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129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest
Autoren: A.F.Morland
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küssen, und sie hatte nichts dagegen. Seufzend schlang sie die Arme um seinen Nacken und rieb sich wie eine Schlange an ihm.
    »Na schön, einen Kuß«, flüsterte sie, »Um die Freundschaft zu besiegeln.«
    Seine Gesichtshaut war seltsam kalt, und Marju kam es so vor, als würde er nicht atmen.
    Aber das war Blödsinn. Jeder Mensch mußte atmen.
    Jeder Mensch!
    Lazar nahm sie fester in seine Arme. Sein Mund öffnete sich, und die langen Vampirhauer kamen zum Vorschein, doch das sah Marju Szebesty nicht.
    Sie begriff nur, daß er tatsächlich nicht atmete. Wie hatte er sich vorgestellt? Welchen Namen hatte er genannt?
    Istvan.
    Dem Mädchen fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen. Ihre Kollegin hatte gesagt, er hätte eine unheimliche Aura. Das paßte alles zusammen.
    Die unheimliche Aura, das Nichtatmen, der Vorname Istvan.
    Das mußte istvan Graf Lazar sein, der Vampir von Budapest, von dem ihr erst kürzlich ein Gast erzählt hatte. Der grausame Blutsauger, den alle totschwiegen, den es aber dennoch gab.
    Marju wollte sich aus seinem harten. Griff befreien. Als ihr das nicht gelang, versuchte sie um Hilfe zu schreien, aber Lazar hielt ihr blitzschnell den Mund zu, Und dann biß er zu.
    ***
    »Ich habe eine Idee«, sagte ich. »Das könnte klappen,«
    Nicht nur Vladek und ich waren in die Zisterne gestürzt, sondern auch morsches Holz, Ich suchte die widerstandsfähigsten Stücke aus und stemmte sie schräg gegen die Wand. Darauf zu stehen, war ein fast unmöglicher Balanceakt, und noch schwieriger wurde es, als Vladek Rodensky erneut an mir hochkletterte.
    »Diesmal müßtest du den Zisternenrand erreichen«, sagte ich, Vladek streckte sich. Ich spürte, wie das Holz unter mir wegrutschte. »Vorsicht!« rief ich, dann fielen wir um, »Verdammt!« stöhnte Vladek, »Diesmal habe ich mir wehgetan.«
    »Bist du verletzt?« fragte ich besorgt, »Das zum Glück nicht.«
    »Dann das Ganze gleich noch mal, aber zuerst müssen wir das Holz besser abstützen, damit: es nicht erneut wegrutschen kann,«
    Wir bauten eine stabilere Stufe, und diesmal stellte Vladek Rodensky sich darauf. Dann arbeitete ich mich zu seinen Schultern hoch und… erreichte den Rand der Zisterne.
    Mein Herz schlug sofort schneller. Ich hielt mich mit beiden Händen fest und forderte Vladek auf, an mir hochzuklettern. Unser beider Gewicht, hing an meinen Händen, die dieser enormen Belastung nicht lange gewachsen sein würden.
    »Mach schnell!« sagte ich deshalb keuchend, »Ich weiß nicht, wie lange ich mich festhalten kann,«
    Vladek turnte nach oben. Mir drohten die Arme aus den Gelenken zu springen, und ganz langsam verließ die Kraft meine Finger, »Beeil dich!« stieß ich gepreßt, hervor, Vladek klammerte sich an meinen rechten Arm, Er verlagerte sein Gewicht. Dadurch wurde der Zug so stark, daß ich loslassen mußte, Vladek griff sofort nach meinem linken Arm, Ich befürchtete schon, auch diesen Halt zu verlieren, doch plötzlich war ich entlastet. Vladek hielt sich nicht mehr an mir, sondern am Zisternenrand fest.
    Ein Klimmzug… Seine Schuhspitzen kratzten über die glatte Wand, und Staub rieselte auf meinen Kopf. Dann war Vladek draußen, Er drehte sich sofort um, griff nach meinem linken Arm, packte fest zu und stemmte sich mit mir ächzend hoch.
    Die Anstrengung verzerrte sein Gesicht so sehr, daß es mir fremd vorkam.
    »Geschafft!« keuchte ich, als ich neben meinem Freund stand.
    Er legte mir erleichtert die Hand auf die Schulter. »Mit der Nummer könnten wir im Zirkus auftreten,«
    »Ein Job genügt mir«, erwiderte ich. Dann setzten wir die Suche nach dem Versteck des Blutgrafen fort, »Er ist bestimmt nicht mehr hier«, sagte Vladek, »Jede Wete, daß er sich bereits wieder In der Stadt herumtreibt.«
    »Um so ungefährlicher ist es für uns, seinen Unterschlupf für ihn unbrauchbar zu machen.«
    »Dazu müßten wir ihn zuerst finden.«
    »Das versuchen wir doch schon eine ganze Weile.«
    ***
    Ein Mitbewohner des Hauses fand die blutleere Leiche des Mädchens. Er verständigte unverzüglich die Polizei. Man verbot ihm, über die Angelegenheit zu sprechen, und schaffte die Tote fort, Marju Szebesty war nicht das erste Opfer des Vampirs, und man befürchtete, daß es auch nicht das letzte sein würde.
    Wieder einmal breitete man den Mantel des Stillschweigens über einen Mord, den der Blutgraf verübt hatte, doch hinter den Kulissen liefen die Telefone heiß.
    Von höchsten Stellen wurde befohlen, die Sache schnellstens in
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