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1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel
Autoren: Unbekannt
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explosionsfreie Abbrennen eines Sprengstoffs.
    Seit wir Kartanin mit Paratau umgingen, gebrauchten wir diesen Ausdruck für die langsame, kontinuierliche Aufzehrung von Paratau durch den Einfluß von Mentalimpulsen intelligenter Lebewesen zum Zwecke der Erreichung parapsychischer Fähigkeiten.
    Eine spontane Deflagration war die explosionsartige Freisetzung der im Paratau gespeicherten psionischen Energien und wurde von uns in der Regel als Waffe eingesetzt. Das hatten wir in den letzten beiden Giftatmer-Kriegen getan, damit hatten wir Verwirrung im Hanse-Kontor Fornax gestiftet, und dadurch war es uns im Arkon-System möglich gewesen, Homer G. Adams auf die MASURA zu entführen.
    Dabei aber hatten wir Esper die freigewordenen psionischen Energien mehr oder weniger ungezügelt toben lassen. Etwas anderes würde es sein, sie im Griff zu behalten und zur Entstofflichung, Abstrahlung und Wiederverstofflichung eines Raumschiffs einzusetzen.
    Und das über die unvorstellbare Entfernung von 2,1 Millionen Lichtjahren hinweg!
    Es war Wahnsinn!
    Aber es war auch unsere einzige Hoffnung, die Heimat wiederzusehen - und was war unsere Existenz denn noch wert, wenn wir unsere Kräfte nie mehr für unser Volk einsetzen konnten! Das brauchte ich jedoch nicht auszusprechen. Jeder Kartanin an Bord wußte das. Sie mußten sich nur erst alle darüber klar werden.
    Das ETS-Bild verschwand vom Panoramaschirm wie alles andere.
    Die MASURA befand sich im Zwischenraum - auf ihrer letzten Linearetappe.
    Muyin-Sok-H'ay seufzte tief.
    „Ich bin dafür", erklärte sie.
    Ich hatte es von einer H'ay nicht anders erwartet.
    „Ihr habt den Verstand verloren!" flüsterte Bao-Tinhyr.
    „Wie kann man etwas verlieren, was man nie besessen hat!" spottete Fessen-Kon.
    „Komm, Süße! Wir zwei sind in Ehren alt und grau geworden. Warum sollten wir nicht auch in Ehren sterben?"
    „Du hast nichts vergessen?" fragte Bao-Tinhyr zaghaft und betastete unwillkürlich die auf ihre Wangen geklebten Fellstreifen, die das ausgefallene Haar ersetzen sollten.
    „Absolut nichts", versicherte Fessen-Kon treuherzig und verlogen.
    „Dann mag kommen, was will!" ergab sich Bao-Tinhyr in ihr Schicksal.
    „Katzen- und Katergeschnurr!" sagte der Gefangene zu sich selbst. „Wohin bin ich geraten?"
    „In die Hölle!" höhnte Jarmin-Vyn. Er stand auf, verneigte sich in meine Richtung und sagte: „Ich bitte um Entschuldigung für die Entgleisung, Protektorin."
    Ich wedelte mit einer Hand, was soviel besagte wie „Es ist nicht wichtig unter uns".
    Anschließend nahm ich wieder Intensiv-Kontakt zu meinen Espern auf.
    Auch unter ihnen waren die Meinungen anfangs geteilt. Diejenigen, die den Versuch ablehnten, taten das sogar noch temperamentvoller als zuvor Bao-Tinhyr und Muyin-Sok, vielleicht, weil sie die Konsequenzen eines Fehlschlags deutlicher vorauszusehen vermochten als weniger sensible Frauen oder gar die psionisch tauben Männer.
    Doch schließlich siegte auch hier die Einsicht in die Ausweglosigkeit unserer Lage, in der ein Fünkchen Hoffnung wertvoller war als die Aussicht auf ein nutzloses Dahindämmern im Leerraum.
    Ich kehrte geistig wieder in die Hauptzentrale zurück und ließ meinen Blick über die Getreuen schweifen.
    „Wir werden es tun!" verkündete ich.
     
    12. SHAN JULIAN TIFFLOR
     
    Der Himmel brannte!
    Die Schreie von Arkoniden und Besuchern von anderen Welten gellten über Tribünen und Plätze. Die Leute schienen zu glauben, die Welt ginge unter.
    Ich ahnte, was wirklich geschehen war.
    Vor zirka anderthalb Minuten, während ich mit Lelila Lokoshan noch nach Stalker gesucht hatte, war nordöstlich von uns ein unheimliches Glühen aus dem Boden gekrochen, hatte sich scheinbar unaufhaltsam verbreitert und dabei immer mehr Flammenzungen in den Himmel geschickt.
    Die Tatsache, daß in derselben Richtung und Entfernung die Bodenstation des Teleport-Systems lag, hatte mich darauf gebracht, was dort zum Teufel ging - und die Art und Weise, wie das geschah, sowie die Färbung der Glut, war typisch gewesen für thermonukleare Abbrandladungen, wie sie in alten Zeiten von USO-Spezialisten bei Kommandoeinsätzen in den Zentren verbrecherischer galaktischer Organisationen gezündet worden waren.
    Es waren harte und manchmal grausame Zeiten gewesen.
    Verbrechersyndikate wie die Condos Vasac hatten versucht, alle festgefügten Ordnungen zu zerschlagen und Anarchie herzustellen. Nicht, daß alle festgefügten Ordnungen befriedigt hätten - das taten
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