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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie
Autoren: Jason Dark
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wie es eigentlich notwendig gewesen wäre. Er hätte sich mehr für ihre Hobbys interessieren sollen, aber er war durch seinen Beruf selbst gestresst genug, weil er ihm auch am Abend noch viel Arbeit einbrachte. Da mussten oft genug die Dinge des Tages aufgearbeitet werden, und deshalb hatte er oft bis tief in die Nacht hinein über seinen Problemen gesessen.
    Die Welt war so still geworden. Die Nacht wob wie immer ihren Schleier, und wenn er seinen Blick bis hinein in den Rheingau gleiten ließ, dann sah er dort die Berge als schwarze Wellen, die mitten in ihrer Bewegung erstarrt waren.
    Er sah auch die zahlreichen Lichter vor und in den Bergen, und er sah die Straßenlaternen, die rechts und links der Fahrbahn helle Schienen bildeten.
    Es war nicht wesentlich kühler geworden. Aber die Luft steckte voller Feuchtigkeit, das merkte er beim Atmen, und er spürte, dass der nächste Regen nicht lange auf sich warten lassen würde. Trotz der Wärme durchlief ihn ein Frösteln. Dirk wusste nicht, woher es stammte, es konnte aus einem Gefühl heraus entstanden sein, aber sicher war er sich da nicht.
    Bei etwas anderem war er sich plötzlich sicher.
    Jemand schaute ihn an.
    Dirk Schiller schluckte, als ihm dies bewusst wurde. Er wollte und konnte es nicht glauben, aber er glaubte auch nicht, dass er sich irrte.
    Etwas war hinter ihm!
    Spürte er den Hauch oder war es vielleicht nur der Wind, der ihn streifte?
    Eigentlich hätte er sich locker umdrehen müssen, doch es bereitete ihm Mühe, sich umzuwenden.
    Als er wieder in die Wohnung schaute, atmete er zunächst auf, weil er kein Monster sah und auch keinen Fremden.
    Das Zimmer war leer…
    Dirk Schiller atmete tief durch. Es ärgerte ihn, dass seine Hände so schweißnass waren und dass auch sein Herz stärker klopfte als gewöhnlich.
    Zwei Stehlampen hatte er eingeschaltet und heruntergedimmt, sodass sich nicht viel Licht verteilen konnte. Sie standen voneinander entfernt und sahen aus wie gelblich rote Inseln, deren Schein sich sehr bald verlor.
    Doch zwischen ihnen gab es etwas…
    Er schüttelte den Kopf, weil er dieses Etwas nicht identifizieren konnte. Es sah aus wie ein Schatten, der sich in die Höhe gereckt hatte. Ob er von den unterschiedlichen Lichtverhältnissen produziert wurde, konnte Dirk nicht sagen. Der Schatten jedenfalls war da, und er lag auch nicht flach auf dem Boden, sondern wuchs in die Höhe.
    Da stand jemand!
    Es war eine Botschaft, die ihn erwischte und an die er auch glaubte, ohne den richtigen Beweis zu haben. Dort wartete jemand auf ihn, und Dirk konnte sich nur eine Möglichkeit vorstellen.
    Es ist sie! Es ist meine Helga! Sie ist zurückgekehrt, und sie wartet auf mich!
    Er merkte einen Schwindel. Zugleich war ihm das Blut in den Kopf gestiegen. Die Augen fingen an zu brennen, und er ärgerte sich darüber, dass er zitterte.
    War es Helga?
    Dirk Schiller traute sich nicht, noch einen Schritt näher heranzugehen, um nachzuschauen.
    »Bist du das, Helga?«
    Er bekam keine Antwort.
    »Gib doch Antwort…«
    Er wurde enttäuscht. Dirk Schiller gab sich einen Ruck und ging den großen Schritt vor, der ihn zur Tür brachte.
    Die Gestalt bewegte sich nicht.
    Dirk atmete auf. Seine schlimmen Befürchtungen waren nicht eingetreten. Und so ging er noch den zweiten langen Schritt, auch wenn er zitterte. Dann stand er wieder im Zimmer und konzentrierte sich auf die Stelle, wo er die Gestalt gesehen hatte.
    Ja, sie war noch vorhanden. Sie besaß den Umriss eines Menschen, aber sie war dunkel wie Kohle.
    Plötzlich hörte Dirk ein leises Zischen, wie aus einem nicht gut eingestellten Radio.
    Er ging trotzdem weiter.
    Und dann merkte er die Kälte. Sie war plötzlich bei ihm, als hätte jemand seinen Eisatem gegen ihn gehaucht. Die Kälte glitt durch sein Gesicht, und für einen Moment hatte er das Gefühl, seine Haut würde einfrieren.
    »Helga…« Der Name drang mehr wie ein Stöhnlaut über seine Lippen. »Bist du es…?«
    Wieder bekam er keine Antwort. Dirk traute sich auch nicht, noch näher an die Schattengestalt heranzutreten, aber er hörte plötzlich etwas anderes.
    Jemand flüsterte ihm zu.
    »Schattenwelt… die Schattenwelt…«
    Dirk Schiller verkrampfte sich. Das Blut drückte von innen her gegen seine Augen. Er fühlte sich in eine Spirale eingeklemmt, die sich zu drehen schien. Sein Gesicht verzerrte sich. Er suchte auch mit der rechten Hand nach einer Stütze, weil er das Gefühl hatte, hinzufallen.
    Der Anfall ging vorbei. Dirk sah die
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