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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos
Autoren: Unbekannt
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obwohl ihnen andersartige Intelligenzen das in jenen Zeiten abgesprochen hatten.
    Terz-Tos war nur noch anderthalb Lichtstunden entfernt - und da sie sich am äußersten östlichen Rand der Großen Magellanschen Wolke befand, konnte ich mit Hilfe der Ortungssysteme meines Schiffes von unserer Position aus den Anfang der Materiebrücke ausmachen, der sich als nebelhaft wirkendes, schlauchartiges Gebilde über eine Distanz von 16.000 Lichtjahren zur Kleinen Magellanschen Wolke hinüberwand.
    Der erste Eindruck täuschte allerdings.
    Die Materiebrücke war, obwohl sie tatsächlich überwiegend aus nebelhafter kosmischer Mikromaterie bestand, durchaus kein bloßer Nebelstreif. In ihr verbargen sich mehrere kleine Sternhaufen und Hunderte von Einzelsonnen mit oder ohne Planeten, aber auch zahlreiche Dunkelwelten ohne eigene Sonne, die nur durch Zufall entdeckt werden konnten. 16.000 Lichtjahre waren, obwohl mit Hilfe eines Dimetranstriebwerks und sogar mit Hilfe des Linearantriebs mit unwesentlichem Zeitverlust zu überwinden, eine gewaltige Strecke und keineswegs zu vergleichen mit der Brücke über einen Fluß, dessen gegenüberliegendes Ufer man mit bloßem Auge zu sehen vermochte. Mit bloßem Auge sah man die magellansche Materiebrücke nämlich überhaupt nicht - beziehungsweise erkannte sie nicht als solche.
    Major Fox war aufgestanden und neben mich getreten, um wie ich die Analyse der Ortungsergebnisse zu studieren. Sie betraf keineswegs nur die Sonnen, Planeten und anderen kosmischen Objekte, sondern ebenso gut die energetischen Aktivitäten in der näheren Umgebung von Terzrock, die auf Starts und Landungen von Raumschiffen hinwiesen.
    An den Energiemustern erkannte ich, daß es sich nicht um halutische Schiffe handelte, sondern ausschließlich um die Schiffe von Gurrads. Sie verwendeten zwar längst die von der Hanse importierte Metagrav-Technik, aber sie war auf den charakteristischen Bedarf ihrer eigenwilligen Konstruktionen zugeschnitten und darum leicht von den Metagrav-Triebwerken anderer Völker zu unterscheiden.
    Besonders rege war der Schiffsverkehr rings um Terzrock allerdings nicht. Das hatte ich jedoch angesichts der geringen Population nicht anders erwartet. Auch das mit den Gurrad-Schiffen hatte ich nicht anders erwartet, denn von Julian Tifflor wußte ich, daß die Gurrads als Zwischenhändler zwischen der Kosmischen Hanse und den Terzrock-Halutern fungierten. Ihre Schiffe pendelten mehr oder weniger regelmäßig zwischen dem Kosmischen Basar BERGEN in der Großen Magellanschen Wolke und dem Terz-Tos-System.
    „Es sind nur Schiffe der Gurrads unterwegs, nicht wahr?" fragte Fox, nachdem er die Ortungsanalysen interpretiert hatte. „Warum unterhalten Ihre Artgenossen auf Terzrock keinen eigenen interstellaren Handel?"
    „Sie beschäftigen sich mit anderen Dingen", erwiderte ich. „Außerdem respektieren sie die historische Tatsache, daß die Gurrads früher die unumstrittenen Beherrscher der Großen Magellanschen Wolke waren. Ihre Vorherrschaft war erst im Auftrag der ULEB von deren Hilfsvölkern, wie den sogenannten Generälen von Keeg und den Perlians, gebrochen worden. Damals hatte für die Gurrads eine schwere Zeit begonnen. Sie waren mit eiserner Faust unterdrückt worden, obwohl sie niemals aufgehört hatten, sich auf Partisanenart weiter zu wehren. Ihre Befreiung verdanken sie zwar außer den Terranern auch den Halutern aus der Milchstraße, aber kein Haluter hat jemals vergessen, daß es die Urahnen seiner Rasse gewesen waren, die unermeßliches Leid über die Gurrads gebracht hatten."
    „Das liegt lange zurück", meinte Fox. „Es ist abnorm sentimental, darauf heutzutage noch Rücksicht zu nehmen. Ich denke, wir haben genug geortet. Fliegen Sie mit einer kurzen Linearetappe dicht an Terzrock heran und holen Sie Landeerlaubnis ein.
    Verlangen Sie unbedingt, im Raumfahrtzentrum Chosmort landen zu dürfen!"
    „Selbstverständlich", erwiderte ich mit einer Spur von Sarkasmus. „Es gibt sowieso auf Terzrock kein anderes Raumfahrtzentrum - und kein zivilisierter Haluter würde von einem anderen Haluter verlangen, irgendwo in der Wildnis zu landen."
    Ich beschleunigte die SOKRATES, ging bei der optimalen Geschwindigkeit zum Linearflug über und ließ sie fünf Millionen Kilometer vor Terzrock in den Normalflug zurückfallen.
    Nur flüchtig musterte ich die eingeblendeten Ortungsdaten des ersten Planeten der Sonne Terz-Tos. Er trug keinen Namen und kein Leben. Dieser plutogroße Planet war
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