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1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin
Autoren: Unbekannt
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vorwärts und geriet in den Lichtkreis der Scheinwerfer, die von der EXPLORER her leuchteten. Reginald Bull glaubte zu spüren, wie ihm etwas die Kehle zuschnürte. Er bekam keine Luft mehr. Das Blut rauschte ihm in den Ohren. Er hörte das Pochen des Herzens wie den Schlag einer schweren Trommel. Das Bild der Umgebung wollte ihm vor den Augen verschwimmen. Er sah nur noch den Kopf des Mannes, der aus der Gorim-Station hervorgetreten war, das schlanke, ernste Gesicht mit den wachen grauen Augen. Er wollte nicht wahrhaben, was er sah. Er war fest überzeugt, die Einbildung spiele ihm einen grausamen Streich. Aber das Gesicht blieb. Ein Lächeln spielte um die Lippen, spiegelte sich in den Augen. Der Mann setzte sich ein zweitesmal in Bewegung. Er kam auf Reginald Bull zu.
    Da löste sich der Bann, der auf Bulls Seele gelastet hatte. Ein Schrei so laut, daß er von den Hügeln zu beiden Seiten der Bucht widerhallte, drängte sich ihm über die Lippen: „Perry...!"
     
    *
     
    „Das", sagte Perry Rhodan, „ist in großen Zügen die Geschichte der Gänger des Netzes, die sich den Plänen der Ewigen Krieger widersetzen und deren Vorhaben es ist, das Kosmonukleotid DORIFER vor Schaden zu bewahren."
    Der Schock des Unglaublichen war verebbt. Das Bewußtsein hatte das Wunder zwar nicht verdaut, aber zur Kenntnis genommen, und mit jeder Selbstverständlichkeit, die es an den Tag legte, um sich selbst vor Schäden durch Überbelastung zu schützen, war es gewissermaßen zur Tagesordnung zurückgekehrt. Die Szene wirkte so vertraut, als hätte sie in jüngster Zeit des öfteren stattgefunden: ein niedriger Tisch, Gläser mit Getränken, drei Terraner im warmen Schein einer niedrig hängenden Lampe, angeregte Unterhaltung. Volcayr saß ein wenig abseits, am Rand des Lichtkreises. Trak hockte ihm noch immer auf der Schulter.
    Eine halbe Stunde lang hatte Perry Rhodan über das Thema Gänger des Netzes berichtet. Vieles in seinem Bericht hatte neue Fragen aufgeworfen; vieles war Reginald Bull und Irmina Kotschistowa unklar geblieben. Aber sie wußten: Jetzt war nicht die Zeit, mehr als nur die wichtigsten Fragen zu stellen. Perry Rhodan hatte sie darauf aufmerksam gemacht, daß sein Aufenthalt auf Aquamarin kurz bemessen sei. Er war in wichtigen Angelegenheiten unterwegs. Er hatte sich diesen Abstecher erlaubt, weil er von Atlan über dessen Begegnung mit Volcayr und von der Verbindung zwischen dem Elfahder und den beiden Vironauten erfahren hatte. Er war nach Aquamarin gekommen, weil er wußte, daß Reginald Bull eines Tages hier auftauchen würde.
    „Was ist ein Kosmonukleotid?" erkundigte sich Bull.
    „Ein Bestandteil des Moralischen Kodes des Universums", antwortete Perry Rhodan.
    „Der Moralische Kode regelt, wie wir wissen, die Entwicklung des Kosmos. Der Mechanismus ist uns nur zum Teil bekannt. Ein Kosmonukleotid ist ein Informationsträger, der die in ihm enthaltenen Informationen in unregelmäßigen Abständen abgibt, damit die kosmische Entwicklung nach den im Moralischen Kode enthaltenen Maßgaben verläuft."
    Reginald Bull nickte ziemlich hilflos.
    „Ja, klar", sagte er matt.
    „DORIFER ist ein Bruder des FROSTRUBINS", fügte Rhodan hinzu. „Wir haben Grund zu glauben, daß die Ewigen Krieger die kosmische Entwicklung großmaßstäblich beeinflussen wollen. Das können sie nur über DORIFER erreichen. DORIFER befindet sich also in Gefahr und bedarf des Schutzes. Die Schützer sind wir, die Gänger des Netzes."
    Er stand auf.
    „Nicht so schnell!" bat Irmina Kotschistowa. „Wo... wo finden wir die Gänger des Netzes?
    Haben sie eine Heimatwelt?"
    „Sie haben eine Welt, die sie Heimat nennen", nickte Rhodan lächelnd. „Ihr werdet sie eines Tages zu sehen bekommen und dort viele Freunde finden, langvermißte zum Teil, Ich bin befugt, dich, Irmina, und dich, Reginald Bull, zum Eintritt in die Organisation der Netzgänger aufzufordern."
    „Das ... das...", stotterte Bull.
    „Wie macht man das?" fuhr ihm Irmina Kotschistowa dazwischen. „Ich meine: Wie tritt man den Gängern des Netzes bei?"
    „Ich erwarte eure Entscheidung nicht hier und jetzt", wehrte Perry Rhodan ab. „Ihr wißt zu wenig über uns, als daß ihr euch sofort entscheiden könntet - oder solltet. Euch treibt die Eile nicht, wenn ich euch richtig verstehe. Bleibt hier auf Aquamarin. Ich lasse euch Nachricht zukommen, wann wir uns wiedersehen. Das nächste Mal komme ich besser ausgestattet. Dann hole ich mir eure Antwort."
    „Eine Frage
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