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129 - Der Vampir von Budapest

129 - Der Vampir von Budapest

Titel: 129 - Der Vampir von Budapest
Autoren: A.F.Morland
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mir genau an. In fieberhafter Anspannung suchten wir nach der Geheimtür, durch die man in Lazars Versteck gelangte.
    Wir fanden keinen Knopf und keinen verborgenen Hebel. Keiner der Steine ließ sich herausnehmen, und als Vladek die Wand abklopfte, klang sie an keiner Stelle hohl.
    Natalja mußte sich geirrt haben. Wahrscheinlich wollte sie das Versteck des Vampirs so sehr finden, daß sie sich einbildete, es entdeckt zu haben.
    Es kam zu zwei weiteren Fehlanzeigen. Dann resignierte Natalja. »Es tut mir leid, aber es klappt nicht. Ich hatte so sehr gehofft, Ihnen helfen zu können…«
    »Habe ich es nicht gleich gesagt?« bemerkte Bela Kornö. »Wie hätte das auch klappen sollen? Es besteht ja keine Verbindung mehr zwischen meiner Frau und diesem verfluchten Blutsauger - und dafür danke ich dem Himmel. Ich schlage vor, wir verlassen das Schloß.« Er hielt seine Uhr in den Lichtstrahl der Lampe und erschrak. »So spät schon! Wir müssen uns sputen. Es wird bald dämmern, dann erwacht der Vampir.«
    Vladek Rodensky warf mir einen zutiefst enttäuschten Blick zu. Ich hob wortlos die Schultern. Wir durften nicht länger bleiben und die Kornös einer Gefahr aussetzen, die wir möglicherweise nicht von ihnen abwenden konnten. Das wäre unverantwortlich gewesen.
    Im Schloßhof wiederholte Natalja: »Es tut mir wirklich leid…«
    »Sie haben es versucht«, sagte ich tröstend. »Das ist auf jeden Fall lobenswert.«
    Bela Kornö beobachtete nervös den Himmel. »Lassen Sie uns in den Wagen steigen und abfahren«, verlangte er.
    Wir setzten uns in den Rover. Ich nahm auf dem Beifahrersitz Platz, die Kornös stiegen hinten ein. Bela Kornö tätschelte die Hände seiner Frau.
    Vladek fuhr los, und mein Magen krampfte sich zusammen. Es sah fast danach aus, als würden wir den Vampir nie erwischen. Sein Versteck war hervorragend getarnt, daran gab es nichts zu rütteln.
    Ich konnte mich des lästigen Eindrucks nicht erwehren, daß uns Graf Lazar auf der Nase herumtanzte, und das machte mich wütend. Es mußte doch möglich sein, ihn zu erwischen.
    Ich setzte meine ganze Hoffnung auf die bevorstehende Nacht.
    Die Dämmerung überzog die Stadt mit einem stumpfen Grau, ein Kleid, das der Stadt nicht stand.
    »Sehen Sie, wie gut es war, daß ich zum Aufbruch drängte?« sagte Bela Kornö. »Es wird schon dunkel.«
    Vladek Rodensky schaltete die Scheinwerfer ein. Ich saß neben ihm und zerbrach mir den Kopf, wie ich es anstellen mußte, um dem Vampir von Budapest den Garaus machen zu können.
    Vielleicht sollten wir ihm eine Falle stellen. Er war bestimmt immer noch scharf auf Albina, aber es widerstrebte mir, Vladeks Freundin als Lockvogel einzusetzen.
    Ich würde mit Vicky reden. Sie war erfahrener als Albina, und sie vertraute mir. Nachdem sie dem Vampir eine so schmachvolle Niederlage und eine so schmerzhafte Verletzung beigebracht hatte, stand bestimmt auch sie ganz oben auf Graf Lazars Wunschliste. Vielleicht sogar noch vor Albina.
    Rache ist etwas, das Schwarzblütler verdammt ernst nehmen. Da müssen alle anderen Interessen zurückstehen.
    Vicky würde sich als Köder für den Vampir zur Verfügung stellen. Sie war ein sehr mutiges Mädchen. Wenn wir uns dann in ihrer Nähe auf die Lauer legten, konnte ihr nach menschlichem Ermessen nichts geschehen.
    Wo sollten wir Vicky dem Vampir präsentieren? Am besten in seinem Schloß. Ich machte Vladek mit meinen Überlegungen vertraut, »Wir liefern die Kornös zu Hause ab und kehren mit Vicky zum Schloß zurück«, sagte ich.
    Vladek wiegte den Kopf. »Hoffentlich weißt du, was du tust, Tony.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Dann machen wir es so… vorausgesetzt, Vicky ist damit einverstanden. Ich möchte endlich einen Schlußstrich unter dieses Kapitel ziehen.«
    »Das«, sagte Vladek seufzend, »wollen wir alle.«
    Doch dann kam alles ganz anders… Etwas Großes, Flatterndes flog auf uns zu!
    Wir befanden uns auf der Elisabethbrücke, waren im Begriff, die Donau zu überqueren. Vladek fluchte und verriß den Rover. Gleichzeitig bremste er.
    Hinter uns quietschten die Reifen nachkommender Fahrzeuge. Sie hatten zum Glück genügend Abstand gehalten, so daß es zu keinen Blechschäden kam.
    Das große, Flatternde war eine Fledermaus, die den Rover angriff.
    »Das ist Lazar!« brüllte Vladek Rodensky.
    Im selben Augenblick knallte der Fledermauskörper gegen die Frontscheibe, die sich mit einem Netz von Sprüngen überzog. Wir hörten den Vampir
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