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1294 - Der kopflose Engel

1294 - Der kopflose Engel

Titel: 1294 - Der kopflose Engel
Autoren: Jason Dark
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viel zu, Mr. Sinclair? Ich könnte Kollegen alarmieren, die…«
    »Das ist schon geschehen, danke. Drücken. Sie mir nur die Damen, Mr. Warren.«
    »Mach ich«, sagte er und schlug die Tür zu…
    ***
    Jane Collins wusste, dass sie eine Antwort geben musste, als Mabel sie aus ihren großen Augen anschaute. Sie sah der Detektivin an, dass ihr Telefongespräch nicht eben positiv gewesen war und wartete auf eine Erklärung.
    Jane ging zwei kleine Schritte zur Seite und hob die Schultern. Auf ihrer Stirn erschien eine Falte, als sie mit leiser Stimme zugab, dass nicht alles optimal gelaufen war.
    »Was bedeutet das genau?«
    »Setz dich erst mal.«
    »Nein, Jane, ich will nicht.«
    »John hat es nicht geschafft. Er hat den Mörder stellen können, aber er ist ihm entkommen. Es kam zu einem Kampf, bei dem John etwas abbekommen haben muss.«
    »Gott«, flüsterte Mabel und brauchte jetzt tatsächlich einen Sitzplatz. »Ist er verletzt?«
    »Ja. Aber nicht schwer, sonst hätte er nicht anrufen können. Aber wir werden Hilfe bekommen. Suko ist unterwegs. Nur wird es leider etwas dauern, bis er bei uns eintrifft.«
    Mabel Denning hatte zugehört und wiederholte ihre Frage. »Dann hat es John nicht geschafft?«
    »Nein, dein Vater ist entkommen.«
    Mabel sagte in den folgenden Sekunden nichts. Man sah ihr an, dass sie angestrengt nachdachte, schließlich nickte und erst dann eine Antwort formulierte.
    »Wenn er entkommen ist, dann… dann wird er trotzdem nicht aufgeben, oder?«
    »Damit müssen wir rechnen.«
    »Er kommt her, nicht wahr?« flüsterte sie.
    »Das ist zu befürchten.«
    Mabel sagte nichts mehr. Auch Jane schloss sich diesem Schweigen an. Innerlich war sie aufgeregt.
    Sie kannte ihren Freund John gut. Wenn er es nicht geschafft hatte, Mason Denning zu stoppen, dann musste diese Gestalt verdammt gefährlich und auch mächtig sein, denn John besaß als Waffe sein Kreuz, und das hatte schon mächtigere Feinde zur Hölle geschickt.
    Die Detektivin wusste nicht, wie sie sich auf den zu erwartenden Besuch vorbereiten sollte. Mit welchen Waffen konnte sie gegen diese verdammte Gestalt angehen?
    Sie wusste es nicht.
    Die Pistole würde nicht reichen, obwohl Jane sie hervorholte und in der Hand behielt.
    »Du willst ihn erschießen?« fragte Mabel erstaunt.
    »Es ist einen Versuch wert.«
    »Dem du nicht viel zutraust - oder?«
    »So ist es leider.«
    Mabel stand mit einer schnellen Bewegung auf. »Wie wäre es denn mit einer Flucht?«
    Erst nach einem Räuspern gab Jane die Antwort. »Im Prinzip ist es keine schlechte Idee, doch der Mörder würde uns überall finden. Egal, wo wir uns verstecken. Es gibt keinen Platz auf dieser Welt, an dem wir uns verkriechen können. Für ihn gelten andere Gesetze. Er bewegt sich nicht wie ein normaler Mensch.«
    »Weil er ein Geist ist?«
    »Vielleicht auch das. Er ist mehr. Er sieht sich als Engel an. Er hat nur die falsche Seite gewählt, wobei ich sagen muss, dass sie ihn leider mit sehr starken Kräften ausgestattet hat.«
    Mabel hatte begriffen. Sie schaute ihrer Freundin in die Augen und fragte: »Du fühlst dich überfordert, wie? Sei ehrlich, Jane. Wir sind ihm nicht gewachsen.«
    »Das will ich nicht hoffen.«
    »Aber letztendlich ist es so - oder?«
    Sie nickte.
    »Müssen wir damit rechnen, dass er uns töten wird? Dass wir einfach nichts dagegen tun können?«
    Jane, schüttelte den Kopf. »Ich will weder zustimmen noch ablehnen, aber ich habe ähnliche Situationen schon öfter erlebt und lebe noch immer. Daraus schöpfe ich Hoffnung.«
    »Ich weniger.«
    »Warum?«
    »Was soll ich dazu sagen?«, murmelte sie. »Du hast ein anderes Leben geführt, Jane. Ich habe mich immer nur in der Normalität gesehen und kann mir auch jetzt nicht vorstellen, dass es noch eine andere Welt gibt. Oder andere Welten.«
    »Es ist auch schwer zu begreifen, Mabel. Selbst ich habe damit noch immer meine Probleme. Aber wir müssen uns den Dingen stellen, das ist leider so. Niemand kann dagegen an. Wir sind auch nicht in der Lage, die anderen Welten zu vernichten. Es hat sich alles irgendwann einmal aufgebaut, und es wird so bleiben. Es gibt immer Schatten und Licht. Liebe und Hass, das Prinzip der Dualität lässt sich leider nicht verleugnen. Es hat zu Beginn der Zeiten angefangen, und es wird sich weiter fortsetzen.«
    »Bis es zum großen Knall kommt?«
    »So ähnlich.«
    Das Gespräch zwischen den beiden hatte ihnen über die direkte Angst hinweg geholfen, doch jetzt, als sie sich wieder
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