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1296 - Intrigen zwischen den Sternen

Titel: 1296 - Intrigen zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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wirst noch erleben, wer hier wessen Junge ist."
    „Du bist verrückt und unbrauchbar. Wenn du dich nicht änderst, werde ich dich beseitigen."
    Bei dieser Drohung blieben sogar Skorsh für Sekunden die Worte im Hals stecken.
    „Ich erkenne jetzt, was du willst." Der Animateur sprach plötzlich mit einem eiskalten Unterton. „Du versuchst mit allen Mitteln, Zeit zu gewinnen. Deshalb hast du Tifflor und die Selegris beauftragt, in aller Eile ein Machtpotential aufzubauen. Was willst du mit diesen Streitkräften denn anfangen, Stalker?"
    „Es geht dich zwar nichts an, du Ausgeburt der Hölle, aber ich werde es dir sagen. Ich werde damit meine Aufgabe vollenden. Die Vollendung meiner Aufgabe ist ESTARTUS Wille."
    Der Animateur brach in gellendes Gelächter aus.
    „Du, Stalker, kennst ESTARTUS Willen nicht mehr!"
    „Deine Zweifel machen mich lachen, du Wicht."
    Skorsh sprang mit einem Satz auf den Rücken Stalkers und umschlang von hinten dessen Kopf. Sein Maul näherte sich dem Ohr des Sothos.
    „Ich sage dir, was du planst, du personifizierte Hinterhältigkeit", zischte der Animateur.
    „Mich kannst du mit deinen Intrigen nicht bluffen. Leute wie Adams kannst du übertölpeln.
    Mich nicht."
    „Ich höre voller Interesse auf deine Lügen." Stalker blieb gelassen. Er versuchte, den Knorpelschwanz des Animateurs zu tätscheln, aber Skorsh schlang den Körperfortsatz zur Unterstützung seiner Arme ebenfalls um den Kopf des Knöchernen.
    „Du willst Zeit gewinnen, um gegen den neuen Sotho anzutreten. Du hast ihm die Hanse-Karawane entgegengeschickt, damit er aufgehalten wird. Du willst nicht abtreten.
    Du willst nicht einsehen, daß deine Zeit bald abgelaufen ist. Du willst nicht einsehen, daß der Wille ESTARTUS geschehen muß."
    Stalker packte mit beiden Händen nach Skorsh und riß ihn in die Höhe. Dann schleuderte er ihn in eine Ecke des kahlen Raumes.
    „Ich kenne ESTARTUS Willen", brüllte er Skorsh an. „Es ist nicht ihr Wille, daß ich abtreten soll. Auch ich trage ESTARTU in mir. Auch ich wurde aus ihr geboren. Ich erhielt von ihr meinen Auftrag. Ich fühle ganz deutlich in mir, daß meine Zeit noch lange nicht abgelaufen ist. Aber das sind Dinge, die du in deiner Blindheit nicht erkennen kannst."
    „Du lügst!" keifte der Animateur. „Du weißt genau, was der Kodex vom neuen Sotho verlangt. Er darf von sich aus praktisch nichts unternehmen, bis du, Stalker, von dir aus an ihn herantrittst, um ihn in einem feierlichen Zeremoniell zu ersuchen, deine Position zu übernehmen und deine begonnene und letztlich doch gescheiterte Mission zu einem glorreichen Ende zu führen. Diese Zeit willst du ausnutzen. Aber ich sage dir, daß der neue Sotho Tyg Ian aus einem anderen Holz geschnitzt ist. Er kennt seine Aufgaben. Und er wird sie erfüllen. Ein Schwächling und Verräter deines Formats kann ihn nicht daran hindern."
    „Deine Unterstellungen verlangen nach Genugtuung."
    Ganz plötzlich vollzog sich eine körperliche Veränderung mit Stalker. Seine emotionelle Aufladung hatte einen kritischen Punkt erreicht. Die psychische Überhitzung löste die Veränderungen aus, die sowohl seinen Metabolismus als auch sein Aussehen betrafen.
    Sein Unterkiefer reckte sich noch weiter nach vorn. Die Knorpel der Oberlippe schnellten in die Höhe. Seine Augen wurden rauchig grau, der Blick wie geistesabwesend. Aus den Enden seiner Zehen und Finger schoben sich schwarze Krallen. Das Raubtiergebiß fletschte gierig in Richtung des Animateurs.
    Jeder Wirbel seines Körpers drückte nun eine extreme Gefährlichkeit aus. In seiner Kampf gestalt konnte ihm kein bekanntes Wesen widerstehen.
    Es war ein Hohn, daß ausgerechnet Skorsh die Umwandlung in die Extremgestalt bewirkt hatte, denn dessen ureigene Aufgabe - so hatte Stalker zumindest immer angenommen - lag darin, ihn vor diesen von Jähzorn geprägten Gefühlsausbrüchen zu bewahren.
    Skorsh kauerte sich in eine Ecke und erwartete stumm den Angriff Stalkers.
    „Besinn dich!" kam es fast flehend. „Versündige dich nicht, Stalker. Du hast dich schon mit vielen Freveln beladen. Bewahre dich vor einem schnellen Ende."
    Der Sotho zögerte.
    „Hinaus!" brüllte er dann.
    Das ließ sich der Animateur nicht zweimal sagen.
    Bevor Stalkers Kampfgestalt zum Sprung ansetzte, hatte er den Raum verlassen.
     
    *
     
    Ich bin endlich allein.
    Skorsh, der ewige Quälgeist, hat vorerst einmal das Weite gesucht.
    Ich genieße die Ruhe, während mein Körper allmählich in seine
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