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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos
Autoren: Unbekannt
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bebenden Händen ein halb zerfleddertes Taschenbuch und einen mit Leukoplast geflickten Schreibstift hin.
    „Später!" beschied ich ihm und ging an ihm vorbei, Nia mit mir ziehend.
    Sekunden später standen wir vor Stalker - beziehungsweise vor dem, was aus ihm geworden war.
    Ich war tief erschüttert.
    Der Körper des Sotho schien mit seinen eigenen Pressor-Peitschen zertrümmert worden zu sein. Anschließend hatten sein Psi-Pressor und dessen Peitschen sich zusammen mit den Teilen Stalkers zu etwas geformt, das zwar zu leben schien, aber kaum noch etwas mit dem Stalker, wie ich ihn in Erinnerung besaß, gemein hatte.
    Das Konglomerat schien ein Cyborg zu sein, ein Gefängnis, in dem Stalkers Geist für alle Zeiten gefangen zu sein schien. Das „Ding" gab sogar noch Laute von sich, aber es waren die sinnlosen Laute, die ein irrer Geist formte.
    Tyg Ian schien Stalker mit seinen psireflektorischen Fähigkeiten in den Wahnsinn getrieben zu haben.
    „Wir müssen ihn nach Tahun bringen", sagte ich, obwohl ich bezweifelte, daß ihm dort geholfen werden konnte.
    „Hast du nicht gehört, was Tyg Ian sagte?" erwiderte Nia. „Diese Anlage, ja ganz Terzrock, soll zu Stalkers Kerkergrab gemacht werden. Wir werden Stalker nicht fortbringen können."
    „Zumindest werden wir es versuchen", erwiderte ich und winkte Domo Sokrat, der erschüttert auf der anderen Seite Stalkers kauerte. „Komm, hilf uns dabei, alter Freund!"
    Wir schafften es, den Cyborg Stalker in die Space-Jet und mit ihr zur RIBALD CORELLO zu bringen. Kaum war das geschehen, landeten überall ringsum Raumschiffe aus dem Troß des neuen Sothos. Unsere Ortung stellte fest, daß die subplanetarischen Anlagen in einen undurchdringlichen Schutzschirm gehüllt wurden.
    Das gab mir wieder Hoffnung.
    Sotho Tyg Ian schien davon überzeugt zu sein, daß Stalker sich noch dort unten befand, sonst hätte er den Schutzschirm nicht aufbauen lassen.
    Ich probierte alle Möglichkeiten durch, aber die Beiboote der RIBALD CORELLO, die gestartet waren, wurden schon nach wenigen Kilometern von Traktorstrahlen eingefangen und auf dem Boden des Planeten abgesetzt. Eine Funkverbindung mit der YANKEE CLIPPER kam auch nicht zustande - und die Hyperstörungen waren so stark geworden, daß jede Transmission in einer Katastrophe geendet hätte.
    Es war der neue Sotho selbst, der uns aus dieser Lage befreite.
    Über Hyperkom gab er bekannt, daß er „in seiner grenzenlosen Großmut" allen Galaktikern und Gurrads Gelegenheit geben wollte, Terzrock mit ihren Schiffen zu verlassen, bevor er den Planeten für alle Ewigkeit „versiegelte".
    Selbstverständlich machten wir, das hieß Nia, ich und die RIBALD CORELLO samt Besatzung davon Gebrauch. Nur Susan Evillar protestierte dagegen, aber als ihr Freund Uwe Clarsen wieder auftauchte, schmolz ihr Widerstand dahin.
    Die Hälfte der auf Terzrock stationierten Gurrads erklärten ebenfalls, mit ihren Schiffen abfliegen zu wollen. Die andere Hälfte aber sowie die Terzrock-Haluter weigerten sich entschieden, den Planeten zu verlassen.
    „Domo Sokrat wurde von dieser Weigerung so beeindruckt, daß er sich spontan dazu entschloß, ebenfalls auf Terzrock zu bleiben.
    „Du bist nicht hier geboren", hielt ich ihm entgegen. „Auch nicht auf Halut."
    „Gerade deswegen bleibe ich hier", erklärte er. „Bisher wußte ich nie genau, wohin ich gehörte. Jetzt weiß ich es. Terzrock ist meine Heimat - und ich werde alle Bewohner im Widerstand gegen die Blockade des neuen Sothos organisieren. Wir werden uns wieder befreien, Tiff, du wirst es erleben."
    „Und wir werden euch dabei von draußen unterstützen", versprach ich ihm. „Alles Gute, mein Freund!"
    Wir konnten uns nicht lange aufhalten, denn wer wußte schon, wann der neue Sotho Terzrock endgültig von der Außenwelt abschloß - und wir durften nicht in der Falle bleiben, denn Stalker, so makaber das klingen mochte, war für uns die einzige Hoffnung, daß es uns irgendwann gelingen würde, das Joch abzuschütteln, das Tyg Ian den Galaktikern aufzuerlegen entschlossen schien.
    Falls dem Cyborg auf Tahun geholfen werden konnte...
     
    9. EPILOG
     
    „Beruhige dich, Gershwin!" raunte es von allen Seiten zugleich.
    „Ich will mich aber nicht beruhigen - und ich kann es auch nicht!" entgegnete ich heftig.
    „Schließlich trifft mich die größte Schuld an dieser verhängnisvollen Entwicklung. Und nenne mich nie wieder Gershwin wie dieser Verführer aus ESTARTU. Ich bin Homer G.
    Adams oder
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