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1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin
Autoren: Unbekannt
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zusätzliches Gewicht. Der Himmel mochte wissen, welche Entfernung das fremde Schiff zurückgelegt hatte, als es die Notlandung auf Aquamarin baute. Wahrscheinlich kam es gar nicht aus einer der Galaxien der Mächtigkeitsballung ESTARTU. Vielleicht lag die Welt, von der es aufgebrochen war, in einem weit entfernten Zweig des Virgo-Clusters oder gar in einer anderen Galaxiengruppe.
    Als der Abend hereinbrach, unternahm Reginald Bull noch einmal einen Rundgang durch das leere Innere des großen Raumschiffs. Er trug den SERUN, der ihn Hindernisse wie ausgefallene Antigravschächte mühelos überwinden ließ. Er hielt sich bugwärts, bis er den Raum erreichte, den er für die ehemalige Kommandozentrale hielt, obwohl kein einziger Einrichtungsgegenstand mehr auf seine ursprüngliche Funktion hinwies. Er ließ den Kegel des Brustscheinwerfers kreisen und hielt mitten in der Bewegung inne, als der grelle Lichtfleck eine Darstellung erfaßte, die in der Art eines Basreliefs aus der ansonsten glatten Wand herausgetrieben war.
    Das Bild war bisher von niemand bemerkt worden. Es war die stilisierte Darstellung einer spiralförmigen Galaxis. Er studierte die Einzelheiten der Spirale mit großer Aufmerksamkeit. Besonders fielen ihm die beiden kräftig, jedoch fleckig ausgebildeten Arme auf, die sich in entgegengesetzten Richtungen weit vom Kern der Galaxis hinweg erstreckten. Es war ihm zumute, als hätte er ein ähnliches Bild schon oft in der Vergangenheit gesehen. Er versuchte, sich zu erinnern. Aber sein Gedächtnis gab die gewünschte Information nicht her. Er war im Begriff, dem SERUN aufzutragen, er solle eine Aufzeichnung des Bildes anfertigen, als Fazzy Slutch sich meldete.
    „Spruch von der EXPLORER", sagte er aufgeregt. „Es tut sich was im Meer. Irgend etwas kommt auf unsere Bucht zu."
    Reginald Bull setzte sich sofort in Bewegung. Das Geheimnis des fremden Raumschiffs mochte warten. Das Wrack würde nicht von heute auf morgen verschwinden. Wichtiger war, zu erkunden, was sich da aus dem Meer aufzutauchen anschickte.
     
    *
     
    Schäumend teilten sich die Wasser der Bucht. Unbeholfen wie ein gigantisches, exotisch geformtes Seeungeheuer schob sich das fremde Gebilde durch die Wellen auf den Strand zu. Die Scheinwerfer der EXPLORER verwandelten die Nacht in helllichten Tag. Dicht gedrängt standen die Vironauten im Halbkreis um die Stelle, an der das geheimnisvolle Ungeheuer an Land kommen würde. Nirgendwo herrschte Besorgnis.
    Gespannte Erwartung beseelte die Männer und Frauen der EXPLORER. Man wußte schon seit einiger Zeit, was sich da aus dem blauen Wasser der planetenumspannenden See hervorschieben würde.
    Vier lange, schwarze Quader wuchsen aus dem Schaum, wie die Finger einer Hand befestigt an einem länglichen, ebenfalls viereckigen Gebilde, dessen wahre Ausmaße erst erkennbar wurden, als die Spitzen der „Finger" sich schon längst auf den Sand geschoben hatten. Zwanzig Meter hoch war jeder der Finger und ebenso breit. Die Finger verliefen parallel und waren durch Zwischenräume von jeweils zehn Metern voneinander getrennt.
    Ihre Länge betrug 100 Meter. Ebenfalls zwanzig Meter hoch war der rückwärtige Teil des Gebildes, eben die „Hand", aus der die Finger wuchsen, 200 Meter lang und 110 Meter breit.
    Die Gorim-Station! So wie diese hatte jene auf Shaddinn ausgesehen und auch die auf Mliron, die später ins Vosgor-System transportiert worden war. Die Gorim konstruierten ihre Stationen nach Einheitsbauweise. Die Struktur der vierfingrigen Hand orientierte sich an der Funktion, die die Station zu versehen hatte und die außer den Gorim niemand kannte.
    Die Bewegung des schwarzen Gebildes hörte auf. Die Finger ragten fünfzig Meter weit den Strand herauf. Seichte Wellen schwappten um den rückwärtigen Teil der Station. Das Wasser der Bucht kam zur Ruhe. Außer dem Plätschern des Wassers und dem Raunen des Westwinds war kein Laut zu hören. Den Vironauten kam vor innerer Spannung kein Laut über die Lippen.
    Am weitesten vorne standen Reginald Bull und Irmina Kotschistowa. Einer der Finger, so hoch wie ein dreigeschossiges Haus, ragte nur wenige Schritte vor ihnen auf. Volcayr hielt sich im Hintergrund. Trak, der Ulupho, saß ihm auf der Schulter.
    In der finsteren Wand entstanden die Umrisse einer rechteckigen Öffnung. Eine Metallplatte wich nach innen zurück und glitt beiseite. Ein Licht erschien in der Öffnung, und dann die Gestalt eines Humanoiden. Eines Menschen.
    Er trat zwei Schritte
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