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Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Titel: Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner
Autoren: Linda Chapman
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    „Laura, bringst du mir bitte die Tulpen aus der Küche?“ Mrs Foster betrachtete prüfend die festlich gedeckte Tafel. Hier und da rückte sie ein Glas oder eine Serviette zurecht. Die Fosters erwarteten heute Gäste zum Abendessen. Es war die erste Party seit der Geburt von Lauras Schwester Sophie. Ihre Eltern hatten einfach Lust gehabt, mal wieder ein paar gute Freunde einzuladen.
    Schon seit zwei Tagen waren die Vorbereitungen in vollem Gang. Laura und ihrBruder Max hatten schwere Einkaufstaschen geschleppt, Gemüse geschnitten und Gläser poliert. Laura freute sich, wenn das Fest nun endlich losging und die Arbeit ein Ende hatte. Das Gute war, dass die Eltern ihrer Freundin Mel auch eingeladen waren. Sie hatten erlaubt, dass Mel mitkam und bei Laura übernachtete. Die Parkers hatten leider keine Zeit, sonst wäre Jessica die Dritte im Bunde gewesen. Normalerweise waren Laura, Mel und Jessica nämlich unzertrennlich.
    Bevor die Gäste kamen, wollte Laura auf jeden Fall noch zu Sternenschweif. Sie hatte ihn in den vergangenen Tage kaum gesehen, weil die Schule und die vielen Hausaufgaben sie völlig in Beschlag genommen hatten.

    „Kann ich noch kurz in den Stall?“, fragte sie ihre Mutter, während sie ihr den Strauß bunter Tulpen reichte.
    „Nein, jetzt nicht“, antwortete Mrs Foster zerstreut und nahm Laura die Blumen ab. „Ich brauche dich noch. Du könntest zum Beispieldas Brot aufschneiden oder ein paar zusätzliche Kleiderbügel an die Garderobe hängen.“
    Laura stöhnte innerlich. „Ich habe dir doch schon so viel geholfen“, wandte sie ein. „Den ganzen Tag verbringen wir nun mit den Vorbereitungen. Ich habe Sternenschweif nur heute Morgen kurz gesehen, als ich ihm sein Futter gebracht habe. Außerdem sind wir in den letzten beiden Tagen nicht einmal ausgeritten, weil in der Schule auch noch so viel los war. Kann dir denn nicht Max zur Hand gehen?“
    „Nein, das kann er nicht“, erwiderte Mrs Foster bestimmt. „Max hat gestern und vorgestern wirklich viel gemacht. Jetzt räumt er gerade sein Zimmer auf, weil Jamie übers Wochenende zu Besuch kommt.“
    Laura biss sich auf die Unterlippe. Aus Erfahrung wusste sie, dass es keinen Sinn hatte, mit ihrer Mutter weiter zu diskutieren. Dabei brannte sie förmlich darauf, bei Sternenschweif zu sein. Vielleicht könnten sie sogar noch eine Runde fliegen, bevor die Gäste kamen? Das wäre großartig! Für Laura und Sternenschweif gab es nämlich nichts Schöneres, als im Galopp durch die Luft zu jagen. Sie würde niemals vergessen, wie sie bei ihrem ersten Flug die Hände in seiner seidigen Mähne vergraben hatte und wie ihr der Wind ins Gesicht geweht war. Auch heute noch fiel es ihr manchmal schwer zu glauben, dass sie ihr graues, unscheinbares Pony mit einem Zauberspruch tatsächlich in ein strahlendes Einhorn verwandeln konnte.
    Das Beste daran war jedoch, dass sie sich mit ihm unterhalten konnte, solange er ein Einhorn war. Sie konnte mit ihm reden wie mit einem Freund. Er verstand sie wie niemand sonst, ihm konnte sie alles anvertrauen.
    Laura machte auf dem Absatz kehrt und begab sich mit einem tiefen Seufzer in die Küche. Dort schnitt sie das Brot auf und füllte es in Körbe. Anschließend brachte sie von oben aus dem Kleiderschrank ihrer Eltern ein paar Kleiderbügel zur Garderobe.
    „So, ich habe alles erledigt. Kann ich jetzt vielleicht doch noch kurz zu Sternenschweif?“, fragte sie ihre Mutter.
    Mrs Foster warf einen Blick auf die Uhr. „Nur noch eine Stunde, bis die Gäste kommen. Umziehen musst du dich auch noch.Wenn du also unbedingt willst, dann wirklich nur kurz.“
    „In Ordnung“, antwortete Laura rasch, schnappte sich ihre Jacke und schlug die Tür hinter sich zu, bevor ihre Mutter es sich anders überlegte.
    Mit großen Schritten lief sie den Weg zu Sternenschweifs Stall hinunter. Er stand in der Nähe der Bäume, die sich am Rand der Koppel befanden. Als er sie kommen hörte, spitzte er die Ohren und drehte den Kopf zu ihr. Laura schlüpfte durch die Balken des Koppelzauns und lief zu ihm hinüber.
    „Hallo, mein Freund“, flüsterte sie und schlang die Arme um seinen Hals. Sternenschweif rieb seinen Kopf an ihr und schnaubte sanft.
    „Hast du schon gedacht, ich käme gar nichtmehr?“, fragte Laura. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel ich meiner Mutter wegen dieser Party helfen musste. Ich dachte schon, das nimmt gar kein Ende mehr. Sie hat mir auch nur erlaubt, ganz kurz bei dir vorbeizuschauen, weil
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