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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos
Autoren: Unbekannt
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würde.
    Zehn Minuten später hatte die MICHAEL FREYT an meiner SOKRATES angelegt. Ich öffnete anstandslos eine Schleuse im oberen Drittel meines Schiffes.
    Erstaunt stellte ich mit Hilfe der Monitoren innerhalb der Zentrale fest, daß zehn bis an die Zähne bewaffnete STAR WARRIORS als Prisenkommando an Bord kamen, an der Spitze Major Tom Fox. Wenn ihr Ausbildungsstand ihrer Bewaffnung entsprach, dann war das eine äußerst schlagkräftige Kampftruppe.
    Ein Gedanke durchfuhr mich.
    Vielleicht konnte ich diese Kampftruppe auf Terzrock dazu bringen, meinen dortigen Artgenossen die Philosophie vom Permanenten Konflikt praktisch zu demonstrieren. Dazu würde ich Tom Fox und seine Leute allerdings einer kleinen psychologischen Behandlung unterziehen müssen.
    Der Major salutierte, als er die Zentrale der SOKRATES betrat.
    „Wir möchten Sie nicht demütigen", versicherte er treuherzig. „Darum dürfen Sie Ihre Waffen behalten, wenn Sie uns Ihr Ehrenwort geben, daß Sie sie niemals gegen uns einsetzen werden und Ihren Status als unser Gefangener akzeptieren."
    „Das ist sehr großzügig", erwiderte ich. „Sie haben mein Ehrenwort als Shan, Major."
    „Danke", sagte er artig. „Allerdings hoffe ich, daß Sie sich eines Tages nicht mehr als Shan und damit als Söldner einer außergalaktischen Machtgruppierung betrachten, sondern als STAR WARRIOR."
    Er wartete eine Weile. Möglicherweise hoffte er, mich positiv reagieren zu sehen. Aber das war mir unmöglich. Schließlich hatte ich alle zehn Stufen der Upanishad absolviert und war ein Ewiger Krieger.
    Als er einsah, daß er vergeblich auf eine Reaktion wartete, erklärte er: „Wir haben Ihr Schiff zwar aufgebracht, aber wir haben nicht vor, Sie zu einer wesentlichen Änderung Ihrer Pläne zu zwingen, Mister Sokrat. Uns ist bekannt, daß Sie von Sotho Tal Ker beauftragt sind, den Planeten Terzrock anzufliegen. Diese Welt ist auch unser Ziel. Starten Sie also mit Kurs auf das Zentrum der Milchstraße! Falls Sie Ihrer Bordpositronik ein Simulatorspielchen einprogrammiert haben, dann löschen Sie es vorher. Wie Sie gehört haben, ist Ihr Ziel auch unser Ziel."
    Er wurde mir allmählich unheimlich.
    Es war noch verständlich, daß er über mein Ziel Bescheid wußte. Wenn die Organisation der STAR WARRIORS groß genug war und ausreichende Verbindungen zu anderen Organisationen unterhielt, konnte er von Stalkers Auftrag an mich erfahren haben. Es handelte sich schließlich nicht um einen geheimen Auftrag, und es gab genug Leute, die davon erfahren hatten - beispielsweise die, die mein Schiff beschafft und für meine Bedürfnisse hergerichtet hatten.
    Aber wie er erraten hatte, daß ich die Bordpositronik mit einem Täuschungsprogramm versehen hatte, war mir ein Rätsel. Ich hielt ihn nicht für einen Telepathen. Demnach mußte er eine überdurchschnittliche Kombinationsgabe besitzen.
    „Alle Achtung!" sagte ich, bevor ich das Täuschungsprogramm löschte - und ich meinte es ehrlich.
     
    *
     
    Nachdem die MICHAEL FREYT abgelegt hatte und ich mich als vorbildlicher Gastgeber betätigte und den STAR WARRIORS, die nicht gerade Wache in der Zentrale zu halten hatten, Kabinen zuteilte, beschleunigte ich mit den Normaltriebwerken.
    Anschließend ging ich in den Linearflug über. Es sollte zwar auch schon halutische Raumschiffe mit Metagravantrieb geben, und es wurde sogar gemunkelt, auf Halut wäre inzwischen ein eigener Enerpsi-Antrieb entwickelt worden, mit dem man sich entlang der psionischen Feldbahnen des Universums bewegen konnte, aber die SOKRATES verfügte weder über die eine noch die andere Neuerung.
    Es störte mich nicht im geringsten. Halutische Linearaggregate waren erheblich stärker ausgereift als terranische es je sein würden. Entsprechend hoch waren die Überlichtwerte, die damit erreicht werden konnten. Außerdem brauchte ich nicht im Linearflug in die Große Magellansche Wolke zu fliegen. Dazu hatte mein Schiff schließlich ein Dimetranstriebwerk.
    Der Flug ins ungefähre Zentrum der Milchstraße dauerte knapp anderthalb Stunden. Als die SOKRATES in den Normalraum zurückfiel, flammten ringsum die zahllosen dicht beieinander stehenden Sonnen und die dazwischen wirbelnden und sich hin und wieder in schwersten Hyperstürmen entladenden glühenden Wasserstoffwolken.
    Tom Fox und die beiden anderen STAR WARRIORS, die in der Zentrale meines Schiffes weilten, sahen sich vielsagend an. Ich konnte mir denken, was in ihren Köpfen vorging. In einem Raumsektor wie
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