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1297 - Zweikampf der Sothos

Titel: 1297 - Zweikampf der Sothos
Autoren: Unbekannt
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Halut ja im Grunde genommen auch nicht. Vielmehr handelte es sich um eine Deportiertenwelt. Früher sollten alle jene Angehörigen meines Volkes, die in Erscheinungsbild und Charakter zu sehr an die Uleb-Bestien erinnerten, von denen unser Volk abstammte, dorthin deportiert worden sein. Diese Zeiten waren allerdings vorbei. Terzrock war seit dem Ende der Konzilsherrschaft nur noch von Halutern besiedelt, die freiwillig dorthin gegangen waren – und die regen Handel mit den Gurrads trieben, die auf Terzrock eine Handelsniederlassung unterhielten.
    „Warum zögern Sie, Mister Sokrat?" erkundigte sich Major Fox ungeduldig. „Anhand des Sonnenleuchtfeuers Navo-Nord sollte doch die Positionsbestimmung des Terz-Tos-Systems und demnach auch die Kursberechnung dorthin problemlos sein.
    Großadministrator Perry Rhodan hat Navo-Nord bestimmt nicht grundlos zum Bezugspunkt für alle Ortbestimmungen im Bereich der Magellanschen Wolken ausgewählt."
    Großadministrator Perry Rhodan!
    Weshalb verwendeten die STAR WARRIORS solche antiquierten Titel? Perry Rhodan hatte ihn doch selbst längst abgelegt und gegen den Titel beziehungsweise die Funktion eines Hanse-Sprechers ausgetauscht.
    Aber eigentlich hatte der Titel Großadministrator einen beeindruckenderen Klang als der eines Hanse-Sprechers - und er entsprach in einem Universum der Permanenten Konflikte und Kämpfe auch besser den Tatsachen und Notwendigkeiten.
    Ich entdeckte immer mehr an Geistesverwandtschaft zwischen den STAR WARRIORS und uns Ewigen Kriegern.
    „Meine Navigationsautomatik hat die Position des Terz-Tos-Systems längst bestimmt", gab ich zurück. „Ich überlege nur noch, wie ich meinen Artgenossen auf Terzrock erklären soll, daß ich quasi als Gefangener in einem halutischen Schiff dort ankomme, das sich als Prise im Besitz von Fremdintelligenzen befindet. Sie könnten das als Provokation einstufen und aggressiv darauf reagieren."
    „Wir werden jeden Angriff zurückschlagen", versicherte mir Fox.
    „Nicht jeden, sondern bestenfalls den ersten", korrigierte ich ihn. „Und auch den nur, wenn er halbherzig vorgetragen werden sollte, weil meine Artgenossen euch nicht ernstnehmen. Das werden sie aber zweifellos danach tun - und dann wird es keine SOKRATES mehr geben."
    „Unser Leben ist unwichtig", erklärte der Major. „Wichtig ist nur, daß der Name STAR WARRIORS ohne Makel bleibt, so daß alle Intelligenzen des Universums ihn nur mit dem allergrößten Respekt aussprechen."
    „Das habe ich inzwischen begriffen", erwiderte ich. „Aber ich sehe eine Möglichkeit, das Ansehen von euch STAR WARRIORS hochzuhalten, ohne daß ihr dafür sterben müßtet."
    „Laß hören!" sagte Fox.
    Das bestätigte meine Absicht, daß er durchaus kein Narr, sondern ein Realist war, der das eigene Leben nicht wegwarf, wenn er es behalten konnte, ohne sein Gesicht zu verlieren.
    „Sobald wir auf Terzrock gelandet sind, geht ihr ganz normal von Bord", schlug ich vor.
    „Bis dahin könnt ihr eure Ausrüstung aus den Lagerräumen der SOKRATES ergänzen und euch mit den beiden Gleitern vertraut machen, die in einem Hangar stehen. Ihr werdet sie brauchen, um die Vertos-Berge nördlich des Raumfahrtzentrums Chosmort zu erreichen und euch dort zu verstecken, bevor die Terzrocker Verdacht schöpfen. Aus euren Verstecken heraus könnt ihr dann einen Partisanenkrieg gegen sie führen. Das wird ihnen größeren Respekt vor euch abringen, als wenn ihr euch nach kurzem, heftigen Kampfe töten ließet."
    Tom Fox runzelte die Stirn.
    „Das klingt gut, Haluter. Aber wer sagt mir, daß du es ehrlich meinst? Wir haben schließlich dein Schiff aufgebracht und dich gezwungen, uns mit nach Terzrock zu nehmen."
    „Wenn ihr mit der halutischen Mentalität vertraut genug wärt, würdet ihr solche Fragen nicht stellen", gab ich zurück. „Die Sache macht mir einfach Spaß, und ich werde euch deshalb sogar gegen meine Artgenossen unterstützen, anstatt ihnen gegen euch zu helfen. Darauf habt ihr das Wort eines Shan."
    Die beiden Begleiter des Majors wollten mir nicht vertrauen, aber Fox befahl ihnen, meine Worte nicht anzuzweifeln - und er erklärte sich mit meinem Vorschlag einverstanden.
     
    2. BERICHT DOMO SOKRAT
     
    Als wir nach einer Linearetappe wieder in den Normalraum zurückfielen, leuchtete die kleine gelbe Sonne im Frontsektor der Panoramagalerie, der meine Urahnen an den Namen Terz den liebevollen Beinamen Tos angehängt hatten. Sie waren durchaus romantische Naturen gewesen,
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