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1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel
Autoren: Unbekannt
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verspotten.
    Wieder setzte ich einen Fuß vor - nur bedeutend vorsichtiger als zuvor.
    Abermals zerflossen die Konturen der Umgebung.
    Ich zögerte.
    Doch dann sagte ich mir, daß es so nicht weitergehen konnte. Ich mußte eine Entscheidung erzwingen, so oder so. Entschlossen und zitternd vor Angst stellte ich den Fuß ganz vor. Alles floß ineinander. Dunkle Schemen wirbelten um mich herum.
    Gellendes Kreischen erscholl.
    Alles in mir drängte danach, den Fuß wieder zurückzuziehen und alles rückgängig zu machen. Doch ich fürchtete mich vor dem alten Zustand ebenso sehr wie vor dem Unbekannten.
    Zornig über mich selbst setzte ich auch den anderen Fuß vor.
    Die Schemen wirbelten schneller, dann formten sie sich zu klaren, deutlichen Bildern.
    Ich stand in der Hauptzentrale der MASURA - und lauschte dem wahnsinnigen Gelächter, das mein Bewußtsein in Wellen überschwemmte.
    Es war das Gelächter meiner 450 Esper, die in ihren halbkugelförmigen Kanzeln saßen und von den Kräften überwältigt worden waren, die sie freigesetzt hatten.
    Psiphrenie!
    Der Wahnsinn beherrschte das Schiff.
    Die spontane Deflagration war mißlungen. Zumindest aber hatten es die Esper nicht geschafft, die freigesetzten psionischen Energien in die gewünschten Bahnen zu lenken.
    Wir waren verloren.
    Weder Schiff noch Besatzung existierte noch wirklich. Uns gab es nur noch in den flüchtigen Erinnerungen, die ab und zu in unserem umnachteten Geist aufblitzten und sich früher oder später in Raum und Zeit verlieren würden.
    Niemals wieder würde jemand uns oder das Schiff wiedersehen.
    Im Dreiecksnebel wartete man vergeblich auf uns.
    Nein! schrie es in mir.
    Aber es kam nicht nur aus mir heraus. Ich spürte, daß dieses Nein auch von außen an mich herangetragen wurde.
    Hoffnung wuchs in mir.
    Meine Esper hatten noch nicht aufgegeben. Sie wehrten sich gegen den Zugriff der Psiphrenie. Ich durfte sie nicht allein lassen. Gemeinsam gelang es uns vielleicht doch noch, das Verhängnis abzuwenden und in die Heimat zurückzukehren.
    Ich spürte neue Willenskraft in mich hineinfluten - und ich konzentrierte mich, wie ich mich in meinem ganzen Leben noch niemals konzentriert hatte.
    Wir mußten es schaffen!
     
    ENDE
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