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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos
Autoren: Unbekannt
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Asteroiden oder Planetoiden, wie man die Trümmerstücke des rund 50.000 vor Chr. bei Kampfhandlungen zwischen meinen Vorfahren und den Lemurern zerstörten Planeten Zeut nannte.
    Das mußten wahrhaft wilde Zeiten gewesen sein. Meine Urahnen hatten damals die ganze Milchstraße in Furcht und Schrecken versetzt. Inzwischen waren wir Haluter zwar friedlicher und zivilisierter geworden, aber das alte genetische Erbe konnte noch nicht vergangen sein. Ich hatte es an mir selber oft genug erlebt. Deshalb zweifelte ich keinen Moment daran, daß ich auf Terzrock, wohin einst die stärksten und wildesten Haluter deportiert worden waren, einen gewaltigen Zulauf für meinen Troß bekommen würde.
    Ich wollte mich gerade der Bordpositronik zuwenden, um den Kurs zum Milchstraßenzentrum auszurechnen, denn dort mußte ich zuerst hin, da ich für den Flug zur Großen Magellanschen Wolke das Dimetranstriebwerk benutzen wollte, um Zeit zu sparen. Dieses Aggregat konnte ein Schiff jedoch nur vom Massenschwerpunkt einer Sterneninsel zum Massenschwerpunkt einer anderen Sterneninsel befördern.
    Doch da kam etwas dazwischen.
    Von einem der drei in der Nähe befindlichen Asteroiden löste sich ein Objekt und bewegte sich mit mittlerer Geschwindigkeit auf die SOKRATES zu. Es war ein relativ kleines Objekt, und die Ortungspositronik identifizierte es innerhalb von Sekunden als Space-Jet. Wahrscheinlich gehörte sie zur Solaren Systempatrouille.
    Ich schaltete das Hyperfunkgerät ein und richtete einen Richtstrahl auf den Diskus, der nur noch 17 Millionen Kilometer entfernt war und sich zügig näherte.
    Wie erwartet, löste der Richtstrahl den automatischen Frequenzsucher in der Space-Jet aus, und die Besatzung reagierte auf meinen Anruf.
    Der Bildschirm meines Hyperkoms wurde hell.
    Wie ich erwartet hatte, sah ich darauf beziehungsweise darin einen Terraner. Das Gesicht wirkte noch ziemlich jung, und die Augen blitzten unternehmungslustig. Die Bekleidung des Mannes bestand aus einer lindgrünen Kampfkombination, wie sie eigentlich gar nicht mehr modern war. Ihr Anblick erinnerte mich an etwas, aber ich kam nicht darauf, an was. Schräg hinter ihm sah ich zwei weitere Terraner in der gleichen Bekleidung.
    „Hallo, meine Kinderchen!" rief ich, denn der Anblick von Terranern weckte bei mir immer meine mütterlichen Instinkte - sofern sie sich nicht feindlich mir gegenüber verhielten.
    Ich mußte wohl ein wenig laut gesprochen haben, denn die drei Gesichter im Hyperkomschirm verzogen sich schmerzlich.
    Gedämpfter fügte ich hinzu: „Dieses Schiff ist die SOKRATES, und sie befindet sich auf dem Wege in die GMW.
    Mein Name ist Domo Sokrat."
    Das Gesicht ganz vorn nahm einen grimmigen und anscheinend wild entschlossenen Ausdruck an.
    „Dieses Schiff ist die MICHAEL FREYT", sagte der Terraner mit seltsamem Unterton.
    „Es gehört zur Raumflotte des Terranian Star Empire und verfügt über drei Transformkanonen, deren Zielautomatiken sich exakt auf Ihr Schiff eingespielt haben. Ich fordere Sie auf, sofort zu stoppen und auch nur den Anschein von Gegenwehr zu vermeiden, wenn Sie nicht mitsamt Ihrem Schiff atomisiert werden wollen! Außerdem haben Sie unser Prisenkommando an Bord zu lassen. Ihr Schiff ist aufgebracht."
    „Aha!" erwiderte ich verblüfft und amüsiert. „Die SOKRATES ist also aufgebracht. Sei nur froh, daß ich es nicht auch bin."
    „Duzen Sie mich gefälligst nicht!" herrschte der Terraner mich an.
    Erst da fiel mir auf, daß er mich ja gesiezt hatte. Das sollte zwar bei meinem Volk auch heute noch die Regel sein, aber ich war ja nicht unter Halutern aufgewachsen, sondern in der Tiefe - und dort hatten andere Regeln gegolten.
    Langsam dämmerte mir, mit welcher Art von Menschen ich es zu tun hatte.
    Normale Menschen hätten es auch nicht gewagt, mit einer Space-Jet ein halutisches Raumschiff zu bedrohen, auch wenn die SOKRATES nur 60 Meter durchmaß. Bei der halutischen Kompaktbauweise konnte die SOKRATES nicht nur spielend dem Beschuß der relativ „kleinkalibrigen" Transformkanonen einer Space-Jet standhalten, wenn sie ihre Schutzschirme aufbaute, sie konnte mit ihrer Offensivbewaffnung auch jede Space-Jet in Sekundenschnelle vernichten.
    Das ging mir jedoch nur als Überlegung durch mein Planhirn. Ich dachte nicht daran, dieses Problem auf die harte Tour zu lösen. Ich wollte es erst einmal analysieren - und dazu brauchte ich die „Helden" der MICHAEL FREYT lebend.
    „Ich gebe Ihnen noch zehn Sekunden Zeit bis zur
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