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1290 - Stalker gegen Stalker

Titel: 1290 - Stalker gegen Stalker
Autoren: Unbekannt
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Traktorprojektoren zur Erzeugung eines Gravitationsnetzes und mit Paratronprojektoren zur Isolierung kleinerer Felder des Parataus ausgerüstet sind. Wie du unschwer an der Ortung ablesen kannst, hat ENTSORGER-17 alle Fänger ausgeschleust.
    Wie es aussieht, ist er nicht in der Lage, sie zurückzuholen. Die Wissenschaftler und Hanse-Spezialisten, die sich dort drüben befinden, sitzen in der Falle!"
    In dem verstümmelten Notruf war der Stern mit dem Namen Zyklop bezeichnet worden, ein äußerst treffender Name. Die Sonne funkelte in grellem Rot.
    „Antwortet uns", sagte Anson Argyris. „Verdammt, Gandolf, träumst du schon wieder?"
    „Nein. Es hat keinen Sinn. Sie reagieren nicht auf unseren Anruf."
    Die Tauregion begann energetische Blitze auszusenden. Das war die freigesetzte Energie beim Übergang vom materiellen in den psionischen Zustand. Mehrere Schockfronten rasten nach allen Seiten davon. Der Tender konnte den Kurs nicht mehr halten und wurde von einem der kleinen Psistürme in Richtung Zyklop gedrückt. Auf den Optikschirmen konnten die Männer der REDHORSE verfolgen, wie die Triebwerke des Schiffes mit Maximalschub flammten, ohne eine große Kursänderung zu bewirken. Der Tender flog direkt auf den Nocturnenschwarm zu.
    Anson Argyris verließ seinen Platz und trat neben den Cheffunker.
    „Du darfst jetzt spielen", meinte er väterlich und tippte Gandolf Rius sanft auf die Schulter. „Du kannst das doch so gut. Veranlasse den Nocturnenschwarm zum Abdrehen.
    Versuche es ruhig mit deiner unbegreiflichen Musik, aber untermale sie gefälligst mit den Passagesymbolen!"
    Rius nickte ernst und versank in Konzentration. Seine Fingerspitzen berührten die Funkanlage und begannen wie auf der Tastatur eines Musikinstruments zu spielen. Dazu öffnete er seinen Geist, um die Impulse der Nocturnen auf sich wirken zu lassen.
    Hier kommen Freunde! dachte er. Er spielte die Passagesymbole in Variationen hinaus und fügte die eigentlichen und klaren Symbole an. Er lauschte und lauschte, und auf seiner Stirn bildeten sich winzige Schweißperlen. Etwas war da, was ihn störte, aber noch war er nicht in der Lage zu sagen, was es war.
    Die Nocturnen sangen ihr ergreifendes Lied. Sie änderten weder ihren Kurs, noch gaben sie sonst wie zu erkennen, daß sie die Symbole verstanden und sie als Freunde akzeptierten.
    „So ein Unsinn", drang die Stimme des Kaisers an seine Ohren. „Die auf dem Tender haben es bestimmt vor uns versucht und nichts damit erreicht. Was ist los in diesem Sonnensystem?"
    Gandolf Rius lockerte ein wenig seine Konzentration. „Wartet, ich glaube, ich habe etwas. Ja, das ist etwas. Es wird deutlicher, je näher wir komm..."
    Er verstummte und konzentrierte sich erneut. Die Musik, die die Nocturnen spielten, der Gesang, den sie durch das Vakuum sandten, er besaß einen befremdlichen Unterton. Es war ein Beiklang, den Gandolf instinktiv als melancholisch oder verzweifelt empfand. Oder als eine Mischung aus beidem. Er konnte es nicht absolut auf seine menschliche Empfindungen übertragen. Er begriff nur eines: Der Nocturnenschwarm war anders als die, denen die Hanse bisher begegnet war. Etwas stimmte nicht mit ihm.
    Plötzlich fuhr der Cheffunker auf.
    „Er reagiert nicht auf die Symbole und ist für alle anderen Symbole taub. Er versteht sie verkehrt. Es gibt keinen Zweifel!"
    Rumus Sharman starrte ihn mit verständnislos geöffnetem Mund an.
    „Der Schwarm ist verrückt!" sagte Gandolf. „Eine andere Formulierung fällt mir nicht ein!"
    Anson Argyris ließ sich schweigend in den Kommandantensessel fallen. Er änderte den Kurs der Kogge und führte sie auf direktem Weg dem Tender entgegen. In seinen Augen war ein seltsames Leuchten.
    „SERUNS anlegen. Sofort! Das ist ein Befehl!" sagte er scharf. Es gab niemand in der Zentrale der REDHORSE, der sich dieser Anweisung widersetzte. Was sie vorhatten, war ein Unternehmen auf Leben und Tod.
     
    *
     
    Es war eine ungeheure Macht, die über sie hereingebrochen war. Marna Updike wehrte sich dagegen, aber sie war zu schwach. Sie taumelte vorwärts, und wie durch Zufall gerieten die beiden nächsten Tropfen in ihre Hand. Sie klammerte die Finger darum und bemühte sich, Halt an diesen winzigen Gebilden zu finden.
    Ihre Augen sahen nur rote Schleier. Sonst hätte sie erkennen können, daß die Tautropfen von den Ausläufern eines Psisturms zur beschleunigten Deflagration angeregt wurden. Sie gaben Energie ab, und diese Energie floß auf die
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