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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos
Autoren: Unbekannt
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diesem war eine normale Navigation unmöglich.
    Aber für ein Haluterschiff gab es keine normale Navigation. Schon seit mehr als 60.000 Jahren Standardzeit waren von unseren Vorfahren bestimmte Energiemuster innerhalb des galaktischen Zentrums und an anderen Orten sehr genau vermessen und in Navigationsautomatiken eingespeichert worden, die kein Unbefugter zu benutzen vermochte.
    Es stellte für mich also keine Schwierigkeit dar, mich innerhalb dieses scheinbaren energetischen Chaos zu orientieren und die exakten Daten für den Sprung ins Massenzentrum der GMW zu ermitteln und in die Positronik des Dimetranstriebwerks einzuspeisen. Mein Planhirn war mir dabei allerdings eine große Hilfe. Terraner hätten wahrscheinlich Hyperinpotroniken wie NATHAN oder SENECA gebraucht, um die gleiche Leistung zu vollbringen. Es war sowieso erstaunlich, daß Intelligenzen ohne Planhirn überhaupt die intergalaktische Raumfahrt beherrschten.
    Als ich den Dimetransantrieb aktivierte, verschwand schlagartig das „normale" Universum von den Bildschirmen der Panoramagalerie. Natürlich traf das nur relativ zu, nämlich dann, wenn jemand ausschließlich alles das als normal bezeichnete, was er mit seinen angeborenen Sinnen wahrzunehmen vermochte. In Wirklichkeit war das aber nur der Bruchteil eines Bruchteils des ganzen Universums.
    Wir bewegten uns auf eine Art, die die größten Vorzüge des Transitionsflugs mit den größten Vorzügen des Linearflugs verband - und zwar unter dem Schutz eines Paratronschirmfelds, das uns vor einer Ent- und Rematerialisation bewahrte. Unsere Bewegung konnte als Sprung aus den Fesseln unseres Universums bezeichnet werden, bei dem wir für kurze Zeit das interuniverselle Medium durchquerten, das absolut unanschaulich war.
    Ich bemerkte, daß Tom Fox und seine Begleiter, ein Captain und ein Leutnant, schwerer atmeten, als auf den Bildschirmen die vielen kugelförmigen, pulsierenden Objekte auftauchten, die so zart und geschmeidig wie Meeresquallen wirkten, in Wahrheit aber andere Universen waren.
    Wenige Sekunden später war dieser überwältigende Einblick in das Wunder des Kosmischen Superorganismus schon wieder vorbei. Die Entfernung zur Großen Magellanschen Wolke war für Dimesextratriebwerke nur ein Hopser, da sie eigentlich für die Überwindung der Distanzen zwischen weit entfernten Galaxien konstruiert worden waren. Die beiden Magellanschen Wolken aber waren nur Satelliten der Milchstraße, Überreste der einst ungeordneten Materie, aus der sie selbst sich geformt hatte, Abfall, der „vor der Haustür" liegen geblieben war.
    Die SOKRATES war im ungefähren Zentrum der Großen Magellanschen Wolke angekommen.
    Es war nicht halb so beeindruckend wie das Zentrum der Milchstraße, obwohl die GMW immerhin rund 9,5 Milliarden Sonnenmassen zählte und einen mittleren Durchmesser von 23.000 Lichtjahren besaß. Auch hier konnte sich niemand orientieren, der nicht über Bezugspunkte verfügte, die sich auch in großen Zeiträumen nicht wesentlich veränderten.
    Selbstverständlich waren in die Navigationsautomatik der SOKRATES mehrere solcher Bezugspunkte eingespeichert, die meisten schon vor rund 60.000 Jahren Standardzeit.
    Ich benutzte allerdings einen, der erst vor 1582 Jahren Standardzeit ausgewählt worden war - und zwar von einem Terraner namens Perry Rhodan.
    Es handelte sich um die rote Riesensonne Navo-Nord am äußeren nördlichen Rand der Großen Magellanschen Wolke. Dort war die Materiedichte bereits so gering, daß dieses grelle Sonnenleuchtfeuer von keinem Punkt der GMW übersehen werden konnte - ja, nicht einmal von einem Punkt der Kleinen Magellanschen Wolke.
    Hinzu kam, daß ich es nicht optisch zu erkennen brauchte. Die Ortungstaster meines Schiffes erfaßten es quasi im Augenblick unseres Wiederauftauchens im vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums unseres eigenen Universums.
    Mit diesem Wissen und den präzisen Ortungsergebnissen ausgestattet, war es nicht mehr schwierig, die Position von Terzrock zu bestimmen. Der zweite Planet der Sonne Terz-Tos befand sich 11.426 Lichtjahre von Navo-Nord entfernt am äußersten Ostrand der Großen Magellanschen Wolke - und zwar genau dort, wo die Materiebrücke begann, die die beiden Magellanschen Wolken miteinander verband.
    In meinem Ordinärgehirn tobte ein Gefühlssturm, als ich daran dachte, daß ich zum erstenmal in meinem Leben einen Planeten meiner Rasse sehen würde. Zwar war Terzrock nicht der Ursprungsplanet von uns Halutern, aber das war
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