken zurück, als Wulf nach ihr schnappte.
    ***
    London, Thames Barrier
    David McKenzie kam ohne weitere Umschweife zur Sache.
    »Wir haben durch intensive Bemühungen eine Menge Verbündete gewonnen, unter anderem unter den Barbaren, Nosfera und durch Commander Drax' gute Beziehung zu Quart'ol auch bei den Hydriten. Sogar der Weltrat hat sich unserer Sache angeschlossen – auch wenn dieses Bündnis mit Vorsicht zu genießen ist«, fügte er an, bevor von Matt ein Einwand kommen konnte. »Sie haben alle erkannt, dass wir angesichts der Gefahr durch die Daa'muren zusammenarbeiten müssen.«
    »Es ist auch, hm, sehr wichtig, dass die Bemühungen vorangetrieben wurden«, bemerkte Jed Stuart. »Meiner, äh, Einschätzung nach gehen die, hm, Daa'muren bald zur offenen Konfrontation über. Sie sind mit ihren, ähm, Infiltrationen immer aggressiver geworden, und ihre Zahl nimmt stetig zu. Wenn wir eine, äh, Chance haben wollen, dürfen wir nicht länger zögern. Außerdem müssen wir unseren Verbündeten beweisen, dass wir, nun, dass wir nicht nur reden, sondern auch handeln.«
    Dave nickte. »Richtig, Jed. – Ich habe mit Dr. Stuart eine Liste aller Partner zusammengestellt, die wir zur Verfügung haben, und wo sie eingesetzt werden können. Ich bitte darum, diese Berichte jetzt gleich zu lesen. Wie Sie wissen, darf kein Dokument diesen Raum verlassen, da wir nach dem versuchten Zugriff auf die Zentralhelix nicht sicher sein können, inwieweit die Infiltration der Daa'muren vorangeschritten ist.«
    Sie vertieften sich alle in die verteilten Unterlagen, und für eine Viertelstunde herrschte tiefstes Schweigen.
    Anschließend eröffnete Dave die Diskussion, in welcher Weise man aktiv gegen die Daa'muren vorgehen könnte – allerdings unter der Bedingung, derzeit noch kein Militär einzusetzen.
    Es ging zwei Stunden lang hin und her. Viele Möglichkeiten wurden erwogen und wieder verworfen, die Köpfe waren bald heiß geredet.
    »Die Daa'muren haben nicht ohne Grund versucht, in unser Innerstes einzudringen, denn hier sind wir am verletzlichsten«, bemerkte Ariana Laird schließlich und blickte in die Runde.
    »Genau das sollten wir auch tun.«
    »Wir haben keine Möglichkeit, unbemerkt zu dem Kometen im Kratersee hinab zu tauchen«, widersprach Dave. »Ein entsprechender Versuch endete beinahe im Fiasko. Außerdem – was sollten wir dort tun? Ihren Anführer finden und gefangen nehmen?«
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