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129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest
Autoren: A.F.Morland
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den Griff zu bekommen. Jenen, die sich überfor -dert fühlten, wurde empfohlen, sich ablösen zu lassen.
    Man drohte, versprach Auszeichnungen und Belobigungen. Man arbeitete mit Zuckerbrot und Peitsche, doch niemand glaubte ernsthaft, daß das etwas nützte.
    Es gab keinen Mann in der Stadt, dem man zutraute, mit dem Blutgrafen fertig zu werden.
    Der Vampir kam wellenartig über die Stadt, davon, berichtete eine geheime Chronik von Budapest. Immer wieder trieb Istvan Graf Lazar eine Zeitlang sein Unwesen und verschwand dann wieder in der Versenkung.
    Blieb nur zu hoffen, daß sein Morddrang bald befriedigt war und er sich von selbst aus der Stadt zurückzog. Sollte sich die nächste Generation den Kopf zerbrechen, wie man seiner Herr wurde.
    ***
    Wir suchten in den entlegensten Winkeln des Gewölbes nach dem Versteck des Blutsaugers, Da wir nicht mit Sicherheit wußten, daß der Graf das Schloß verlassen hatte, ließen wir es nicht an der nötigen Vorsicht mangeln.
    Außerdem konnte es im Schloß nicht nur diesen einen Vampir geben. Lazar hatte Natalja Kornö hierher bringen wollen. Oder war das nur ein leeres Versprechen gewesen?
    »Nichts«, sagte Vladek enttäuscht, als wir unseren Ausgangspunkt erreichten. »Als würde es ein solches Versteck nicht geben, aber es existiert. Es ist nur so gut getarnt, daß wir es nicht finden.«
    Wir traten in den Schloßhof.
    »Was nun, Tony?« fragte Vladek Rodensky.
    »Tja, gute Frage«, gab ich zurück.
    »Kurz bevor der Tag anbricht, wird er wohl wieder hier eintrudeln«, meinte Vladek. »Wollen wir hier auf ihn warten? Vielleicht sehen wir ihn heimkommen und schaffen es, ihn zu stellen.«
    »Könnte klappen, aber bis dahin sind wir hier reichlich überflüssig, deshalb schlage ich vor, zu Albina und Vicky zurückzufahren und ihnen die Nacht über Gesellschaft zu leisten. Eine Stunde vor Morgengrauen legen wir uns hier auf die Lauer und warten auf Lazar,«
    »Ich habe ein gutes Gefühl, Tony. Ich glaube, wir kriegen ihn - entweder in der Stadt oder hier.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, sagte ich und begab mich mit Vladek zu dessen Wagen.
    Wir stiegen ein, Vladek startete. Die Scheinwerfer schnitten eine weiße Welt aus der Dunkelheit.
    Wir verließen den Schloßhof, der Rover rollte über die Zugbrücke und dann die Serpentinen durch den Wald hinunter. Meine Gedanken eilten voraus zu Vicky und Albina.
    Ich hoffte, daß mit den beiden Mädchen alles in Ordnung war und daß sie gut auf sich aufpaßten, denn Lazar würde garantiert einen neuerlichen Versuch unternehmen, an Albina heranzukommen.
    Ich durchstöberte meine Taschen nach einem Lakritzenbonbon - und fand den Porzellanelefanten, den Vicky in einem ihrer Koffer glaubte.
    »Da ist er ja, der kleine Ausreißer«, sagte ich grinsend und setzte die Figur, die den Rüssel stolz hochstreckte, vor Vladek auf das Armaturenbrett.
    »Oh, danke«, sagte Vladek erfreut. »Ein niedliches Kerlchen.«
    »Der wievielte Elefant ist das in deiner Sammlung? Der siebenhundertste?« fragte ich grinsend.
    »Ich habe noch nicht einmal halb so viele Dickhäuter.«
    »Möge er dir soviel Glück bringen wie die anderen«, sagte ich und legte müde den Kopf auf die Nackenstütze.
    ***
    Kurz bevor die Dämmerung einsetzte, standen Vicky Bonney und Albina Conti auf.
    »Wie hast du geschlafen?« wollte Vicky wissen.
    »Erstaunlich gut«, antwortete Albina. »Ich bin ausgeruht, obwohl’s nur ein paar Stunden waren.«
    Sie ließen sich vom Zimmerservice etwas zu essen bringen, und Vicky Bonney legte ihre magischen Wurfsterne auf den Tisch.
    »Darf mich mir so ein Ding mal ansehen?« fragte Albina. »Selbstverständlich.«
    Albina nahm einen der Sterne in die Hand. Er hatte die Form eines Drudenfußes. »Was ist in diese Schenkel graviert?« wollte die junge Journalistin wissen.
    »Weißmagische Sprüche und Symbole«, erklärte Vicky. »Sie verleihen dem Silber eine magische Kraft, die sich nicht sehr günstig auf schwarze Wesen auswirkt.«
    »Hattest du schon oft mit solchen Gegnern zu tun?«
    »Öfter jedenfalls, als mir lieb war. Tony versucht mich nach Möglichkeit aus allem rauszuhalten, aber das klappt nicht immer. Damit ich mich im Ernstfall wehren kann, trainiert Tony mit mir Karate und Jiu Jitsu,«
    »Ich denke, dadurch, daß ich mit Vladek zusammen bin, gehöre ich auch irgendwie zu euch.«
    »Auf jeden Fall. Wenn Vladek wieder nach London kommt, muß er dich unbedingt mitbringen.«
    »Bis dahin werde ich einiges nachzuholen
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