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1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel
Autoren: Unbekannt
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Kartan zu transmittieren - oder doch wenigstens in die heimatliche Galaxis, wo wir irgendwann Hyperfunkkontakt zu einem unserer anderen Schiffe herstellen konnten.
    „Hast du verstanden, was wir vorhaben, Giffi Marauder?" wandte ich mich an den Sternnomaden.
    „So ungefähr", sagte Marauder gleichgültig.
    „Fürchtest du dich nicht davor?" fragte ich verwundert.
    Er schüttelte seine zottelige Mähne.
    „Warum sollte ich?" gab er zurück. „Ich bin in letzter Zeit soviel kreuz und quer durchs All geschleudert worden, daß es mir auf einmal mehr oder weniger nicht ankommt."
    „Wir alle können dabei umkommen!" warf Jarmin-Vyn ein und musterte Marauder prüfend.
    „Aber nur einmal!" trumpfte der Nomade auf. „Das ist nicht öfter, als wir sowieso sterben werden. Worüber also sollte ich mich aufregen!"
    Jarmin-Vyn-H'ay lachte und funkelte den Nomaden an. Seine leuchtenden Augen verrieten die Sympathie, die er ihm gegenüber empfand - und ich mußte gestehen, daß er mir in diesem Augenblick ebenfalls sympathisch war.
    „Ich finde das gar nicht lustig", stellte Adams mürrisch fest. „Wenn mir wenigstens jemand erklären würde, worum es eigentlich geht. Vielleicht könnte ich dann mitlachen."
    „Erkläre du es ihm!" befahl ich Marauder und winkte einem Sternsöldner, er solle einen Reservesessel für Adams gegenüber dem Sternnomaden aufstellen.
    Anschließend vergaß ich die beiden Gefangenen, denn meine Konzentration auf die Esper und unsere Aufgabe beanspruchte mich total.
    Das optisch erkennbare Universum verschwand.
    Das psionisch erkennbare Universum tauchte vor meinem geistigen Auge auf...
     
    *
     
    „Es ist nichts, was Wesen wie du verstehen könnten", sagte Daswasdurchdas-Nichtssprach.
    Ich versuchte, etwas zu sehen, aber das war unmöglich. Es war zu hell. Ich konnte nur die Augen schließen und mich auf Gehör- und Geruchssinn verlassen.
    „Sprich weiter!" bat ich.
    „Ihr habt viel riskiert", vernahm ich. „Es wäre nicht notwendig gewesen, denn es gibt einen besseren Weg."
    „Welchen?" fragte ich.
    „Wer ihn nicht kennt, lernt ihn durch Worte allein nicht kennen", erwiderte mein unsichtbarer Gesprächspartner.
    „Bist du das Gottesgeschöpf?" bohrte ich weiter.
    Diesmal antwortete die Wesenheit nicht. Mir war lediglich, als würde ich einen langgezogenen Seufzer hören. Aber das konnte auch auf einer Sinnestäuschung beruhen.
    Ich grübelte darüber nach, wo ich mich befand, wer ich war und was ich eigentlich wollte. Aber ich fand keine Antwort auf meine unausgesprochenen Fragen.
    Mit einemmal glaubte ich, Stimmen zu hören.
    Ich konzentrierte mich darauf, sie zu verstehen, doch ich vernahm nur ein undeutliches Wispern und Raunen. Verzweiflung packte mich. Es war schlimm, nicht einen einzigen Anhaltspunkt dafür zu haben, wer man war, wo man war und was eigentlich geschah - außer der Bewegung der eigenen verworrenen Gedankenfetzen.
    Kartan!
    Es war wie ein vielstimmiger Aufschrei.
    Das gleißend helle Nichts zersplitterte in Myriaden von winzigen Fragmenten. Daswasdurchdas-Nichtssprach lachte gellend und verstummte dann.
    Ich kehrte zurück.
    Unwillkürlich nahm ich Abwehrhaltung ein. Die Krallen fuhren aus meinen Fingern.
    Fauchend starrte ich um mich.
    Ich erkannte die Umgebung wieder. Es war die Hauptzentrale der MASURA. Aber sie war still, leer und tot.
    Nicht eine einzige Kartanin, kein Kartanin, weder Frau noch Mann, wohin ich auch blickte. Die Kontrollen waren so finster wie die Bildschirme, und nicht die leiseste Vibration verriet, daß Aggregate an Bord arbeiteten.
    „Jarmin-Vyn-H'ay!" rief ich.
    Niemand antwortete. Es gab nicht einmal ein Echo. Meine Stimme schien von den Wänden verschluckt zu werden.
    Ich setzte einen Fuß vor – und nahm ihn wieder zurück, denn die Bewegung ließ die Konturen der Umgebung ineinander fließen, zu irrationalen Phantasiegebilden werden.
    Das wurde jedoch rückgängig gemacht, als ich den Fuß zurückgenommen hatte und mich nicht mehr regte.
    Es war unheimlich.
    Das war die Hauptzentrale der MASURA. Es gab gar keinen Zweifel daran. Ich erkannte alles wieder. Dennoch war es unwirklich, denn sobald ich die geringste Bewegung machte, befand ich mich nicht mehr in der Hauptzentrale der MASURA. Ich befand mich nicht einmal mehr auf dem Fernraumschiff.
    Aber wo war ich dann?
    In den tiefsten Tiefen der Hölle!
    Ich lauschte den Worten nach, ohne zu wissen, ob ich sie überhaupt akustisch wahrgenommen hatte. Es kam mir vor, als wollte mich jemand
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