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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos
Autoren: Unbekannt
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zertrümmert, soweit sie sich nicht gerade im gasförmigen Aggregatzustand befunden hatten. Aber die meisten Kristalle verwandelten sich gerade jetzt in ihre feste Zustandsform zurück und zerfielen durch die erbarmungslose Raserei der beiden Sothos zu Staub.
    Plötzlich kam der Kampf zum Stillstand.
    Ich reckte mich hoch, um Tyg Ian am Boden liegen zu sehen - beziehungsweise das, was Stalker von ihm übriggelassen hatte.
    Doch da geriet die Szene wieder in Bewegung.
    Niemand war tot.
    Aber ein Sotho floh - und daran, daß er von dem anderen Sotho und von Kralsh verfolgt wurde, erkannte ich, wer verloren hatte.
    Stalker.
    Doch er hatte nur die erste Runde verloren - oder er hätte nicht mehr so schnell sein können.
    Verlierer gewannen stets meine Sympathie - und deshalb stieß ich meinen Entschluß, Stalker beizustehen, auch nicht um, obwohl ich befürchten mußte, dadurch am Ende auf der Seite der Verlierer zu stehen.
    Ich packte Uwe Clarsen, klemmte ihn mitsamt seiner Antigravtrage unter einen meiner Handlungsarme, ließ mich auf Füße und Laufhände fallen und stob davon, hinter den beiden Sothos und dem Animateur her.
    Der Ehrgeiz hatte mich gepackt. Ich holte alles aus mir heraus - und gewann das Rennen.
    Zuerst überholte ich Kralsh, dann Tyg Ian und dann Stalker.
    „Mir nach, Sotho!" brüllte ich Stalker zu und erhöhte meine Geschwindigkeit noch einmal.
    Bestimmt waren die beiden Sothos jetzt fassungslos.
    Oder auch nicht.
    Schließlich war ich ein Haluter und damit eines der schnellsten und wildesten Lebewesen im Universum.
    Und eines der intelligentesten...
     
    6. BERICHT JULIAN TIFFLOR
     
    Wir haben mit der YANKEE CLIPPER bis zum Terz-System gekommen - und keine Lichtsekunde weiter.
    Die Ortungsreflexe von mindestens einer Million Raumfahrzeugen umschlossen das relativ kleine 2-Planeten-System so dicht, daß an ein Durchkommen nicht zu denken war.
    Natürlich durfte man sich die Hohlkugelformation nicht so engmaschig vorstellen wie ein Fischernetz, aber was waren schon Zwischenräume von durchschnittlich zehn Millionen Kilometern Durchmesser!
    Die YANKEE CLIPPER brauchte nur Kurs auf einen dieser Zwischenräume zu nehmen - und schon wurde das auf Tausenden gegnerischer Schiffe registriert und wurden Kurse so festgelegt, daß wir bei der Ankunft keine Lücke mehr vorfinden würden, sondern eine dichtgestaffelte Front von Raumfahrzeugen mit haushoch überlegener Feuerkraft.
    Das alles hatte ich schon mehr als tausendmal erlebt - und deshalb vergeudete ich auch keine Zeit mit sinnlosen Experimenten. Ich wußte genau, was zu tun war.
    Wenn unsere Informationen stimmten und die RIBALD CORELLO auf dem Planeten Terzrock stand, dann mußte ich mit einer Einsatzgruppe per Transmitter in den 2500-Meter-Raumer.
    „Wenn wir alle Beiboote ausschleusen und an zwanzig verschiedenen Stellen durchzubrechen versuchen, werden wir an mindestens einer Stelle durchkommen!" grollte Kommandant Sharamon Kosum.
    Ich musterte ihn verstohlen von der Seite und mußte lächeln, als ich die Ähnlichkeit mit Mentro Kosum erkannte, der vor rund 600 Jahren als einer der drei Emotionauten auf der MARCO POLO angefangen hatte.
    Sharamon war sein Urenkel, aber auch er wies die charakteristischen Abweichungen seines Urahns von einem Ertruser auf, denn auch er war ausgesprochen hager, hatte Sommersprossen und eine rostrote Haarmähne, die er allerdings kürzer trug als sein Urahn.
    Und seine Bekleidung bestand aus einer Shant-Kombination, denn er hatte in der Upanishad GARWANKEL auf Olymp den 8. Grad geschafft - Charlashad.
    Der 9. Grad und damit die Dusche aus Kodexmolekülen während der sogenannten Dashid-Weihe, die bei Nia und mir zu einer Verblendung geführt hatte, die ich mir nachträglich kaum noch vorzustellen vermochte, war ihm erspart geblieben.
    Ich tauschte einen Blick mit Nia.
    Sie trug genau wie ich weiterhin die Shant-Kombination, obwohl wir uns nicht mehr als Shana fühlten, seitdem wir im Kosmischen Basar BERGEN das KM-Anti-Virus eingeatmet hatten.
    Nach einer Phase der Entzugserscheinungen, die sich in Wahnvorstellungen und Tobsuchtsanfällen geäußert hatten, waren wir von dem Kodexzwang befreit gewesen.
    Es war wie das Erwachen aus einem schrecklichen Alptraum gewesen. Wir hatten erkannt, daß wir betrogen, manipuliert und mißbraucht worden waren. Vor allem ich hatte mir Vorwürfe gemacht und machte sie mir noch. Ich mit meiner langen Lebenserfahrung hätte niemals auf die Phrasen Stalkers hereinfallen dürfen. Im
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