Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1296 - Intrigen zwischen den Sternen

Titel: 1296 - Intrigen zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß Siom Som kleiner als die Milchstraße war (die wirkliche Größe kannte sie nicht), so konnten Jahrmillionen vergehen, bis zufällig jemand an diesen Ort kam.
    Die Virenschaukel, ein kleines und sehr persönliches Gefährt, das aus der Virenmaterie der untergegangenen ACHTERDECK stammte, war alles, was sie besaß. Die Energievorräte reichten sicher noch lange aus, aber eines Tages würden auch sie zu Ende gehen.
    Jizi Huzzel besaß keine wirkliche Hoffnung mehr auf eine Rettung aus dieser trostlosen Einsamkeit.
    Einmal alle zehn Tage bestieg sie das wannenförmige Schiffchen und machte damit einen Ausflug. Dabei sammelte sie Früchte ein und füllte ihren Wasserbehälter, so daß sie für die nächste Zeit sorglos in ihrer Wohnhöhle leben konnte. Dort waren die Wasserströme in der jetzt wärmeren Jahreszeit versiegt.
    Sie arbeitete mit ihrem Kleinlabor und stellte Überlegungen an, die immer wieder in einer Sackgasse endeten. Aber ein Gedanke beseelte sie seit ein paar Tagen.
    War Comanzatara etwa gegangen, weil sie gespürt hatte, daß sie im Innern der Höhle nicht genügend Wasser erhalten würde? War das der wahre Grund für ihr Verschwinden?
    Jizi Huzzel beschloß, an diesem Tag einen größeren Ausflug zu unternehmen. Eine neue Unruhe war in ihr erwacht, vielleicht eine Vorahnung. Sie richtete sich darauf ein, mehr als zwei Tage von der Höhle fernzubleiben. Beim ersten Morgenlicht brach sie auf.
    Das leise Rauschen des Normalfunkempfängers der Virenschaukel war das einzige Geräusch, das sie begleitete. Sie ließ den Empfänger immer eingeschaltet, selbst wenn sie ruhte. Aber noch nicht einmal in den vielen Tagen der Einsamkeit hatte sie ein Signal empfangen. Ihr Sender besaß eine Reichweite von einigen wenigen Kilometern. Ihn zu benutzen war sinnlos.
    Die Virenschaukel glitt nach den verbalen Anweisungen der Siganesin über das weite Tal unterhalb der Wohnhöhle hin zum Fluß. Jizi änderte die Richtung willkürlich und flog der aufgehenden Sonne entgegen. Damit würde sie in wenigen Minuten in eine Gegend kommen, die wenig Bewuchs enthielt und die sie nur einmal in der Anfangszeit auf dem Planeten besucht hatte.
    Weiter rechts! wisperte etwas in ihrem Kopf.
    „Wieder diese Halluzinationen!" schimpfte sie laut. Sie hatte es gelernt, ihre Reaktionen genau zu beobachten, weil sie damit rechnen mußte, daß ihr Gehirn ihr unter dem seelischen Streß der Einsamkeit über kurz oder lang so manchen Streich spielen würde.
    Dennoch gab sie die Anweisung an die Virenschaukel weiter. Ihr Unterbewußtsein würde sich dadurch am ehesten beruhigen, sagte sich die Biologin und Positronikerin.
    Noch weiter nach rechts!
    Auch diesen unhörbaren Anordnungen, die sich nur in ihrem Kopf als Worte darstellten, gab sie nach. Die Virenschaukel stieg von allein in die Höhe, als sich vor Jizi Huzzel ein felsiger Bergrücken aufbäumte.
    Das ist die exakte Richtung.
    Sie schüttelte ihren Kopf, um die Stimme ihres Unterbewußtseins zu verbannen.
    Tatsächlich kehrte wieder die innere Ruhe ein. Sie konzentrierte sich ganz auf die Beobachtung ihrer Umgebung.
    Pflanzen wuchsen hier kaum noch. Die Außentemperatur fiel ständig, wie die Virenschaukel anzeigte, aber im Innern blieb es gleichmäßig und angenehm warm.
    Tiefe Schluchten tauchten unter Jizi auf. Sie ließ einen Teil des Unterbodens transparent werden, um diese Schönheiten einer unberührten Natur zu erleben und zu genießen.
    Die Virenschaukel flog immer tiefer in das zerklüftete Gebirge. Erste Gipfel, die mit Schnee und ewigem Eis bedeckt waren, ragten in der Ferne in die Höhe.
    „Was suche ich in dieser Einsamkeit?" fragte sie sich laut. „Was treibt mich an diesen Ort?"
    Ich!
    Sie faßte sich an den Kopf. War das wirklich ihre eigene Stimme, die aus dem Unterbewußtsein sprach? Oder stand sie schon kurz vor dem geistigen Kollaps?
    Sie überprüfte ihre Körperwerte mit Hilfe der Laboreinrichtungen, aber sie konnte keine ungewöhnlichen Abweichungen feststellen. Ihr Herzschlag lag etwas zu hoch, aber das schrieb sie der Aufregung zu, die sie ergriffen hatte.
    „Umkehren!" befahl sie. „Ich fliege zurück."
    Die Virenschaukel stoppte und wendete auf der Stelle. Jizi war es gewohnt, daß dieses Gefährt alle Anordnungen widerspruchslos durchführte. So war es auch jetzt.
    Der Protest kam von einer anderen Seite.
    Du darfst nicht umkehren! Du mußt zu mir kommen. Die Zeit drängt.
    „Wer spricht da?" fragte sie leise und lauschte in sich hinein.
    Da war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher