Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte.
    Ich war überrascht. Das hatte ich nicht erwartet.
     
    13. TOVARI LOKOSHAN
     
    Ich hatte es immer noch nicht geistig verkraftet.
    Eigentlich hätte ich mir denken können, daß die Aufdeckung meiner wahren Identität mein ganzes bisheriges Weltbild zertrümmern würde. Es hatte Anzeichen und Hinweise genug gegeben, die mich das ahnen ließen.
    Dennoch war ich zutiefst erschüttert gewesen, als es dann tatsächlich geschehen war.
    Vielleicht auch nur deshalb, weil ich es zu diesem Zeitpunkt nicht erwartet hatte.
    Woher hätte ich auch wissen sollen, daß Dalaimoc Rorvic mich auf Anhieb bis auf den Grund meiner Seele durchschaute. Noch immer war es mir ein Rätsel, wie er hinter meine Identität und die von Lullog gekommen war, kaum daß er uns zum erstenmal vollstofflich gegenüber gestanden hatte.
    Ich hieß also nicht Giffi Marauder, sondern Tovari Lokoshan - und ich war von Kamash geflohen, um mich vor dem „Fluch" der Lokoshans in Sicherheit zu bringen, vom uralten Erbgott unserer Familie eingeholt und zu Handlungen gezwungen zu werden, die ich nicht ausführen wollte.
    Es hatte alles nichts genützt.
    Es hatte nichts genützt, daß ich viele Millionen Lichtjahre weit geflohen war, es hatte nichts genützt, daß ich mich meiner Erinnerungen entledigt hatte und falsche Erinnerungen hatte aufpfropfen lassen - und es hatte nichts genützt, daß ich in den Dienst von Perwela Grove Goor und ihres Freien Wirtschaftsimperiums getreten war und mich als Astral-Fischer betätigt hatte.
    Das Schicksal hatte mich unerbittlich eingeholt.
    Ich seufzte.
    Nur mit halbem Ohr hörte ich, was die Kartanin miteinander besprachen. Daß ich sie verstand, hatte mich nicht gewundert. Ich hatte als selbstverständlich angenommen, daß entweder Hilda, die perfekte Positronik meines SERUNS oder Lullog als Simultanübersetzer nach beiden Seiten hin dienten.
    Du wirst meine wahre Identität niemals preisgeben! wandte ich mich in Gedanken an den Erbgott, den ich zwischen rechtem Arm und Rippen spürte, aber nicht sah.
    Ich werde sie nicht preisgeben, Gebieter! antwortete er mental. Aber du wirst sie nicht ewig geheim halten können.
    Ewig! dachte ich verächtlich zurück. Was dauert schon ewig?
    Darauf antwortete er nicht. Das machte mich nervös. Was wußte er über die Ewigkeit?
    Die Kartanin, die von den anderen Katzenwesen respektvoll mit Protektorin angeredet wurde, erhob sich und verließ die Steuerzentrale in Begleitung zweier Sternsöldner.
    Kaum hatte sie die Zentrale verlassen, maunzten, zischelten und fauchten die übrigen Raumfahrer miteinander. Ich glaubte herauszuhören, daß sie mit ihrem Schiff ein äußerst gewagtes Manöver vorhatten.
    Das konnte ja heiter werden!
    Ein Blick auf die Bildschirme der Panoramagalerie bewies mir, daß wir uns noch im Zwischenraum befanden. Das beruhigte mich wieder etwas. Während eines Linearmanövers konnte kaum etwas anderes unternommen werden.
    Ich lehnte mich einigermaßen entspannt zurück und bemühte mich, die Geschehnisse der jüngsten Vergangenheit zu ordnen...
     
    14. DAO-LIN-H'AY
     
    Als das Schott aufglitt, hob er den ungewöhnlich großen Kopf, der ihm, wahrscheinlich infolge Übermüdung, vornübergesunken war.
    Das war er also!
    Homer Gershwin Adams, ein Mann vom Volk der Terraner, Finanzgenie, Chef der Kosmischen Hanse - und Parataudieb.
    Er würde mich kennen lernen!
    „Steh auf!" befahl ich - und mein Translator übersetzte.
    Adams blieb auf dem Boden sitzen und hob statt dessen die Hände, die mit einer dünnen Kette an einem in die Wand eingelassenen Ring seiner Zelle gefesselt waren. Der Blick aus seinen blaßgrauen Augen suchte, meine Augen.
    „Also, gut, macht ihn los!" sagte ich zu den beiden Sternsöldnern, die mich begleitet hatten.
    Danach setzte ich mich an den Tisch der Zelle und machte es mir bequem, indem ich ein Bein von dem Hocker herabhängen ließ.
    Adams rieb sich die befreiten Handgelenke und nahm mir gegenüber Platz.
    Abschätzend musterte er mich.
    „Du bist Dao-Lin-H'ay", stellte er fest, als könnte er Gedanken lesen. „Was versprichst du dir von deinem Vorgehen, Protektorin?"
    „In erster Linie natürlich die Beendigung der frechen Piraterie eurer Hanse", antwortete ich.
    Im nächsten Moment schoß mir siedendheiß der Zorn unter die Schädeldecke.
    Wie kam dieser Simianer dazu, mich auszufragen? Schließlich befand er sich in meiner Gewalt und nicht umgekehrt. Ich war es, die ihn verhören mußte.
    „Piraterie, so?" erwiderte Adams
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher